Fondsmanager sind die Spitzenreiter der aktiven Investieren.
Sie wählen die Aktien aus, die den Markt schlagen. Sie wissen, wann die Kurse steigen oder fallen. Tatsächlich?
Sie verdienen schließlich an unseren Gebühren stattlich mit. Was liefern sie uns dafür?
Und vor allem: Können wir ihren (vermeintlichen) Erfolg kopieren oder daran teilhaben und dadurch den Markt schlagen?
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In diesem Artikel gehen wir dem einmal auf den Grund.
Wie erfolgreich sind Fondsmanager und Investmentfonds wirklich?
Die Ratingagentur Standard & Poor’s veröffentlicht regelmäßig in der SPIVA Scorecard das Abschneiden der Fondsmanager gegenüber dem Marktdurchschnitt.
Dabei werden unterschiedliche Perioden und unterschiedliche Zeiträume untersucht, um ein möglichst repräsentatives Bild zu schaffen.
Mit Stand vom 30. Juni 2017 lassen sich folgende Ergebnisse über die zurückliegende 5-Jahres-Periode festhalten:
In den USA haben es 82,38% der Fondsmanager nicht geschafft eine bessere Rendite als der Marktdurchschnitt, also einfach nur dem gesamten Aktienmarkt ohne jegliche Aktienauswahl und ohne jegliches Kauf- und Verkaufstiming, zu erzielen.
Ein ähnliches Bild sehen wir in allen anderen Regionen:
Auch in Europa (72,95%), Brasilien (76,91%), Chile (89,13%), Kanada (75,00%), Südafrika (83,72%) und Japan (60,06%) lag der Großteil der Fondsmanager hinter dem Marktdurchschnitt zurück.
Ein Anleger, der also einfach in den Marktdurchschnitt investiert hätte, hätte eine bessere Rendite als der Großteil der aktiv gemanagten Investmentfonds erreicht. Wie das funktioniert erfährst du hier.
Das Ergebnis ist ziemlich eindeutig, wird aber über längere Zeiträume noch eindeutiger.
So schreibt Standard & Poor’s in der SPIVA Europe Scorecard:
"Der Anteil von unterdurchschnittlich abschneidenden Fonds liegt je nach Fondskategorie in den letzten 10 Jahren bei 72 bis 98%."
- Standard & Poor's
Dort ist ebenfalls zu sehen, dass in ausnahmslos jeder Fondskategorie diese Statistik umso schlechter für die Fondsmanager ausfiel, je Länder der Betrachtungszeitraum gewählt wurde.
So haben es 72,95% der europäischen Aktienfonds über die letzten 5 Jahre nicht geschafft, den Markt zu schlagen. Betrachten wir die zurückliegenden 10 Jahre waren es schon 87,38%.
Diese Erkenntnis wird nicht nur von den Daten von Standard & Poor's belegt.
Carhart (1997) untersuchte 1.892 US-Aktienfonds über den Zeitraum von 1961 bis 1995. Das Ergebnis: 94% aller aktiv gemanangte Fonds blieben hinter ihrer Benchmark zurück.
Fama und French (2010) nahmen sich den Zeitraum von 1984 bis 2006 vor. Hier waren es 97% der aktiv gemanagten Fonds, die ihre Benchmark nicht schlagen konnten.
Der Großteil der Fondsmanager ist dein Geld offensichtlich nicht wert. Aber vielleicht kannst du ja die wenigen guten schon heute finden?
Können wir die guten Fondsmanager von morgen schon heute erkennen?
Auch hier hat S&P in der Persistence Scorecard (Stand: Dezember 2017) untersucht, ob wir gute Fondsmanager tatsächlich an ihrer Rendite erkennen können.
Die zentralen Erkenntnisse:
Von 563 Fonds, die September 2015 zu den besten 25% gehörten, haben es nur 6,39% geschafft, nach 2 Jahren noch zu der Gruppe der besten Fonds zu gehören.
Anders gesagt: Von den vorherigen Gewinner-Fonds waren 93,61% anschließend nur noch im Mittelfeld oder schlechter.
Kein einziger Fonds, weder im Segment der großen, der mittelgroßen oder der kleinen Aktien, hat es geschafft seine Position in den Top 25% auch noch nach 5 Jahren zu halten.
S&P stellt hier eine „negative Beziehung zwischen dem Zeithorizont und der Fähigkeit von Fonds mit guter Performance diese auch in Zukunft beizubehalten“ fest.
Nur 4,73% der Fonds mit großen Aktien schafften es über 5 aufeinanderfolgende Jahre zu den besseren 50% zu gehören. Dies ist noch weniger als man es bei einer Zufallsverteilung, also bspw. einem Münzwurf, erwarten würde (die Wahrscheinlichkeit liegt dort bei 6,25%).
23,45% der Fonds, die vorher zu den besten 25% gehörten, waren am Ende der 5-Jahres-Periode unter den schlechtesten 25% zu finden.
Abschließend stellt S&P fest, dass zukünftige Renditen kaum prognostizierbar sind, mit einigen Ausnahmen im Bereich kurzlaufender und hochverzinslicher Anleihen.
Warum schneiden die meisten Fondsmanager so schlecht ab?
Offensichtlich liefern die Fonds überwiegend schlechte Ergebnisse. Woran liegt das?
Grund #1: Kosten
Die Fondsmanager sind weder blöd noch haben keine Ahnung von Aktien. Sie verlangen von den Anlegern aber meistens so hohe Gebühren, dass sie jegliche Überrendite im Keim ersticken.
Investmentfonds haben ein Analysten-Team, teure Software und einen gut bezahlten Fondsmanager. Das treibt die Gebühren in die Höhe.
Üblicherweise liegen die Kosten von aktiv gemanagten Investmentfonds zwischen 1 und 3% pro Jahr, teilweise noch mit erfolgsabhängiger Vergütung.
Darin sind nicht die Ausgabeaufschläge von 5% einkalkuliert, die oftmals beim Kauf eines Investmentfonds fällig werden.
Selbst wenn ein Fondsmanager es also schafft vor Kosten um 1% besser als der Markt abzuschneiden, wird daraus nach Kosten von 2% für den Anleger oftmals eine um 1% schlechtere Rendite als der Marktdurchschnitt.
Grund #2: Effiziente Märkte
Auch wenn viele Fondsmanager und Experten sich immer so hinstellen, als sei der Markt total irrational, alle Anleger verblödet und es spielend einfach die Wahrheit zu erkennen, schaffen sie es nicht, den Markt zu schlagen.
Warum?
Weil die Märkte klüger sind als sie denken - oder als sie es den uninformierten Anlegern verkaufen wollen.
Millionen von hart arbeitenden Anlegern, blitzschnellen Computer-Algorithmen und Fondsmanager arbeiten tagtäglich daran, neue Informationen so schnell und so genau wie möglich zu nutzen um davon zu profitieren.
Das führt dazu, dass kaum ein Anleger signifikante Informationsvorsprünge haben kann und alle Aktien weitestgehend fair bewertet sind.
Über das Ausmaß, wie fair bewertet Aktien sind, kann man sicherlich streiten.
Offensichtlich sind die Aktienmärkte aber so gut bewertet, dass es kaum ein Fondsmanager schafft, nach Abzug seiner Kosten auch nur ansatzweise dauerhaft eine bessere Rendite als der Markt zu liefern.
Grund #3: Externe Faktoren
Auch Fondsmanager haben es natürlich nicht immer leicht und einige Nachteile gegenüber Privatanlegern.
Sie sind Druck von Anlegern ausgesetzt, der sie oftmals zum Handeln zwingt, obwohl es keinen Grund dafür gibt.
Sie sind Druck von der Fondsgesellschaft ausgesetzt, die sie austauscht, wenn die Ergebnisse nicht stimmen.
Diesen Druck hast du als Privatanleger glücklicherweise nicht. Bei den Fondsmanagern ist es allerdings ein Faktor, der ihr schlechtes Abschneiden zumindest in einem kleinen Umfang erklären kann.
Die Tricks der Fondsgesellschaften
Die Evidenz ist klar. Warum schaffen es aber trotzdem so viele Fondsmanager Millionen von Anlegergeldern einzusammeln?
Trick #1: Der falsche Vergleichsindex
Die Fondsgesellschaften haben einen Freiraum bei der Wahl, mit welchem Index sie sich vergleichen. Ich stoße dabei immer wieder auf fragwürdigste Methoden.
Max Otte, einer der populärsten Experten im deutschsprachigen Raum, vergleicht seinen Fonds "PI Global Value Fund" auf seiner Webseite und rühmt sich damit überdurchschnittlich gut abgeschnitten zu haben. Er investiert außerdem weltweit nach Value-Kriterien.
Was wäre der korrekte Vergleichsmaßstab, um das Können des Fondsmanagers herauszufinden?
Ein weltweit abdeckender Value-Index.
Mit welchen 3 Indizes vergleicht Max Otte seinen Fonds?
In einer Fußnote am Ende der Seite erfahren wir:
"Die Vergleichsindizes sind marktüblich und wurden auf den Lancierungstag, den 17.03.2008, mit 100 normalisiert. Der Dax gehört zu der Performanceindex-Gruppe (mit Dividenden) und der MSCI World EUR sowie der Euro STOXX 50 Price werden als Kursindex (ohne Dividenden) definiert."
Der Fonds wird mit dem DAX, mit europäischen Aktien ohne Dividendenzahlungen und mit dem MSCI World (Aktien weltweit) ohne Dividendenzahlungen verglichen.
Hier wird sich also mit zwei Indizes verglichen, bei denen die Dividende, also ca. 1/3 der Aktienrendite, einfach nicht eingerechnet wird.
Was für ein Wunder, dass der Fonds bei dieser Berechnung besser abschneidet.
Der Vergleich mit dem DAX ist aufgrund der unterschiedlichen Regionen unsinnig, da der Fonds laut IFM (Stand: Februar 2018) nur ca. 18% in Deutschland investiert hat.
Hier werden sich also völlig willkürlich Vergleichsmaßstäbe herangezogen um den eigenen Fonds gut da stehen zu lassen und das Geld uninformierter Anleger einzusammeln.
Einem Vergleich mit korrekt gewählten Vergleichsmaßstäben hält der Fonds offensichtlich nicht Stand, wie die Fondsbetreiber vermutlich selbst wissen.
Trick #2: Der Überlebensirrtum
Bill Gates und Mark Zuckerberg haben ihr Studium abgebrochen und sind danach Milliardäre geworden. Ist also das Abbrechen des Studiums ein Erfolgsrezept?
Nein, natürlich nicht. Wir sehen aber nur die Menschen, die dadurch erfolgreich geworden sind, und nicht die überwiegende Mehrheit der Studienabbrecher, die danach nicht erfolgreich geworden sind.
Dieses Phänomen kennen wir als „Survivorship Bias“ oder auch „Überlebensirrtum“ - und Fondsgesellschaften machen sich ihn zu Nutze.
Fast jede Fondsgesellschaft zeigt dir nur hervorragende Fonds. Der Trick: Die schlechten werden einfach rechtzeitig geschlossen.
Die Fondsgesellschaft startet mit 10 Fonds. Nach drei Jahren haben sich bspw. 5 Fonds gut entwickelt, 5 schlecht.
Der Trick:
Die Schlechten werden geschlossen (oder müssen geschlossen werden, da die Anleger ihr Geld herausziehen) und anstelle dieser einfach neue Fonds mit einer toll klingenden Strategie aufgelegt.
Wie sieht das Bild nun aus, wenn der Anleger sich die Fonds anschaut?
5 Fonds, die den Markt geschlagen haben und 5 Fonds, die eine tolle Strategie verfolgen.
Nach weiteren drei Jahren das gleiche Spiel: 5 Fonds schneiden gut ab, 5 Fonds schneiden schlecht ab. Letztere werden geschlossen und ausgetauscht und alles sieht wieder gut aus.
Wir sehen nur die Fonds, die überlebt haben.
Die Fonds, die schon sand- und klanglos versagt haben und ein repräsentatives Bild schaffen würden, bekommen wir gar nicht erst zu Gesicht.
Trick #3: Window Dressing
Fondsmanager haben es zugegebenermaßen nicht immer leicht (was nicht die Irreführung von Anlegern rechtfertigt).
Sie unterstehen oftmals dem Druck der Anleger und dem Druck der Fondsgesellschaften. Das führt dazu, dass sie Dinge tun, die ihre Rendite nicht verbessern, ihre Fonds aber besser aussehen lassen.
Eine dieser Methoden ist das Window Dressing:
Zum Jahreswechsel werden oftmals Unterlagen an die Fonds-Anleger herausgeschickt inklusive der Aktien, die im Fonds enthalten sind. Dabei wollen die Anleger natürlich die Aktien sehen, die im Jahr hervorragend gelaufen sind.
Was macht der gerissene Fondsmanager?
Er kauft kurz vor Jahresende die Aktien, die am stärksten gestiegen sind. Dadurch verbessert sich die Fondsrendite offensichtlich nicht, da der Anstieg schon längst geschehen ist. Für den Anleger sieht es aber beruhigend aus.
Trick #4: Der Attributionsfehler
Wenn ein Fonds scheitert, sei es, dass er Geld verloren hat oder er deutlich hinter seinem Vergleichsindex hinterherhinkt, geht es los mit den fadenscheinigsten Begründungen.
"Aufgrund der unvorhersehbaren Entwicklung in den Schwellenländern sind unsere Ergebnisse in den letzten 3 Jahren schlechter ausgefallen als gewohnt. Unsere Prognose bleibt aber positiv."
"Leider hatten wir in den letzten Jahren mit internen Umstrukturierungen zu kämpfen, weshalb unsere Anlageentscheidungen nicht mit der Qualität und Sorgfalt durchgeführt werden konnten, die wir ab sofort wieder bieten."
Entweder sind sich die Fondsmanager bewusst, dass sie Quatsch erzählen, oder sie glauben ihre Ausreden selbst - dieses Phänomen kennen wir in der Verhaltensökonomie als Attributionsfehler ("attribution bias").
Im Erfolgsfall ist natürlich das eigene Können dafür entscheidend, wenn etwas schiefgeht liegt es immer an anderen Faktoren, die nicht beeinflussbar waren.
Die Fondsmanager versprechen Erfolge, die sie nicht halten können und rechtfertigen diese im Nachhinein mit "unvorhergesehenen Ereignissen".
Da sitzen also hochbezahlte Experten, die dafür bezahlt werden, dass sie den Anleger vor Ereignissen schützen, die dieser nicht sieht, und begründen später ihr Scheitern damit. Welche Ironie.
Aber durch genau diese vier Tricks schaffen es Fondsmanager den Glauben an ihre Expertise aufrechtzuerhalten.
Die bessere Alternative zu Fondsmanagern
Offensichtlich gibt es kaum Fälle, in denen Fondsmanager, Crashpropheten und andere Experten durch ihre Ratschläge oder Fonds wirklich einen messbaren Mehrwert für Anleger geliefert haben.
Eine Alternative zu Fonds, die zu Recht immer mehr Beachtung findet, sind ETFs, sogenannte börsengehandelte Indexfonds.
Diese bilden so kostengünstig wie möglich den Marktdurchschnitt ab, statt einen teuren Fondsmanager dafür zu bezahlen, die besten Aktien und Zeitpunkte zu finden, was letztendlich nur Rendite zunichte macht.
Hier erfährst du in einem Artikel mehr über ETFs. Hier kannst du dich gratis für meine 3-teilige Videoserie eintragen.
Natürlich darfst du Experten zu hören und von ihnen lernen, wenn es sich um fundiertes Wissen handelt.
Anlegen solltest du dein Geld aber selbst und nicht dem Irrglauben verfallen, dass die Experten dies besser könnten als du.
Hallo Jannes,
schöne Zusammenfassung. Das Ziel ist es, die Marktrendite zu erreichen. Kann ich so nur unterschreiben.
Um fair zu bleiben, müsste man sich immer noch die Volatilität, also das Risiko eines Fonds anschauen und in das Verhältnis zur Rendite stellen. Aber das würde wohl jeden Studienrahmen sprengen. Und ich vermute, das Bild wäre nicht viel besser. Einen passenden Vergleichsindex zu finden ist meistens schon schwierig genug. Fast jeder Fonds den ich kenne, hat auch Derivate, Wertpapieranleihen und anderes im Bestand.
Schönes Video!
Herzliche Grüße
Christoph
Hi Christoph,
Ja, da hast du auf jeden Fall Recht, sehr guter Punkt. Wir dürfen nicht nur an Rendite denken, sondern müssen auch das Risiko im Griff haben.
Ein wichtiges Problem hast du schon genannt: Man müsste erstmal alle Mischfonds rausfiltern und nur reine Aktienfonds betrachten.
Die nächste Frage wäre dann: Selbst wenn sie etwas weniger volatil sind, würde das die schlechtere Rendite in diesem Ausmaß rechtfertigen?
Also es wäre definitiv noch genauer die Volatilität heranzuziehen. Das ist nur von der Methodik her nicht so leicht, vermutlich wird das Ergebnis für die Fondsmanager kaum besser und selbst wenn, dann nicht in dem Ausmaß, als dass es die schlechtere Rendite kompensieren würde.
Vielen Dank für den Kommentar! Und freut mich sehr, dass du das ganze genauso siehst.
Beste Grüße,
Jannes
Interessanter Artikel, gut gemacht.
Hallo Jannes,
mal wieder ein sehr gelungener Artikel, danke dafür. Habe mir in deinem neuen Kurs schon das Video zu dem Thema angeschaut, wo du ja noch viel detaillierter auf das Thema eingehst.
Meine Schlussfolgerung, warum sollten wir den Markt schlagen, wenn er uns mit der richtigen Strategie ordentliche Rendite bringt? Das ist gar nicht erforderlich, der Markt ist unser liebster Spender 😉
Und ich persönlich finde die Volatilität gar nicht so schlimm, schliesslich können wir dadurch in Zeiten niedriger Kurse günstig neue Anteile erwerben und in Zeiten steigender Kurse profitieren wir ordentlich davon 🙂
Hallo Jannes!
Deine Seite ist wirklich top gemacht. Gute Arbeit 😉 Aber auch der Inhalt passt!
Ich habe selbst lange Jahre Erfahrung als aktiver Trader in Futures. Nur: Trading und Investieren sind zwei paar Schuhe.
Auch wenn ich schon das ein oder andere private Coaching für interessierte Leute gemacht habe, würde ich für Ottonormalo Trading nicht empfehlen. Es ist eine reine Performance Disziplin, die beständig viel Einsatz erfodert, um überhaupt profitabel zu sein. Trading ist selbständige Arbeit und hat dadurch auch nicht zu unterschätzende Nachteile. Es muss eine Passion für dich darstellen. Wenn du richtig langfristig anlegst, bist du ein Investor und generierst dadurch ein fast passives Einkommen. Was Kosten Nutzen angeht, die eindeutig cleverere Variante.
Natürlich: Du kannst aktiv traden, wenn du es geil findest. Dennoch solltest du dein Vermögensaufbau durch cleveres Investieren (u.a. am AKtienmarkt) bewerkstelligen. Hierfür ist eine durchdachte ETF Strategie dem Stockpicking oder einem verwalteten Fonds klar vorzuziehen. So wie du es auch auf deiner Seite anpreist.
Weiter so…echter Mehrwert!
Schöne Grüße
[…] ich dir davon aber nur abraten, da statistisch 80% – 90% der Investmentfonds es auf Dauer nicht schaffen, eine Rendite über dem Durchschnitt für den Anleger zu […]
„Nur: Trading und Investieren sind zwei paar Schuhe.“
Das ist richtig. Aber gerade deswegen ist es sehr sinnvoll, beides zu kombinieren. Denn durch die ganz unterschiedlichen Ertragsquellen ergänzen sich beide hervorragend, da sie unkorreliert sind.
Natürlich sollte man nicht selber traden, sondern einfach CTA-Fonds buy-and-hold zu Aktien-ETFs beimischen. Der Harvard Professor John Lintner hat bereits vor 35 Jahren gezeigt, dass man damit die Gesamt-Rendite erhöhen und die Volatilität absenken kann.
Der Finanzexperte Ilmanen hat diesen Königsweg 2012 wieder bestätigt:
„Add a notion that HF managers are more likely than traditional managers to provide positive alpha even after their costs and fees and, voilà, alpha-beta separation is the way to go: a barbell of very cheap index funds (beta providers) and more expensive hedge funds (alpha providers) can be more cost-effective than an investment in a traditional long-only fund.“
Ich nutze diesen Königsweg seit 20 Jahren und kann diese Vorteile voll bestätigen. Auch institutionelle Fonds nutzen den mehr und mehr.
Ich verstehe daher nicht, warum immer noch grundsätzlich underperformend d.h. Anlegergelder vernichtende aktive long-only Aktien- und herkömmliche Mischfonds angeboten werden, nicht aber Mischfonds mit der wirklich überlegenen Kombination aus Aktien und Futures. Das ist doch blanker Betrug am Käufer, der in keiner anderen Branche vom Gesetzgeber toleriert würde, vgl. z.B. Abgasskadal in der KFZ-Branche. Und warum wird der Königsweg auch von den Finanzbloggern so beharrlich verschwiegen?
Hallo Smartinvestor,
Sehr spannender Kommentar. Das ist definitiv ein interessantes, wenn auch sehr fortgeschrittenes Thema.
Ich denke, dass aber auch darin das Problem liegt: Die meisten Menschen trauen sich noch nicht einmal eigenständig in einen Aktien-ETF anzulegen oder Scheitern daran, die dahinterstehenden Konzepte zu verstehen. Wie möchte man diesen Menschen dann erklären, dass sie nun auch noch in Futures oder Hedge-Fonds anlegen sollen? Zumal dort nach meiner Wahrnehmung weniger Transparenz und höhere Kosten weit verbreitet sind, genau wie das Risiko auf einen Totalausfall, ein Schneeballsystem oder Ähnliches hereinzufallen. Das Risiko ist dadurch erheblich größer und das nötige Verständnis ebenso, zudem – nach meiner Kenntnis – mehr eine Risikosenkung als eine Renditeerhöhung, weshalb ich selbst persönlich (noch) nicht in diese investiere und auch vermute, dass der Großteil der Menschen damit überfordert wäre. Dazu kommt, dass meines Wissens nach die Hürde aufgrund der Mindestanlagesumme recht hoch liegt. Dachfonds können das umgehen, dann ist aber das Problem, ob man sich letztendlich nur höhere Kosten ins Depot holt, da sich die Mehrwerte der Hedgefonds im Mittel auspendeln. Trotzdem kann es natürlich, je nach Risikotoleranz, für fortgeschrittenere Anleger (zu denen du vermutlich gehörst) interessant sein.
Mich würde interessieren, welche Hedgefonds dich dabei überzeugt haben und wie du zu der Überzeugung gelangt bist (historisches Alpha?). Und waren diese Hedgefonds so beständig, dass du seit 20 Jahren die gleichen Hedgefonds im Depot hast?
In jedem Fall vielen Dank für deinen spannenden Kommentar!
Beste Grüße,
Jannes