Grundlagen des Investierens #5: Was sind Indizes?

von Jannes Lorenzen
Investor, Ökonom und Gründer

12. Juni 2017

Was sind Indizes überhaupt?

Indizes sind wichtige Hilfsmittel zur Beurteilung der Geldanlage. Sie geben uns komprimiert viel Information.

Ich erkläre dir in diesem Artikel wozu wir Indizes brauchen, wie sie sich unterscheiden und welche wichtigen Indizes du kennen musst.

Denn Index ist nicht gleich Index – und zum Investieren musst du die feinen Unterschiede kennen. Ich zeige dir, worauf es ankommt. Natürlich auf leicht verständliche Art und Weise.

Was sind Indizes?

Ein Index an der Börse zeigt uns eine Wertentwicklung bestimmter Wertpapiere oder anderen Formen der Geldanlage. Diese werden nach verschiedenen Eigenschaften gruppiert und zusammengefasst.

Es ist umstritten, wie genau ein Börsenindex die wirtschaftliche Entwicklung abbildet. Aber ein Index dient in jedem Fall dem Erkennen von Trends oder einer gewissen Börsenstimmung.

So können wir nachvollziehen, wie sich Aktien („Aktienindizes“) oder Immobilien in einem bestimmten Zeitraum entwickelt haben. Die Indizes dienen dabei oft als Benchmark (Vergleichsgröße).

Dabei wird bei einem Aktienindex nach verschiedenen Kriterien unterschieden: Die Branche der Unternehmen, deren Herkunft, die Größe der Unternehmen oder andere bestimmte Eigenschaften.

Jedoch gibt es auch bei Indizes kleine, aber feine Unterschiede.

Performance- oder Kursindex?

Diese beiden Formen der Indizes unterscheiden sich in ihrem Umgang mit ausgeschütteten Dividenden. Auch wenn von den meisten Indizes beide Versionen berechnet werden, findet meist nur eine Version Beachtung.

Wie wir wissen, schütten einige Unternehmen regelmäßig ihre Gewinne an die Anleger aus. Im Kursindex bleiben diese völlig unberücksichtigt.

Der Performanceindex jedoch berechnet die Dividenden jedoch mit ein. So werden in der Berechnung jegliche gezahlte Dividenden reinvestiert, wodurch dieser Index steigt.

Verändert sich also kein Aktienkurs, steigt der Index exakt um die gezahlten Dividenden.

Dadurch zeigt logischerweise der Performanceindex eine bessere Rendite als der Kursindex. Daher solltest du immer auf die Art des Index achten, wenn du Wertentwicklungen vergleichst. Sonst machst du einen Äpfel-Birnen-Vergleich.

Wie werden die Aktien gewichtet?

Verschiedene Aktienindizes verwenden verschiedene Gewichtungen.

Eine Variante ist der preisgewichtete Index. In diesem sind alle Aktien mit der jeweils gleichen Stückzahl vertreten, sodass die Unterschiede lediglich durch höhere Kurse entstehen. Eine Aktie mit höherem Aktienkurs hat also ein größeres Gewicht.

Beispiel: Dow Jones Industrial Average, Nikkei 225

Ein kapitalisierungsgewichteter Index nimmt die Gewichtung nach der jeweiligen Marktkapitalisierung der Aktie vor. So fließen die Wertentwicklungen der großen Unternehmen stärker in die Indexentwicklung mit ein als die der kleinen Unternehmen.

Beispiel: S&P 500, MSCI, DAX

Die wichtigsten Indizes

DAX

Der Dax bildet die Entwicklung der 30 größten deutschen Unternehmen ab. Er wurde 1988 erstmalig berechnet und veröffentlicht.

Die gängige Variante ist der Performanceindex des DAX, d.h. alle Dividenden werden in diesem Index reinvestiert.

Der DAX ist der repräsentativste aller deutschen Indizes. So wird er als erstes herangezogen zur Bestimmung der Lage an der Börse und zum Vergleich zu anderen Märkten, bspw. dem amerikanischen.

Der DAX wird regelmäßig überprüft. Dadurch kommt es hin und wieder vor, dass ein Unternehmen aus dem DAX genommen wird und ein anderes dafür hinzukommt.

MDAX, SDAX und TecDAX

Der MDAX (Mid-Cap-DAX) umfasst 50 Werte und stellt vereinfacht gesagt die 50 größten Unternehmen nach Marktkapitalisierung hinter dem DAX dar. Gemeinhin werden damit also die mittelgroßen deutschen Unternehmen abgebildet.

Der SDAX (Small-Cap-DAX) folgt wiederum auf den MDAX und beinhaltet 50 Unternehmenswerte. Dieser steht also repräsentativ für die kleineren deutschen Unternehmen.

Der TecDAX beinhaltet 30 der 35 größten Unternehmen der Technologiebranche bezüglich Marktkapitalisierung und Umsatz.

Dow Jones Industrial Average

Der DJIA (Dow Jones Industrial Average) besteht aus den 30 größten Unternehmen der USA. Er wird in den meisten Fällen als Kursindex, also ohne Dividenden, veröffentlicht.

Dies stellt einen Unterschied zum DAX dar, der als Performanceindex berechnet wird. Somit sind diese Vergleiche schwierig.

Er wurde bereits 1884 ins Leben gerufen, wodurch wir auf eine lange Historie zurückblicken und daraus Schlüsse ziehen können. Dieser lange Zeitraum dient oft als Grundlage für Studien.

Der Dow Jones wird oft kritisiert, da seine Berechnung und Aussagekraft sehr umstritten ist. Trotzdem gilt er heute als wichtigster Aktienindex und beeinflusst weltweit die Märkte.

S&P 500

Der S&P 500 wird, wie der Name es andeutet, von Standard & Poor’s aufgelegt. Er beinhaltet 500 der größten US-amerikanischen Unternehmen und ist daher ein viel beachteter und aussagekräftiger Index.

Der S&P 500 wurde erstmals 1923 veröffentlicht. Er wird in der Regel als Kursindex berechnet und veröffentlicht.

Im Vergleich zum Dow Jones gilt er als der modernere Index und durch seine Abdeckung von rund 75% der Börsenkapitalisierung der USA als repräsentativer.

MSCI World

Der MSCI World Index ist ein weltweiter Index, der sowohl als Kurs-, als auch als Performanceindex veröffentlicht wird.

Er beinhaltet über 6.000 Aktien aus 24 Ländern und deckt somit einen großen Teil der Welt ab. Die größten Anteile haben trotzdem die US-amerikanischen Aktien, gefolgt von den europäischen.

Ein ähnlicher Index ist der MSCI Emerging Markets. Dieser zeigt die Entwicklung von Schwellenländern und wird als Kursindex berechnet.

Schwellenländer versprechen ein enormes Wachstum und wecken daher das Interesse vieler Investoren.

Wenn du wissen willst, wie du in einen dieser Indizes investieren kannst (was sehr interessant sein kann), empfehle ich dir diesen Artikel.

Abschließend hoffe ich, dass wir die Frage „Was sind Indizes?“ hiermit klären konnten!

Über den Autor


Hey, ich bin Jannes. Langfristig denkender Privatanleger, Investor, Ökonom sowie Gründer von Aktienrebell und StrategyInvest. Herzlich Willkommen also zu meiner Rebellion gegen fehlende Finanzbildung, schlechte Anlageentscheidungen und das Spiel der Finanzindustrie.

Jannes Lorenzen

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