Wenn es eine These gibt, auf die sich viele Menschen schnell einigen können, lautet diese:
"Unendliches Wachstum ist auf einem endlichen Planeten nicht möglich!"
Diese Aussage ist oft das zentrale Argument der Kapitalismus-Kritiker. Gleichermaßen ist es eine der größten Ängste von den Menschen, die sich nicht trauen, durch ETFs in die langfristige Entwicklung der Aktienmärkte zu investieren.
Sie legen also gar nicht erst an oder verkaufen panisch, wenn die Kurse mal wieder verrückt spielen und verlieren Geld - da ihnen einfach das Verständnis für das langfristig stattfindende Wirtschaftswachstum fehlt.
Und tatsächlich glauben sogar selbst viele Anleger daran, dass das Wirtschaftswachstum irgendwann stoppt - sie hoffen nur, dass es nicht in ihre eigene Anlageperiode fällt. 😉
Es wird also dringend Zeit, mit diesem Irrtum aufzuräumen.
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Und bevor du mich für diese provokante These schon auf dem digitalen Scheiterhaufen brennen sehen willst: Nein, hier geht's nicht darum...
- Wachstum als das wichtigste menschliche Ziel hinzustellen
- Zu behaupten, dass wir aktuelles Wirtschaften 1:1 so weiter führen können oder sollten
- Zu behaupten, dass Klimaschutz egal wäre - was auch allen klar wird, die nicht nur affektiv auf eine Überschrift reagieren, sondern diesen Beitrag wirklich lesen. Viel mehr soll hier klar werden, dass beide nicht 1:1 gegeneinander abgewogen werden müssen.
Und: Eine Diskussion ist nicht dafür da um zu gewinnen, sondern um daraus zu lernen. Lass mir also gern einen Kommentar da!
Wenn du meinen Blog schon länger verfolgst, wirst du wissen, dass nicht alles, was logisch klingt, auch wahr ist.
So auch hier. Die Wahrheit ist:
Die Wirtschaft wächst - und dieses Wachstum kann für immer weitergehen.
Und das behaupte ich nicht nur, weil ich mich darüber mit vielen Ökonomen in meinem VWL-Studium gesprochen habe und daraus einen Allgemeingültigkeitsanspruch erhebe...
... sondern weil es auch ohne jahrelanges Studium nachzuvollziehen ist, wie ich dir in diesem Artikel gerne beweisen möchte.
Und diese Aussage steht nicht im Gegensatz zu mehr Nachhaltigkeit, was fälschlicherweise immer in einen Topf geworfen wird - aber dazu kommen wir am Ende des Beitrags.
Wie selbsternannte Wirtschaftsexperten das Ende des Kapitalismus herbeischwören
Um die Aussagen zu verstehen: Was sind beispielhafte Argumentationen, die hinter dem prophezeiten Ende des Wirtschaftswachstums stecken?
Ich bin vor kurzem auf dieses Video vom umstrittenen Ken Jebsen (YouTube-Kanal: KenFM mit über 173.000 Abonnenten) gestoßen, in dem er ab 09:53 folgende These aufstellt:
"[...] Dieses System ist dahingehend am Ende, dass dieser Planet ja zu klein geworden ist, um einfach immer so weiterzumachen.
Ich glaube, dafür muss man nicht jemand sein, der sich lange mit Marx beschäftigt hat oder mit Adam Smith, sondern es ist völlig klar, dass auf einem endlichen Raum wie der Kugel kein unendliches Wachstum, auch nicht von der Wirtschaft, stattfinden kann, sondern, dass wir da alle dem Niedergang geweiht sind, wenn wir dem zusehen."
Diese Aussage verdeutlicht exemplarisch die zentralen Pfeiler, auf denen die These des begrenzten Wachstums Fuß fasst - nicht nur in diesem Zitat, sondern auch in Nachrichten, die mich immer wieder erreichen:
Die These des begrenzten Wachstums
"Ein unendliches Wirtschaftswachstum kann nicht existieren, da nur begrenzt Flächen, Rohstoffe und Menschen existieren. Sobald diese an ein Limit gestoßen sind kann es kein Wirtschaftswachstum mehr geben."
Auch Wissenschaftler und Behörden prognostizierten immer wieder das Ende einiger Ressourcen. Dr. Rainer Zittelmann schreibt:
Im Jahr 1939 erklärte das US-Innenministerium, dass die amerikanischen Ölvorräte nur noch 13 Jahre lang reichen würden. Im Jahr 1949 verkündete der US-Innenminister, das Ende der amerikanischen Ölvorräte sei in Sicht. Nachdem das U.S. Geological Survey nichts aus seinen früheren falschen Behauptungen gelernt hatte, sagte es 1974, dass die USA nur noch über einen 10-jährigen Vorrat an Erdgas verfügten.
Der Wissenschaftler Harrison Brown veröffentlichte 1970 im Scientific American eine Grafik, in der er schätzte, dass der Menschheit kurz nach dem Jahr 2000 das Kupfer ausgehen würde. Blei, Zink, Zinn, Gold und Silber sollten noch vor 1990 verschwinden. Ebenfalls 1970 sagte der Ökologe Kenneth Watt voraus, dass der Welt das Öl ausgehen würde: [...]
Auch eine Studie des Club of Rome aus den 1970er Jahren wird oft zitiert. Auch dort wurde prognostiziert, dass es in 20 Jahren kein Öl mehr geben würde. Ähnliche Einschätzungen gab es zu Erdgas, Kupfer, Blei, Aluminium und Wolfram. Silber solle seit 1985 aufgebraucht sein.
Angesichts der Fehlerquote der Prognosen, ist es erstaunlich, dass diese trotzdem noch heute so oft zitiert werden. Auch nach Erscheinen wurden die Prognosen von anderen Ökonomen schon kritisiert (vgl. Keynes 1974, Beckermann 1974, Haberler 1974). Die Ursachenforschung ist trotzdem spannend.
Wie sehen die Fakten aus?
Während das reale Bruttoinlandsprodukt in Deutschland seit 1978 jährlich um ca. 2 Prozent pro Jahr gewachsen ist, ist der Rohstoffverbrauch jährlich um ca. 1,4% im Durchschnitt gesunken (!).
Um es grafisch mit Daten der Weltbank zu verdeutlichen: So hat sich das BIP entwickelt...
Und so haben sich die CO2-Emissionen in Deutschland (und anderen Industrieländern) entwickelt:
Nun gibt es erste Aufschreie: "Aber das liegt doch nur daran, dass die Produktion in andere Länder verlagert wurde!"
Berechtigter Einwand. Aber: Auch da zeigen die Daten bei den meisten Ländern eindeutig in die gleiche Richtung. Egal, ob wir den CO2-Ausstoß auf Basis der Produktion eines Landes oder dem Verbrauch eines Landes berechnen. Das gilt genauso für die USA wie auch für Deutschland.
Das heißt natürlich nicht, dass das zwangsläufig oder immer so ist - und man nicht mit weniger Wirtschaft den Ausstoß noch weiter verringern könnte.
Aber es zeigt eindeutig: Wirtschaftswachstum und CO2-Ausstoß gehen nicht automatisch in die gleiche Richtung. In der Praxis sind wir sind schon seit Jahrzehnten in einer Phase, wo der Zusammenhang (zum Glück) umgekehrt ist.
Warum ist es nun so, dass das oft beschworene Ende des Wirtschaftswachstums nicht einzutreten scheint und CO2-Emissionen trotz Wachstum sogar zurückgehen? Dafür gibt es zwei zentrale Erklärungen.
Weg #1 zum unendlichen Wachstum:
Die wichtigsten 70%
Als Indikator für die Wirtschaftsleistung hat sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) etabliert.
Die Veränderung des Jahres-BIPs zum Vorjahres-BIP nennen wir Wirtschaftswachstum oder -schrumpfung, je nachdem, ob die Wirtschaftsleistung größer oder kleiner geworden ist.
Soweit, so gut. Aber was fließt in die durch das BIP gemessene Wirtschaftsleistung ein?
Das Bruttoinlandsprodukt gibt den Gesamtwert aller Güter, d. h. Waren und Dienstleistungen, an, die innerhalb eines Jahres innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft als Endprodukte hergestellt wurden, nach Abzug aller Vorleistungen.
- Wikipedia im Beitrag "Bruttoinlandsprodukt"
Es gibt ein bestimmtes Wort, das ich besonders hervorheben möchte.
Hast du es entdeckt?
"Dienstleistungen".
Laut Statista bestand 68,9%, also der Großteil der in Deutschland geschaffenen Wertschöpfung, aus Dienstleistungen. Mit steigender Tendenz.
Also nicht aus physischen Produkten, Industriekomplexen und rohstoffreichen Vorhaben. Wirtschaftsleistung besteht zum Großteil nicht daraus, was die meisten Wachstumskritiker sich darunter vorstellen.
Irrtum #1
Hier merken wir, wo uns unsere Intuition einen Streich spielt: Wenn wir an Wirtschaft im Wort "Wirtschaftswachstum" denken, denken wir an Industrie und Produktion. Dabei ist das nur ein kleiner Teil der Wirtschaft. Der größte Teil ist der Dienstleistungssektor.
Dienstleistungen von den eben vorgestellten Argumenten kaum betroffen:
Die Menge der erbrachten Dienstleistungen ist kaum an Ressourcen oder Platz gekoppelt. Es werden keine Dinge produziert, sondern beraten, geholfen und Arbeit abgenommen.
Dabei werden die endlichen Ressourcen der Erde, wenn überhaupt, nur minimal beansprucht. Im Zeitalter der Digitalisierung, in der viele dieser Dienstleistungen über das Internet ausgeführt werden können, gilt dies umso mehr.
Das bedeutet also im Klartext: Zirka 70% der Wirtschaftsleistung in Deutschland besteht aus Arbeit, die kaum zusätzliche Ressourcen oder Platz benötigt.
Weg #2 zum unendlichen Wachstum:
Qualität statt Quantität
Aber was ist mit dem anderen Teil der Gleichung, den produzierten Waren?
Mehr produzierte und gehandelte Produkte führen zu Wirtschaftswachstum. Wenn diese aus endlichen Ressourcen bestehen, stoßen diese irgendwann an eine Grenze. Auf diesen Aspekt konzentrieren sich die meisten Kritiken.
Und ja, das Wirtschaftswachstum wäre wohl endlich, wenn es nur daraus bestehen würde immer mehr herzustellen, zu bauen und zu produzieren.
Hier nebenbei erwähnt, wenn auch nicht weiter vertieft: Die zugrundeliegende Annahme, unsere Erde sei ein geschlossenes System, ist falsch. In Form von Gezeiten oder Sonneneinstrahlung gibt es externe Energiequellen, die sich quasi unerschöpflich nutzen lassen.
Aber nehmen wir an, dass unser Input (Ressourcen) begrenzt ist. Dabei vernachlässigen die Wachstumskritiker den zweiten, vermutlich noch viel wichtigeren Aspekt, der zu Wirtschaftswachstum führt:
Die Qualität im Verhältnis zum Materialeinsatz.
Irrtum #2
Wenn wir an Wachstum im Wort "Wirtschaftswachstum" denken, denken wir daran, dass etwas größer wird. Tatsächlich ist Wachstum in der Wirtschaft erstmal nur definiert durch mehr Zahlungsvolumen, also entweder mehr oder teurer gekaufte Produkte oder Dienstleistungen.
Wenn die Qualität eines Produktes oder Dienstleistung steigt, steigt die Zahlungsbereitschaft für das Produkt und damit auch die Wirtschaftsleistung. Ohne, dass dafür zwangsläufig mehr Ressourcen verbraucht werden müssen.
Die NZZ schreibt dazu:
Heute besitzt zum Beispiel fast jede und jeder ein Smartphone, das Taschenlampe, Fotoapparat, Aufnahmegerät, Taschenrechner und – ganz nebenbei auch noch – Telefon in einem ist. Man kann auf dem Gerät die Zeitung lesen und das Fussballspiel verfolgen. In einem solchen Produkt steckt somit viel Grips, aber im Vergleich zu all den erwähnten Gadgets wenig Material. Das Smartphone ist deshalb ein gutes Beispiel dafür, dass Wachstum nicht gleichzusetzen ist mit immer mehr Ressourcenverschleiss.
Vermutlich alles, was du gerade um dich herum hast, gab es so vor 50 Jahren noch gar nicht oder nicht in der Qualität, die du heute genießt:
Dein Laptop, dein Smartphone, deine IKEA-Möbel, deine dreifach verglasten Fenster, deine 4-Zonen-Wendematratze, dein "Weiß-wie-die-Unschuld"-Waschpulver, dein nur 1.595 Kilogramm wiegender Porsche 911 Turbo mit 540 PS, dein Schuh mit super bequemem Flexi-Schaum (den habe ich tatsächlich),...
Ich glaube, du hast das Prinzip verstanden. 😉
All diese Produkte haben sich über die letzten Jahrzehnte und Jahrhunderte enorm verbessert.
Sie sind besser geworden und verbrauchen heute meistens weniger Ressourcen als früher.
Der Financial Times Kolumnist Tim Harford beschreibt damit ebenfalls den Fehlschluss von Energieverbrauch auf Wirtschaftswachstum:
Here’s the logic lapse: energy growth is not the same as economic growth. GDP merely measures what people are willing to pay for, which is not necessarily connected to the use of energy, or any other physical resource. True, since the beginning of the industrial revolution the two have tended to go hand in hand, but there’s no logical reason why that tendency needs to continue. Indeed, it appears to have stopped already. Would you like to take a guess at energy growth per person in the United States over the last quarter of a century?
It’s not just less than 2.3 percent. It’s less than zero. The same is true for other developed economies such as Germany, Japan and the United Kingdom.
Und auch der Harvard-Professor Steven Pinker schreibt in seinem Buch "Enlightenment Now", dass es falsch sei, überhaupt zu glauben, dass wir zwangsläufig Ressourcen brauchen, um unsere Bedürfnisse zu befrieden, da die Lösungen in erster Linie auf Ideen beruhen:
…it’s a fallacy to think that people “need resources” in the first place. They need ways of growing food, moving around, lighting their homes, displaying information, and other sources of well-being. They satisfy these needs with ideas: with recipes, formulas, techniques, blueprints, and algorithms for manipulating the physical world to give them what they want. The human mind, with its recursive combinatorial power, can explore an infinite space of ideas, and is not limited by the quantity of any particular kind of stuff in the ground.
Wenn wir den Blick über den Tellerrand unseres Industrienationen-Daseins werfen und uns weite Teile Asiens, Afrikas und Südamerikas anschauen, wird das Bild noch deutlicher:
Die Qualitätssteigerungen, die wir schon erlebt haben und unsere Wirtschaftsleistung und unseren Wohlstand erhöht haben, stehen dort noch zu einem großen Teil erst bevor.
Und das fand, wie eben angeteasert, in den allermeisten Fällen ohne zusätzlichen Materialverbrauch statt - im Gegenteil:
Ein heutiger Laptop vereint in einem kleineren Gehäuse das 100-fache an Rechenleistung, die ein monströser Computer noch vor einigen Jahrzehnten bewältigen konnte.
Diese höhere Effizienz sorgt dafür, dass wir mit weniger Zeit- und Materialaufwand zu einem gleich guten oder sogar besseren Ergebnis kommen.
Die Grenzen des Wachstums sind im Dienstleistungssektor kaum gegeben. Auch hier führt ein technologischer Fortschritt zu höherer Produktivität und damit Wirtschaftswachstum.
Selbst bei gleichem Input (= Arbeitszeit) wird mit der Zeit durch technologischen Fortschritt ein höherer Output (= Wirtschaftsleistung) erreicht.
Wenn wir als Menschheit begrenzten Input haben, ist der Output dynamisch: Bedürfnisse entwickeln sich weiter, genau wie Technologien, die ganz anderen Output mit begrenztem Input ermöglichen.
Früher hatte ein Landwirt, der Getreide geerntet hat, eine Sense, heute einen Mähdrescher. Die Produktivität in der Buchhaltung hat sich (und fast allen anderen Branchen) durch den Einsatz von Computern vervielfacht.
Und auch die produzierenden Sektoren sind nur bedingt an Ressourcenknappheit geknüpft, da qualitativer Fortschritt ebenso wichtig ist.
Zwischenfazit
Weil Wirtschaftswachstum nicht bedeutet zwangsweise mehr Ressourcen zu verbrauchen, ist es möglich, das Wirtschaftswachstum vom physikalischen Wachstum (und den damit verbundenen Folgen) zu entkoppeln.
Das Wirtschaftswachstum besteht zu einem Großteil aus Wertschöpfungen, die nicht auf dem Verbrauch von zusätzlichen Ressourcen beruhen.
Aber nur die Möglichkeit, dass es mehr Wachstum geben könnte, heißt ja noch nicht, dass es es auch wirklich dazu kommt... oder?
Warum wir Menschen gar nicht anders können als unsere Wirtschaft wachsen zu lassen
Es gibt eine unbequeme Wahrheit, die in der Natur von 99% aller Menschen tief verankert zu sein scheint:
Der Wunsch nach mehr.
Und dieses "mehr" definiert jeder Mensch individuell. Es sind Bedürfnisse, die jeder Mensch hat und erfüllt werden sollen.
Das können wir gut oder schlecht finden. Es ist aber vorhanden.
Wir alle wollen in der Zukunft klüger sein als heute - deshalb liest du vermutlich diesen Artikel.
Wir möchte mehr Geld haben als heute. Wir möchten bessere Kleidung tragen, bessere Autos fahren, weniger Arbeit zu tun haben, mehr Zugang zu besserer Unterhaltung haben, mehr Freiheiten haben und vieles mehr.
Wir wollen Verbesserung. Einen höheren Lebensstandard.
Und diese Entwicklung können wir seit der Existenz des ersten Menschen beobachten:
Vom Entfachen des ersten Feuers über die Erfindung des Rads zur Etablierung des Internets - und die vielen Millionen Zwischenschritte des Fortschritts.
Wer wünscht sich, dass er in 10 Jahren weniger Geld hat als heute oder dass es ihm in der Zukunft schlechter geht als heute?
Niemand.
Einige Menschen arbeiten daran ihren Wohlstand zu erhalten, die meisten arbeiten dafür den Wohlstand zu erhöhen.
Und genau diese Menschen sind sowohl die Konsumenten als auch die Anbieter in Form von Wirtschaftsunternehmen, die letztendlich nur Zusammenschlüsse von Menschen darstellen.
Dieses menschliche Naturell führt dazu, dass mehr (Quantität) und bessere (Qualität) Dienstleistungen und Produkte nachgefragt und angeboten werden.
Auch wenn wir es nicht gutheißen oder anvisieren müssen, können wir diesen Umstand nicht ignorieren.
Und dies war der Wachstumstreiber der Wirtschaft der letzten Jahrtausende und wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch für die nächsten Jahrtausende bleiben.
Denn wann wird irgendwann die Situation eintreten, in der alle Bedürfnisse gestillt sind? In der es keinen einzigen Wunsch nach Verbesserung mehr gibt?
Vermutlich nie.
Die überraschende Moral des Wachstums: Wohlstand statt Niedergang
Nehmen wir an, dass diese Schlussfolgerungen soweit logisch und zutreffend waren.
Der Wirtschaft ist zu Großteilen keine Grenze gesetzt und es liegt in der menschlichen Natur, dass wir uns weiterentwickeln und dadurch auch die Wirtschaft wachsen lassen.
Aber was bedeutet das?
Bedeutet das nun den Niedergang der Menschheit? Führt die stetige Profitgier dazu, dass es uns im Endeffekt viel schlechter geht als vorher?
Kritiker könnten jetzt nämlich einwerfen: "Ach, ihr Ökonomen mit eurem BIP und Wachstumsgedöns! Das generiert doch keinen Wohlstand!"
Wer das folgende Beispiel versteht wird sich über jede BIP-Erhöhung freuen:
Wenn jemand bereit ist, einem Personal Trainer für Fitness-Trainingsstunden je 150€ für insgesamt 10 Stunden, also 1.500€ zu bezahlen, können wir daraus etwas schlussfolgern:
Das Resultat, also der bessere und gesündere Körper, ist dem Kunden mehr wert als die 1.500€, die er dafür bezahlen muss. Wäre dies nicht so würde er diesen Personal Trainer logischerweise gar nicht erst buchen.
Umgekehrt genauso: Dem Personal Trainer sind die 1.500€ mehr wert als die 10 Stunden, die er dafür aufwenden muss. Wäre es nicht so, würde er den Kunden logischerweise nicht annehmen und seine Zeit anderweitig verbringen.
Das heißt also: Dadurch, dass beide - Personal Trainer und der Kunde - zusammenkommen und in Gestalt des Personal Trainings in Höhe von 1.500€ das BIP steigern, wird für beide ein Wohlstand generiert.
Der Kunde bekommt einen besseren und gesünderen Körper (der ihm wichtiger ist als die 1.500€) und der Personal Trainer bekommt 1.500€ (die ihm wichtiger sind als die 10 dafür aufgewendeten Stunden).
Und je mehr Kunden der Personal Trainer gewinnt, desto mehr Geld verdient er und desto mehr Wohlstand erschafft er.
Und durch Millionen von Menschen und Unternehmen, die so vorgehen, steigt das BIP und damit auch der Wohlstand.
Auch wenn diese Wahrheit für viele Menschen unbequem ist:
Die meisten Menschen, die es auf legalem Wege zu einem großen Vermögen gebracht haben, haben dadurch realen Wohlstand geschaffen.
Eine Lanze für den Kapitalismus brechen
Eine höhere Wirtschaftsleistung ist nicht immer, aber in den meisten Fällen ein Ausdruck von real gesteigertem Wohlstand, also mehr Produkten und Dienstleistungen, die ein Mensch sich leisten kann.
Der große Elefant, der im Raum steht: Die Frage der Nachhaltigkeit
Ein Stichwort, das bei dieser Diskussion nicht fehlen darf, ist das folgende:
Nachhaltigkeit.
Die Menschen, die Angst vor dem stetigen Wirtschaftswachstum haben, haben in erster Linie Angst vor einer nicht nachhaltigen Wirtschaft, die jeglichen Wohlstand im Keim zerstört.
Der Grundgedanke ist völlig richtig: Wir sollten aufhören, immer mehr Ressourcen zu verbrauchen und umweltschädliche Aktivitäten stärker berücksichtigen.
Dabei begehen sie allerdings den Fehler, anzunehmen, dass Wirtschaftswachstum nur durch zusätzlichen Materialverbrauch möglich sei.
Nichtsdestotrotz haben wir natürlich in der Vergangenheit durch technischen Fortschritt und eine steigende Bevölkerung auch einen starken Anstieg im Ressourcenverbrauch erlebt.
Einigen Rohstoffen wie Öl wird schon seit Jahrzehnten regelmäßig ein absehbares Ende prognostiziert...
... bis dann immer wieder durch neue und bessere Technologien neue Ölfelder oder alternative Energiequellen erschlossen werden.
Woran das liegt, erklärt Dr. Rainer Zitelmann:
Bevor man mit dem Kopf schüttelt über all die falschen Vorhersagen, muss man einräumen, dass vom Beginn der Industrialisierung bis etwa in die 1970er-Jahre tatsächlich ein enger Zusammenhang von Wirtschaftswachstum einerseits und Energie- und Rohstoffverbrauch andererseits bestand.
Doch anhand zahlreicher Datenreihen belegt der amerikanische Wissenschaftler Andrew McAfee in seinem 2020 erschienenen Buch „Mehr aus weniger“, dass sich das Wachstum der Wirtschaft vom Rohstoffverbrauch entkoppelt hat. Daten für die USA zeigen, dass von 72 Rohstoffen nur sechs ihr Verbrauchsmaximum noch nicht erreicht haben. Obwohl die amerikanische Wirtschaft in den vergangenen Jahren stark gewachsen ist, ist der Verbrauch an vielen Rohstoffen rückläufig.
Schon 2015 hatte der amerikanische Umweltwissenschaftler Jesse H. Ausubel in seinem Aufsatz „The Return of Nature: How Technology Liberates the Environment“ gezeigt, dass die US-Amerikaner pro Kopf immer weniger Rohstoffe konsumieren. Der Gesamtverbrauch an Stahl, Kupfer, Dünger, Holz und Papier, der früher parallel mit dem Wirtschaftswachstum gestiegen war, hatte irgendwann ein Maximum erreicht und war seitdem rückläufig.
Der Grund dafür sind die Gesetze des vielgescholtenen Kapitalismus: Firmen suchen ständig nach neuen Möglichkeiten, effizienter zu produzieren, d.h. mit weniger Rohstoffen auszukommen. Sie tun das natürlich nicht primär, um die Umwelt zu schonen, sondern um Kosten zu sparen.
Der so oft kritisierte Markt hat dafür eine schöne Komponente:
Wenn ein Rohstoff knapp wird, wird er teurer.
Durch diesen gestiegenen Preis wird weniger von diesem Rohstoff nachgefragt - außer es handelt sich um Louis Vuitton Handtaschen. 😉
Wird ein Rohstoff knapp - was ja die Befürchtung ist -, wird er also teurer, was 3 Konsequenzen hat:
- Dieser Rohstoff wird weniger nachgefragt.
- Kluge Menschen versuchen ein höheres Angebot von diesem Rohstoff herzustellen (neue Quellen erschließen, alternative Gewinnungsmethoden,...)
- Kluge Menschen suchen nach guten Alternativen
Der Preis ist also der zentrale Mechanismus, der es unattraktiv macht einen knappen Rohstoff zu verbrauchen und es attraktiv macht einen alternativen Weg zu finden.
Ob die letzten beiden Wege immer klappen werden?
Keine Ahnung.
In der Vergangenheit war der Mensch jedoch sehr gut im Finden neuerer und besserer Lösungen.
Oder wie Karen Horn vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW Köln) schreibt:
Die ökonomische Knappheit ist eine unschlagbare Triebkraft. Der daraus entstandene technische Fortschritt ist es, der das Wachstum immer wieder aufs Neue grenzenlos gemacht hat und dies wohl auch in Zukunft zu tun verspricht. Der Druck der ökonomischen Knappheit setzt immer wieder kreative Neuerungen durch und verschiebt unsere Grenzen nach außen.
Wir leben nicht im Überfluss, denn wir haben begrenzte Ressourcen.
Und wir streben immer weiter danach, diese begrenzten Ressourcen optimal einzusetzen.
Und selbst wenn ein solches Szenario bei Rohstoffen besteht, deren Wegfall das Leben der Menschheit drastisch verändert und nicht ersetzt werden kann, dann ist das heute absolut nicht absehbar.
Nichtsdestotrotz haben wir natürlich die Verantwortung, dass wir nachhaltig Wirtschaften und die nachfolgenden Generationen nicht erst in diese Zwickmühle bringen. Die Wirtschaft hat einen großen Einfluss und darf diesen nicht ungenutzt lassen.
Auch Financial Times Kolumnist Tim Harford schreibt:
I fully agree with the environmentalists who worry that we cannot continue consuming more and more water, spewing out more and more carbon dioxide and burning more and more coal. The problem comes if we then leap to the conclusion that the economy itself cannot keep growing. Thankfully, that just doesn’t follow.
Aber festzuhalten bleibt...
Die gute Nachricht:
Nachhaltiges Wirtschaften ist essentiell. Der Wunsch nach dauerhaftem Wirtschaftswachstum und mehr Wohlstand steht dabei nicht im logischen Widerspruch zu nachhaltigem Wirtschaften.
Die Wirtschaft kann nachhaltig und dauerhaft wachsen - und das ist auch gut so
Ob das stetige Wirtschaftswachstum gut oder schlecht ist möchte ich nicht beurteilen.
Dass es allerdings zu diesem Wirtschaftswachstum kommen wird, davon bin ich überzeugt.
Jedoch kann es in meinen Augen sowohl nachhaltig geschehen...
... und gleichzeitig schafft die recht abstrakte Zahl des Bruttoinlandsproduktes bei genauerem Hinsehen vielfachen realen Wohlstand.
Und unabhängig davon lässt sich das Wirtschaftswachstum aufgrund der Natur des Menschen zur Verbesserung des Lebensstandards und der gleichzeitigen Knappheit der Ressourcen, welche eine optimale Verwendung erfordert, vermutlich nicht aufhalten.
Warum ich dir davon erzähle und diese Erkenntnis so wichtig ist?
Weil Aktien der Weg sind, mit dem du 1:1 vom Wirtschaftswachstum profitieren und daran partizipieren kannst.
Und nur mit diesem Verständnis wirst du auch nicht den Glauben daran verlieren, wenn die Aktienkurse kurzfristig mal wieder verrückt spielen und deine Nerven auf eine Probe stellen werden.
Egal, ob alle es verteufeln oder es einfach akzeptieren:
Wir werden neue Ideen und Lösungen erarbeiten. Und vor allem auch bessere Lösungen mit weniger Zeit- und Materialaufwand.
Und wer weiß:
Wenn in 100 Jahren irgendjemand diesen Artikel in den verstaubten Archiven des World Wide Webs entdeckt, wird er vielleicht nur verschmitzt Lächeln über die Sorgen, die wir uns 2017 gemacht haben...
... und wie dumm wir doch waren, nicht zu erkennen, welches gewaltige Potenzial wir in den nächsten 100 Jahre noch vor uns hatten.
Leider werden hier zwei wesentliche Merkmale vergessen:
Erstens. Eine Dienstleistung entsteht nicht aus dem Nichts. Wie wir schon aus der guten alten Physik wissen, entsteht Energie nicht aus dem Nichts sondern ändert nur ihre Form. Auch eine Dienstleistung hat erschöpft waren Ressourcen, nämlich Kalorien. Der Wohlstand wächst unverhältnismäßig, wenn die Produkte zu Kalorienerhaltung teurer werden.
Daraus ergibt sich zweitens:
Nehmen wir an ich mache mich als Dienstleister selbstständig. Ich brauche in der Regel ein Kredit. Um diesen Kredit ab zu bezahlen muss ich wieder Kalorien verbrennen denn von nichts kommt nichts. Im Prinzip ist ein Kredit oder auch Geld an sich nichts anderes als ein Synonym für verbrennenbare Kalorien. Wenn ich mich per Kredit also zwei Jahrzehnte verpflichte, sichere ich in direkt der Bank zwei Jahrzehnte meine Arbeitsleistung zu.
In der heutigen Welt gibt es viele versteckte Mechanismen den vermeintlichen Wohlstand aufzuzehren. Es ist nicht so dass ich die Qualität der Waren verbessert, sondern das ist uns lediglich glauben gemacht wird. Nachhaltigkeit der Ware steht nicht mehr im Vordergrund. Ebenso wenig steht im Vordergrund kompetent beraten zu werden. Wichtig ist nur das der Kunde glaubt gut beraten worden zu sein, oder ein gutes Produkt gekauft zu haben. Wohlstand ist eine Illusion, wenn man sich moderne Volkskrankheiten wie Burn out anschaut. Es ist ein Trick mit dem der Kapitalismus es schafft, dass wir weiterhin unsere Arbeitsleistung in deren Währung umwandeln.
Genau so ist das hier ein Pamphlet dafür unsere Arbeitsleistung weiterhin in den Aktienmarkt zu stecken.
Wenn in 100 Jahren jemand schmunzelt, dann Höchstens darüber wie einzelne Leute es geschafft haben sich Herr zu machen über Billiarden verbrannte Kalorien. Über Billiarden
Hallo Ben,
Ich danke dir für deinen Kommentar, teile deine Meinung jedoch nicht.
Dein Argument gegen mehr Dienstleistungen ist der Verbrauch von Kalorien. Was soll der Mensch denn den ganzen Tag lang machen, wenn alles darauf ausgelegt sein soll keineoder möglichst wenige Kalorien zu verbrauchen? Der Mensch verbraucht ja im „Leerlauf“ schon ca. 2000 kCal. Und wenn nun jemand 500 Kalorien aufwendet um Äpfel zu pflücken, die sonst verrottet wären, aber den Menschen Energie von 20.000 Kalorien liefern, wo ist dann das Problem?
Gerade Dienstleister brauchen i.d.R. doch nur selten einen Kredit, da sie einfach ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen. Vor allem heute ist dazu kaum mehr nötig als ein Laptop und ein Internetanschluss, den heutzutage ohnehin schon jeder hat.
Natürlich gibt es den Aspekt, dass Unternehmen eigene Produkte möglichst gut darstellen wollen. Aber du kannst doch nicht leugnen, dass es heute bessere Produkte gibt als vor 50 oder 100 Jahren? Allein technologisch haben wir doch einen riesigen Schritt gemacht. Damit sage ich nicht, dass der Mensch dadurch glücklicher ist, aber dass wir heute mehr Möglichkeiten haben, mehr Technologien beherrschen und bessere Produkte mit weniger Aufwand, Kosten, Risiken, Arbeitskräften etc. herstellen können.
Das ist viel zu kurz gegriffen. Zuerst halte ich es ziemlich fragwürdig den Wohlstand anhand erhöhter Burn-Outs festzumachen, da es viel mehr und aussagekräftigere Kennzahlen gibt. Was ist beispielsweise mit den seit Jahrzehnten und Jahrhunderten kontinuerlich sinkenden Tötungsdelikten, sinkender Kindersterblichkeit, steigende Lebenserwartung, weniger Kinderarbeit, sinkende Arbeitszeiten,…? Außerdem unterstellst du beim Burn Out eine Kausalität, die keinesfalls nachgewiesen ist: Vielleicht gab es die Symptome eines Burn-Outs schon immer, nur heute wird es gesellschaftlich akzeptiert? Dann wäre das viel eher ein Fortschritt als ein Rückschritt.
Von wem ist es ein Trick? Von „den Bösen da oben“? Ich glaube du vergisst, dass wir alle im Kapitalismus leben und von ihm profitieren. Es ist nicht „deren Währung“, es ist „unsere Währung“.
Unabhängig davon geht der Artikel nicht darum den Kapitalismus lobzupreisen, sondern zu beschreiben, dass unabhängig vom Wirtschaftssystem ein unendliches Wachsen der Wirtschaft möglich ist.
Was ist nicht verstehe: Du sagst, dass Energie nicht verschwindet, sondern nur seine Form ändert. Wie können Kalorien, die ja Energie sind, dann auf einmal weg sein? Das ist doch eine inkonsistente Argumentation.
Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht, was deine Schlussfolgerung daraus ist. Sollen wir aufhören Kalorien zu verbrauchen? Wieviele Kalorien hast du beim Schreiben deines Kommentars verbraucht? Warum verbrauchen die Menschen seit es sie gibt Kalorien, Tiere ebenso, und warum leben wir alle immer noch? Wie soll der Mensch überleben ohne Kalorien zu verbrauchen? Fragen über Fragen. 😉
Beste Grüße,
Jannes
Du streifst bei deinen Ausführungen einen Punkt nur marginal, der aus meiner Sicht aber ganz bedeutend ist: Wirtschaftliches Wachstum im Sinne von steigenden Aktienkursen ist „nur“ ein Wachsen von BIP-Zahlen. Menschliche wirtschaftliche Tätigkeit ist rein physiologisch an eine Obergrenze gebunden, d.h. jeder Mensch kann im Laufe eines Jahres nur eine bestimmte Leistung erbringen, also eine bestimmte Menge an Umsatz generieren. Soll das BIP dennoch wachsen, brauchen wir a) mehr Menschen oder b) höhere Preise. Noch scheint a) die vorherrschende Komponente zu sein, vor allem im Hinblick auf die Schwellenländer. Irgendwann wird das Bevölkerungswachstum aber an seine natürlichen Grenzen stoßen, dann muss b) das BIP weiter nach oben treiben.
Höhere Preise sind in unserem Geldsystem (bei gleicher Leistung) nur durch mehr Geld zu erreichen. Geld entsteht durch Kredit, auf das Zinsen fällig werden, die sich im Laufe der Zeit zu immer höheren Zinseszinsen aufakkumulieren. Wenn die Wirtschaftsleistung nicht gleichermaßen mitwächst, wird der Anteil der Zinseszinsen, die von jedem Menschen als Teil der Wirtschaft mitgetragen werden müssen, mit der Zeit immer größer. Ab einem gewissen Punkt ist dieses Wachstum nicht mehr tragbar. Dann mögen noch so innovative Produkte erfunden und Dienstleistungen erbracht werden, das spielt nominell dann absolut keine Rolle mehr. Dann müssen die Schuldentürme abgetragen werden, durch gleichzeitige Streichung von Schulden und Guthaben.
Für alle nominal bewerteten Güter wäre das ein extremer deflationärer Schock, von dem sich die Wirtschaft vermutlich über Jahrzehnte nicht erholen würde. In Bezug auf Wohlstand und Technologie stimme ich dir bezüglich unendlichem Wachstum also durchaus zu, aus rein nomineller Sicht muss es meiner Meinung nach allerdings irgendwann zu einem Kollaps kommen. Auf letzteres kommt es für einen Aktien- oder Fondssparer ja an. Wahrscheinlich wird uns dieses Problem nie treffen, eventuell wird es für die nächste oder übernächste Generation mal zu einem Problem. Ich finde, dieser Punkt sollte aber nicht unerwähnt bleiben.
Hallo Tomasz,
Vielen Dank für deinen spannenden Kommentar!
Prinzipiell würde ich dir nicht widersprechen, vielleicht nur noch als Ergänzung.
Welche Grenze kennt das Bevölkerungswachstum? Klar, die Erde ist eine begrenzte Fläche, wenn wir allerdings von der nächsten und der übernächsten Generation sprechen, können wir kaum abschätzen, wie weit dann die Fortschritte bzgl. der Besiedlung anderer Planeten sind – auch wenn das aktuell natürlich noch utopisch wirkt.
Wir bewegen uns hier natürlich in etwas abstraktaren Gedankenspielen, daher finde ich es nicht so eindeutig, wie eine zu große Schuldenlast sich auswirken würde. Denn wenn die Schuldenlast (ob durch den Zinseszins oder etwas anderes) zu groß wird, geht ein Schuldner eben pleite – sei es eine Privatperson, ein Unternehmen oder ein Staat. Das sind ja alles Vorgänge, die wir schon zur Genüge erlebt haben. Reguliert sich das Problem, wenn es denn eins sein sollte, wie in der Vergangenheit von selbst?
Die andere Frage wäre, wenn dem nicht so ist, wie so eine „Entschuldung“ bzw. das Streichen von Guthaben und Schulden abläuft. Wer müsste auf die Rückzahlung seiner Schulden verzichten? Könnte eine Währungsreform große Teile der negativen Effekte abfedern?
Ich denke auch, dass – wenn überhaupt – diese Frage noch in ferner Zukunft liegt und, selbst wenn das Problem auftritt, dass die Auswirkungen sowohl qualitativ als auch quantitativ kaum vorhersehbar sind.
Viele Grüße,
Jannes
Hallo,
erstmal vielen Dank für den spannenden Artikel.
Weiterhin stelle ich mir jedoch 3 Fragen:
1. Wie sieht der Zusammenhang mit der Geldmenge aus? Die vergrößert sich doch nicht von alleine und für Wachstum müsste sie es doch tun?
2. Müssen für Wachstum nicht zwangsläufig andere „einstecken“, also minus machen?
3. Könnte das Wachstum nicht zum Nullsummenspiel werden, weil dadurch auch die Preise steigen?
Freundliche Grüße
Hallo,
Sehr gerne!
Zu Frage 1: Die Geldpolitik ist ein etwas ausführlicheres Thema. Kurz gesagt: Die Geldmenge muss nicht zwangsweise steigen, wenn die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes steigt. Vereinfacht ausgedrückt: Wenn jeder Euro durchschnittlich nicht alle 3 Tage, sondern bspw. jeden Tag den Besitzer wechselt. Aber in der Regel wird die Geldmenge von Zentralbanken erhöht, was wir seit Jahren und Jahrzehnten beobachten können.
Zu Frage 2: Nein, warum sollte jemand einstecken müssen? Natürlich kann es in Einzelfällen immer mal dazu kommen, bspw. dann, wenn der Online-Handel zunimmt und der Einzelhandel abnimmt, aber das sind Einzelfälle, die wenig damit zu tun haben, ob die Wirtschaft als Ganzes langfristig dauerhaft wachsen kann.
Das beste Gegenbeispiel dafür ist denke ich der Vergleich von heute zu vor 100 Jahren zu vor 500 Jahren zu vor 1.000 Jahren: Mit dem Wirtschaftswachstum geht es allen besser. Niemand musste „einstecken“, da es heute jeder Gesellschaftsschicht besser geht als denen im Vergleich zu den eben genannten Zeiträumen.
Auch wenn wir uns im Detail anschauen, wie Wirtschaftsleistung entsteht, leidet ja niemand darunter: Wenn morgen jemand einen Porsche kauft, einen Personal Trainer bucht oder irgendetwas anderes kauft, wird Wirtschaftsleistung generiert, ohne, dass irgendein anderer dadurch weniger Cent in der Tasche hat.
Zu Frage 3: Theoretisch ist vermutlich alles möglich, in der Praxis aber eher nicht. Das Wirtschaftswachstum, das wir betrachten, schauen wir ja meistens auch real an, also um Preissteigerungen (Inflation) bereinigt. Wenn wir also darüber reden, dass die Wirtschaft seit Jahrhunderten wächst, dann sind das reale, preisbereinigte Aussagen.
Wenn es nun zu einem Nullsummenspiel kommen sollte, haben wir ja gar kein Wirtschaftswachstum, da uns das reale Wachstum interessiert: Die Zunahme der Transaktionen nach Abzug der Preissteigerungen.
Ich hoffe, das war soweit verständlich.
Beste Grüße,
Jannes
Hallo,
Sie haben einen wichtigen Punkt in ihrer Logik vergessen: Ein Mensch kann nicht unendlich viel arbeiten. Selbst Kapitalisten sollte klar sein, dass es für einen Menschen physikalisch unmöglich ist, mehr als 24 Stunden an einem Tag zu arbeiten. Zeit ist, wenn man so will, auch eine Resource. Wenn alle Menschen also durchgehend arbeiten würden, wäre trotzdem die Zahl der Menschen ähnlich. Natürlich braucht es nicht unbedingt einen menschlichen Dienstleister, denn viele Leistungen werden ja auch heute schon maschinell erledigt, aber es gibt immer nur eine begrenzte Anzahl an Konsumenten. Genau wie bei der Arbeit, kann ein Mensch nicht mehr als 24 Stunden am Tag Dienstleistungen beanspruchen… Ein unendliches Wachstum der Dienstleistungsbranche ist also ebenfalls nicht möglich.
Viele Grüße,
BEHell
Das stimmt definitiv, aber auch hier gibt es qualitatives Wachstum, das den Großteil darstellt bzw. eine Steigerung der Produktivität: Heute erreichen die meisten Menschen durch ihre Arbeit ein Vielfaches von dem, was die Menschen im gleichen Beruf früher erreicht haben, selbst bei gleichem Input (Arbeitszeit) erhöht sich der Output (Wirtschaftsleistung).
Beste Grüße,
Jannes
Hallo Jannes,
ich verstehe nicht viel von den ganze Finanzkommentaren bzw. von Finanzwirtschaftlichen Dingen, aber einst ist sicher jedwede Form von unendlichen
Wirtschaftswachstum (z.B. Dienstleistung oder qualitatives Wachstum usw.)wird es aus einem Grund nicht geben, die natürlichen Resourcen sind endlich definitiv, d.h. !alle! Formen von Wirtschaftswachstum sind davon abhängig. Und die wichtigste aller Resourcen ist Süßwasser, sie bestimmt alles auf diesen Planeten. Beispiel gefällig ?
Siehe Kapstadt (Südafrika), dort haben im Moment die Einwohner nur 50 Liter Wasser
pro Kopf zur Verfügun für alles. Die ganze Wirtschaftsleistung dieser Region leidet darunter, in erster Linie die Bewohner. Das ökonomische Wachstum geht zurück, das beinhaltet auch Dein sogenanntes qualitatives Wachstum. Und Kapstadt ist nur ein Beispiel, das ganze greift weltweit umsich. Schon mal das Buch des
„Club of Rome“ gelesen, Titel „Die Grenzen des Wachstums“? Wenn nein, dann empfehle ich es Dir. Den Link zu Kapstadt füge ich bei :
https://afrika.info/newsroom/suedafrika-day-zero-in-kapstadt-vorerst-abgewendet/
Zum Schluss: Leute die im Finanzsektor tätig sein wollen und VWL oder BWL studieren sollten zu Beginn ihrer Ausbildung erstmal 2-3 Semester Ökologie absolvieren bevor man sie auf den Rest der Menscheit loslässt, dann kommen solche Gedanken vom unendlichen Wirtschaftswachstum in welcher Form auch immer erst garnicht auf .
Gruß Green-Mile
Hallo Green-Mile,
vielen Dank für deinen interessanten Kommentar.
Das Süßwasser-Beispiel überzeugt mich ehrlich gesagt nicht. Was hat das Südafrika-Beispiel nun mit langfristigem, globalem Wirtschaftswachstum zu tun? Das Wasser ist ja nicht weg, es ist gerade nur an anderer Stelle, sodass Südafrika diese Probleme hat. Natürlich bremst es kurzfristig das Wirtschaftswachstum, aber langfristig ist das ja kein relevanter Faktor. Süßwasser verschwindet ja nicht, sondern befindet sich in einem Kreislauf innerhalb unserer Atmosphäre (wenn ich das mal so als Nicht-Physiker ausdrücken darf). Wenn es an einem Ort weniger vorhanden ist, ist es an einem anderen Ort mehr vorhanden – und so gleicht es sich langfristig aus. Also welche Aussage hat kurzfristiger Wassermangel für langfristiges Wirtschaftswachstum?
Auch den „Club of Rome“ kenne ich. Allerdings werden die Aussagen oftmals falsch interpretiert. Ulrich Busch schreibt dazu 1972 in seinem Kommentar „Nachhaltigkeit – Wachstumsverzicht oder moderates Wachstum?“ folgendes:
“Die Botschaft des Club of Rome wurde vielfach so ausgelegt, als ginge es hier um Grenzen für das Wirtschaftswachstum. Tatsächlich aber handelt der Bericht von den Grenzen des Bevölkerungswachstums und der Endlichkeit natürlicher Ressourcen.
Indem der «Bericht» das Vorkommen und die Endlichkeit natürlicher Ressourcen behandelt, thematisiert er, ökonomisch ausgedrückt, Input-Größen. Beim Wirtschaftswachstum aber handelt es sich um eine Output-Größe, um das Ergebnis wirtschaftlicher Aktivität.
Hierfür gibt es vielleicht auch Grenzen, über die man diskutieren kann, diese sind aber nicht gleichzusetzen mit den Grenzen des Ressourcenverbrauchs.”
Busch sieht das Problem in der Wachstumsdebatte darin, dass …
“viele Diskutierende zwischen Wirtschaftswachstum einerseits und Ressourcenverbrauch andererseits […] einen direkten, mehr oder weniger proportionalen Zusammenhang unterstellen und folglich von der Begrenzung der Ressourcen unvermittelt auf Grenzen des Wirtschaftswachstums schließen.”
Heißt also: Ja, die Ressourcen der Erde sind endlich, das Bevölkerungswachstum ist es vermutlich auch. Das Wirtschaftswachstum wird allerdings nicht nur dadurch, sondern auch durch Faktoren wie Produktivität, Innovation und einem Wandel von Industrie- in Dienstleistungssektoren ermöglicht, die nicht oder nur begrenzt an diese Faktoren gekoppelt sind.
„Zum Schluss: Leute die im Finanzsektor tätig sein wollen und VWL oder BWL studieren sollten zu Beginn ihrer Ausbildung erstmal 2-3 Semester Ökologie absolvieren bevor man sie auf den Rest der Menscheit loslässt, dann kommen solche Gedanken vom unendlichen Wirtschaftswachstum in welcher Form auch immer erst garnicht auf.“
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass auch Nachhaltigkeit ein großes Thema in solchen Studiengängen ist. Das Streben nach „unendlichem Wachstum, koste es, was es wolle“ ist ein ziemlich überholtes Klischee, das ich in der Praxis noch nie sehen konnte. Umgekehrt könnte man ja auch sagen, dass jeder, der Ökologie studiert, vorher mal 2-3 Semester VWL studieren sollte, um zu verstehen, was Wachstum ist und dass es nichts Schädliches ist. Aber ich gebe dir Recht, dass interdisziplinäre Erkenntnisse mit Sicherheit wertvoll sind und gefördert werden sollten.
Viele Grüße
Jannes
Hallo Jannes ,
>Das Süßwasser-Beispiel überzeugt mich ehrlich gesagt nicht.
wo ich Deine Seite das erste mal besucht und überlegt habe einen Kommentar zum Thema zu hinterlassen, dachte ich mir schon fast wie Du reagieren und antworten wirst .
Zunächst das erstmal Süßwasser-Problem :
Die Kreisläufe des Wasser sind mir bekannt, wenn das Wasser an einer Stelle nicht da ist und dafür an anderer Stelle, nütz es der betroffenen Region bzw. den dort lebenden Menschen erstmal gar nicht, man kann zwar hoffen das die Speicher sich wieder auffüllen, das wird aber oft durch Abholzung, bauliche Maßnahmen oder Verunreinigung, negative klimatische Bedingungen, übermäßige Entnahme z.B. Haushalte u. Industrie wieder zunichte gemacht, und einfach dem Wasser hinterziehen ist für eine ganze Region nicht drin oder Pipelines zu bauen ist nur ein Minderung des Problems aber keine Dauerlösung da entfernte Speicher bzw. Quellen dann belastet werden, was dann in der dortigen Umgebung wieder zu Problemen führt .
Zum Thema Wirtschaft bzw. zur These „Unendliches Wirtschaftswachstum ist möglich“:
>Heißt also: Ja, die Ressourcen der Erde sind endlich, das Bevölkerungswachstum >ist es vermutlich auch. Das Wirtschaftswachstum wird allerdings nicht nur >dadurch, sondern auch durch Faktoren wie Produktivität, Innovation und einem >Wandel von Industrie- in Dienstleistungssektoren ermöglicht, die nicht oder nur >begrenzt an diese Faktoren gekoppelt sind.
Doch leider ist dem so das Produktivität, Innovation und Wandel von Industrie- in Dienstleistungssektoren, an natürliche Ressourcen und Bevölkerungswachstum gekoppelt sind.
Ein Bevölkerungswachstum wird erst durch intensive Landwirtschaft ermöglicht, das setzt voraus das ausreichend Anbau-Fläche vorhanden ist die mit Wasser versorgt wird. Mit dem Bevölkerungswachstum einher wächst zunächst mal die Wirtschaft inkl. selbstverständlich der Dienstleistungen. Wird nun die Fläche und Wasser knapp, versucht man durch Innovation bzw. neue Techniken dem entgegen zu wirken man verschiebt die Grenzen des Punktes wo es nicht mehr weiter geht nach vorne, bis dahin floriert das Ganze, der von Dir erwähnte Wirtschafts-Output steigt, nur irgendwann hat auch das Grenzen verschieben eine Grenze, spätestens dann wenn die Ökosysteme das nicht mehr mitmachen .
Wie sieht das ganze im Wirtschafts-Input-Output aus: Zunächstmal wird aus dem vollen geschöpft es ist das meiste ja vorhanden (Natürliche Ressourcen) d.h. minimaler Input, es wird bis dahin maximaler Output erzeugt .
Irgendwann verschlechtert sich die Wirtschaftslage (ich beziehe mich weiterhin auf das Wasser und zusätzlich auf die natürliche Umgebung). Warum ist das so? Der Mensch wandelt seine Umwelt nicht unbedingt zu seinem Vorteil, die Menschen werden dadurch gestresst, werden häufiger krank, soziale Problem verstärken sich, wirtschaftlicher Output korreliert damit im negativen Sinn .
Auch Menschen die die eh schon in prekären Verhältnissen leben sind betroffen, die sogar noch mehr. Und wer krank ist oder mit dem Überleben beschäftigt ist (Slums)
verwendet sein Input erstmal für sich selber um wieder auf den Damm zu kommen, dadurch sinkt aber der Output und das sogenannte angestrebte Unendliche Wirtschaftwachstum wird zum entfernten feuchten Traum der Ökonomen .
Oder einfach ausgedrückt: Wenn ich eine Spar-Sau habe und meine Mittel aber zum
Überleben brauche kann ich auch weniger reinstecken und zu einem bestimmten Zeit auch weniger rausholen, ein Wachstum wirtschaftlicher Art verläuft langsamer, stagniert oder ist rückläufig (die Spar-Sau wird vor dem voll werden geleert) .
Gruß Green-Mile
P.S. Den zetierten Text von Dir habe ich mit > gekennzeichnet wird aber durch die Darstellung auf der Webseite bestimmt zerhackt werden, vielleich kannst Du das bitte korrigieren. Vielen Dank .
Hallo Jannes,
Danke für die Gut ausgearbeitete Darstellung.
Ich glaube was den meisten Kommentatoren und auch das von die Zitierte kenfm Video zeigt ist, das es zweifel an der immer fortlaufenden Wachstumsgeschichte gibt.
Ich gebe Dir recht, das seit der „Einführung“ des kapitalistischen Systems der Fortschritt und Rationalisierung, der Wohlstand einen extrem hohen Stand erreicht hat. Dort wo eine Technologie ausläuft, kommt eine Neue (Dampfmaschine –> Gasturbine usw.). Das Wachstum verlagert sich also mit der technologischen Weiterentwicklung. Dazu kommt das Wahren, wie zB der Computer massentauglich werden, dadurch Kostengünstig produziert werden können und mehr Menschen davon profitieren. Es wächst halt …
Das Beispiel mit der Ressource Wasser wäre aber durchaus ein Gegenbeispiel für Wachstum, oder zumindest Wachstumshemnisse. Was passiert nun in der Region? Der Wasserverkäufer hat sicher Wachstum, da seine Ressource stark verknappt ist. Er kann nun sein Geschäft ausweiten. Aber der Konsum von anderen Dingen wird für die Menschen u.U. schwerer oder unmöglich.
Aber darauf wollte ich jetzt gar nicht kommen. Sondern, mein Punkt ist hier, das durch unsere Lebensweise schon das ein oder andere aus den Fugen geraten ist. Egal ob man nun an die vom Menschen gemachte Erderwärmung glaubt, so entstehen doch immer größere Aufwendungen, um diese Probleme zu lösen. Natürlich kann ich jetzt als, sagen wir mal Deichbauer, super wachsen, weil die Niederlanden sonst absaufen, aber wer finanziert das ganze? Irgendwann werden die Kosten für die Erhaltung von Grundbedürnissen (siehe Wasser) so hoch, daß das Wachstum in vielen anderen Gebieten zum erliegen kommen wird.
Meiner Meinung nach ist es das, was die Menschen glauben, warum ewiges Wachstum nicht möglich ist.
Es Grüßt
der
L
Das Wirtschaftswachstum lässt sich nicht absolut vom Ressourcenverbrauch abkoppeln. In Deutschland gelingt diese Abkopplung relativ, weil viele Produkte in China hergestellt werden. Ein Mensch kann nur begrenzt Wissen aufnehmen (endliche Anzahl an Nervenzellen) und ist nur begrenzt leistungsfähig. Mehr Menschen brauchen mehr Ressourcen. Zudem benötigt das Angebot einer Dienstleistung Ressourcen, seien es Strom, Treibstoff oder für Werkzeuge und leistungsfähige Computer. Die Erhöhung der Rechenleistung eines Prozessors bei gleichem oder geringerem Stromverauch nähert sich pysikalischen Grenzen. Was die Taktfrequenz eines einzelnen Prozessorkerns betrifft, sind wir im Jahr 2005 stehengeblieben (zu große Wärmeentwicklung, zu hoher Stromverbrauch, zu große Leckströme). Algorithmen lassen sich nicht beliebig parallelisieren (Gesetz von Amdahl). In allen Wissenschaftsbereichen ist ein zunehmend höherer Aufwand für einen weiteren Fortschritt nötig. D.h., die Grenze des Wirtschaftswachstums ist noch nicht erreicht, konvergiert aber auf lange Sicht gegen 0. Zudem bin ich der Ansicht, wenn uns das Erdöl ausgeht, stehen uns wirtschaftliche Schrumpfungsprozesse bevor.
Grenzen des Wachstums,
Ihr Artikel ist sehr interessant aber ich bin der Meinung, dass Wachstum wesentlich komplexer verläuft als in dem Artikel dargestellt wurde.
Wachstum hat den steten Wandel zur Folge. Dieser Wandel durch Wachstum ist endlich und stößt am Ende einer Wachstumsperiode an eine Grenze. Diese Grenze erfordert zwangsläufig eine stete Neuanpassung und letztendlich am Ende der Wachstumsperiode einen Systemwechsel mit der Folge einer neuen Wachstumsperiode.
Ohne Verstand verläuft dieser Systemwechsel immer über ein Chaos.
So ist das Naturgesetz „Die Gerechtigkeit des Stärkeren“ im Verlauf der Evolution immer über ein Chaos verlaufen.
Die Natur hat aus diesem großen Erfolg, aus dem wir Menschen entstanden sind, gelernt, dass ohne Verstand ein Systemwechsel immer und mit absoluter Sicherheit über ein Chaos verläuft und zu einem totalen Kollaps führt. (Ich erinnere an die Tierversuche in den 1950er Jahren) Danach beginnt / die nächste / eine neue Wachstumsperiode und der damit verbundene Wandel.
Das ist also der Grund, warum die Natur dem Lebewesen Mensch durch das „Lernen über das Leiden“ einen Verstand schenkte, der die Vernunft enthalten kann. Hiermit besteht die Möglichkeit den zwangsläufigen Systemwechsel zu planen und zu organisieren und so ein Chaos bei dem Systemwechsel zu vermeiden..
Leider haben noch sehr viele Menschen den Grund, warum sie einen Verstand bekommen haben, bis heute nicht begriffen.
Die Menschheit steht heute vor mehrere Systemwechsel, der Klimawandel ist nur ein einziges Beispiel.
Es gibt nun Menschen, die wissen warum sie einen Verstand bekommen haben und deshalb den Systemwechsel planen und gestalten wollen.
Das sind die vorwärtsgerichteten Kräfte mit der Zielsetzung das Chaos zu vermeiden und eine neue Definition der Wachstumsrichtung formulieren..
Und es gibt Menschen, die nicht wissen warum sie einen Verstand bekommen haben und die Vergangenheit zu ihrer Zukunft machen wollen.
Das sind die Rückwärtsgerichteten Kräfte die uns in ein Chaos führen. Also alles neu aufbauen und durch Kriege wieder zerstören mit unzählbaren Toten um dann wieder alles neu aufzubauen.
Es sind diejenigen gemeint, die also immer noch in der Verhaltensweise der Tiere stehen geblieben sind und sich noch nicht weiterentwickelt haben. Diejenigen, die die „Gerechtigkeit des Stärkeren“ in den Vordergrund stellen, weil sie immer noch nicht begriffen haben warum sie einen Verstand bekommen haben.
Fazit:
Tatsächlich gibt es ein unbegrenztes Wachstum.
Die Frage ist nur ob wir die kurz bevor stehenden Systemwechsel ohne Verstand über ein Chaos haben wollen (Trump, Le Pen, Erdogan, Putin Rechtsradikale, Mittelalterliche Religionsfanatiker usw. usw,) oder den erforderlichen Systemwechsel weltweit gemeinsam, vernünftig mit unserem Verstand und Vernunft planen, neu definieren und organisieren und gestaalten wollen.
Im Kern lautet die Aufgabe also zunächst den Menschen zu erklären, dass
• die gesamte Menschheit vor mehrere Systemwechsel steht
• dass nur diese beiden Entwicklungsrichtungen –
o also Systemwechsel über ein Chaos ohne Verstand
o oder Planung und Gestaltung der Systemwechsel mit Verstand ohne Chaos
• anstreben
• der bessere Weg erfordert, dass alle Menschen wissen, warum sich der Verstand mit der möglichen Vernunft im Menschen entwickelte. Nur so können wir Menschen selber unser „Lernen über das Leiden“ beenden.
Mit freundlichen Grüßen
Walter Paulsen
Hallo Walter ,
ich sehe schon aus Dir spricht der Ökonom !
>Wachstum hat den steten Wandel zur Folge. Dieser Wandel durch Wachstum ist >endlich und stößt am Ende einer Wachstumsperiode an eine Grenze.
Wandel bzw. Veränderungen sind niemals Endlich, das Wachstum egal in welcher Form schon, also gerade umgekehrt. Mein Fazit: Unendliches Wachstum Nein !
>Diese Grenze erfordert zwangsläufig eine stete Neuanpassung und letztendlich >am Ende der Wachstumsperiode einen Systemwechsel mit der Folge einer neuen >Wachstumsperiode.
Solange das die Ökosysteme mitmachen (siehe 2. Kommentar unter meinen Namen Green-Mile auf dieser Seite) .
Uns Menschen als Erfolg der Natur zu bezeichnen ist mehr als fraglich, wir sind zwar mit etwas Vernunft und Verstand ausgestattet, wir nutzen diese Gaben aber nicht um aus unserer Vergangenheit bzw. Geschichte zu lernen .
Andere Lebewesen auf dieser Erde zerstören ihren Lebensraum nicht zwecks Selbstbereicherung .
>Die Frage ist nur ob wir die kurz bevor stehenden Systemwechsel ohne >Verstand über ein Chaos haben wollen (Trump, Le Pen, Erdogan, Putin >Rechtsradikale, Mittelalterliche Religionsfanatiker usw. usw,) oder den >erforderlichen Systemwechsel weltweit gemeinsam, vernünftig mit unserem >Verstand und Vernunft planen, neu definieren und organisieren und gestaalten >wollen.
Daran sollten dann aber auch wirklich alle teilhaben (auch die mit weniger Verstand), weil sonst immer wieder die Gefahr besteht das sich eine Elite-Clique herausbildet die zum Schluß nur kontrollieren und sich bereichern will auf Kosten der anderen, was dann wieder zur Radikalisierung der anderen führt.
Ein Systemwechsel läuft niemals planvoll und ohne Chaos ab schon garnicht in der Dimension, da sind zu viele Variablen im Spiel und soweit können wir auch nicht vorraus denken, man kann aber durch maßvolles Verhalten, das man auch anderen vorlebt, die Folgen dieses Chaos mildern .
>Im Kern lautet die Aufgabe also zunächst den Menschen zu erklären, dass
>die gesamte Menschheit vor mehrere Systemwechsel steht .
Das weiß man schon bis in den hintersten Winkel, Dank der Medien wie Internet, Telefon usw. und vordringen der sogenannten Zivilsation in den letzten Ecken dieses Planeten .
Mein Gesamtfazit:
– Nochmal als Wiederholung: Unendliches Wachstum gibt es niemals !
– Maßvolles Verhalten vorleben (gilt insbesondere für die Industriestaaten)
– Stagnation des Verbrauchs bzw. etwas mehr Verzicht, dafür für eine bessere
Verteilung der Resourcen .
– Nachhaltiges wirtschaften .
– Zum Ende hin mein Lieblingspruch (nicht von mir): Am Wasser hängt, zum
Wasser drängt doch alles !!
Interessanter Blogpost! Interessante Kommentare!
Ich habe mir anhand der Reaktionen eine eigene Meinung gebildet. Gibt es unendliches Wirtschaftswachstum. Ja – Aber nur fast unendlich!
Warum? Wirtschaftswachstum ist nicht primär an die materiellen Ressourcen gekoppelt, sondern vor allem an alle menschlichen (menschen-gemachten) Ressourcen!
Was bedeutet das?
– Der Mensch hat das Wirtschafts-System erschaffen und kann es beliebig neu definieren
– Evolution, Instinkte zum Weiterentwickeln und zum Weiterleben dominieren alles Leben auf der Erde
– Die wichtigste Ressource ist abstrakt! Es ist das Wissen – Wissen ist so „unendlich“ wie das Universum
Mit unserem derzeitigen Verständnis ist die Erde, das Leben auf ihr und das Universum mit seiner gesamten Energie wahrscheinlich endlich. Unsere „Ressourcen“ (einschl. immateriellen Ressourcen!) sind für unsere menschliche Existenz aber nahezu unendlich – und damit auch das potenzielle Wirtschaftswachstum ungeachtet der politischen Dramen unserer verschiedenen Länder und Kulturen!
Wir werden lernen (müssen), wie wir scheinbar verbrauchte Ressourcen doch wieder für unser Überleben nutzen und besser verteilen können. Wir werden eventuell sogar lernen, außerhalb unseres Platens zu überleben.
Die Frage darf also nicht lauten, ob das Wirtschaftswachstum von den endlichen, irdischen Ressourcen abhängt. Sondern sie richtet sich danach, ob sich unsere menschliche Lebensform über unsere eigenen, vermuteten Grenzen hinaus entwickeln kann!
Die Formel ist denkbar einfach: Wirtschaftswachstum ~ Ehrgeiz * Wissen des Menschen.
Beste Grüße
Chris
PS: Selbst zu unseren eigenen Grenzen haben wir noch nicht genügend Wissen – Nur viele Annahmen wie zB diese hier: https://www.youtube.com/watch?v=R9_5GY1cNjQ
>> Ich habe mir anhand der Reaktionen
>> eine eigene Meinung gebildet.
>> Gibt es unendliches Wirtschaftswachstum.
>> Ja – Aber nur fast unendlich!
>> Warum? Wirtschaftswachstum ist nicht primär
>> an die materiellen Ressourcen
>> gekoppelt, sondern vor allem an
>> alle menschlichen (menschen-gemachten) Ressourcen!
Hallo Chris ,
falsch es gibt kein unendliches Wirtschaftswachstum, nicht mal beinahe. Wir leben auf einem Planeten mit begrenzten für uns nutzbaren Ressourcen, und darum ist auch das Wachstum begrenzt.
Wirtschaftswachstum ist sehr wohl direkt und indirekt an materielle bzw. natürlichen Ressourcen gekoppelt. Bei den den indirekten (Dienstleistungen jeder Art) deshalb, weil auch jene Menschen die diese indirekten Ressourcen generieren, Nahrung, Wasser, ein Dach über den Kopf und Treib- und Brennstoff brauchen um zu überlebn bzw. um von A nach B zu kommen. Und diese Sachen kommen aus der Natur und sind limitiert und regenerieren sich
! zum Teil ! zwar wieder aber nur langsam über sehr lange Zeiträume (Erdöl) , oder garnicht z.B. Silber und Gold. Übrigens der Mensch erschafft keine Ressourcen, er verbraucht sie !
>> Der Mensch hat das Wirtschafts-System erschaffen
>> und kann es beliebig neu >>definieren
Kann man so stehen lassen und stimmt .
>> Evolution, Instinkte zum Weiterentwickeln
>> und zum Weiterleben dominieren
>> alles Leben auf der Erde
Auch das stimmt .
>> Die wichtigste Ressource ist abstrakt!
>> Es ist das Wissen –
>> Wissen ist so „unendlich“ wie das Universum
Wieder falsch, die wichtigste Ressource ist und bleibt sauberes Wasser !!
Ist das nicht vorhanden oder muß aufwendig aufbereitet werden so das es sich nur wenige leisten können, können daran ganze Zivilisationen zugrunde gehen, da hilft alles Wissen nicht. Zudem entsteht unser Wissen aus Anregungen durch die Natur (Medizin,Physik, Chemie, oder auch Flugzeuge inspiriert durch den Vogel-Flug nur als Beispiel). Wir sind aber gerade dabei diese natürliche „Datenbank des Wissens“ zu vernichten (Vernichtung der Wälder und des Lebens in den Meeren) und sind damit Wissens-, Technisch- und Wirtschaftlich gesehen auf dem Rückschritt, statt Vorwärts. Also wieder nichts mit Wirtschaftwachstum schon garnicht ins unendliche .
Diese Wirtschaftsform ist sowieso die falsche weil sie nur auf Verbrauch basiert, die sinnvollste sollte auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sein, so hätten alle was davon .
>> Mit unserem derzeitigen Verständnis ist die Erde,
>> das Leben auf ihr und das Universum mit seiner gesamten Energie
>> wahrscheinlich endlich.
Kann ich nicht beurteilen, es gibt aber einen Spruch dazu (nicht von mir) :
>>> Zwei Dinge sind unendlich,
das Universum und die menschliche Dummheit,
aber bei dem Universum bin ich mir noch
nicht ganz sicher. <<> Unsere „Ressourcen“
>> (einschl. immateriellen Ressourcen!)
>> sind für unsere menschliche Existenz aber nahezu unendlich –
Du hast immer noch nicht gesagt was für Ressourcen das sein sollen, was die des Wissens angeht habe ich schon was dazu weiter oben geschrieben auch zu den inmateriellen .
>> und damit auch das potenzielle Wirtschaftswachstum
Niemals, zudem falsche Wirtschaftsform !
>> ungeachtet der politischen Dramen
>> unserer verschiedenen Länder und Kulturen!
Diese politischen Dramen dieser Länder muß man aber miteinbeziehen, wenn man sinnvoll wirtschaften will unter Erhalt unserer Umwelt .
>> Wir werden lernen (müssen), wie wir
>> scheinbar verbrauchte Ressourcen doch
>> wieder für unser Überleben nutzen und
>> besser verteilen können. Wir werden eventuell
>> sogar lernen, außerhalb unseres Platens zu überleben.
Verbraucht ist Verbraucht und nicht mehr rückgängig zu machen. Und die benötigten Roh-Stoffe wieder nutzbar zu machen bzw. zu recyceln macht das ganze noch teuerer und unwirtschaftlicher da sie unter großen Aufwand von anderen Stoffen mit denen sie vermischt sind wieder zu trennen sind als wenn sie direkt abgebaut werden .
Auf andere Planeten auswandern? Bloß nicht, wir würden unsere Probleme mitschleppen und an einem anderen Ort austragen, zum Glück sind wir noch nicht soweit wenn überhaupt, so wird uns mehr bewüsst was wir an unserer Erde alles haben .
>> Die Frage darf also nicht lauten,
>> ob das Wirtschaftswachstum von den endlichen,
>> irdischen Ressourcen abhängt.
>> Sondern sie richtet sich danach,
>> ob sich unsere menschliche Lebensform
>> über unsere eigenen, vermuteten Grenzen hinaus entwickeln kann!
Doch die Frage darf lauten ob Wachstum jeder Art von irdischen Ressourcen abhängt, und die Antwort ist JA .
Sicher hast Du die Dürre der letzten 2 Jahre mitbekommen die auch uns getroffen hat, vorallem was die Landwirtschaft angeht, die Bauern hatten Ernte-Einbußen und das unter Ökonomen beliebte Wirtschaftswachstum war rückläufig und ist es immer noch auch finanziell da durch Negativ-Zinsen eine Enteignung der Guthaben stattfindet, die Menschen sich noch weniger leisten können und wir strammen Marsches auf eine riesige Rezession zulaufen .
>> Die Formel ist denkbar einfach:
>> Wirtschaftswachstum ~ Ehrgeiz * Wissen des Menschen.
Dann schreib ich Deine Formel mal um :
Wohlstand und Wissen ~ Erhalt unserer Umwelt * Nachhaltigkeit
Bin mal gespannt wann der nächste Kommentar von Dir oder jemand anderem
kommt der mit argumentiven Verrenkungen versucht darzulegen das Wirtschwachstum das wahre bzw. unendliches Wirtschaftwachstum in irgendeiner Form doch möglich ist .
Gruß Markus (ehmaliger User-Name Greenmile in diesem Blog)
Habe vergessen die Haken zu setzen bezüglich einer Antwort auf meinen Post .
Habe ich jetzt gemacht und hoffe es funktioniert .
Mit freundlichen Gruß
Markus Moog
Hallo Markus,
ich verstehe Deine Ansicht, aber Du hast mich nicht richtig verstanden ?
Okay, mal angenommen unsere Ressourcen sind endlich, dann sind zumindest die Grundzutaten zum Leben für Generationen ausreichend vorhanden!
Beispiele: Energieträger wie Sonnenlicht, Wasserstoff usw. Wir können sogar schon Wasser und Luft zum Überleben erzeugen – und das überraschenderweise immer effizienter ?
Ich bin auch weiterhin davon überzeugt, dass da noch sehr viel Entwicklungspotenzial (Bei der Dummheit auf der Erde ?) vor uns liegt und genügend Ressourcen vorhanden sind. Alles andere ist für mich Spekulation und Hellseherei ?
Hallo Chris ,
>ich verstehe Deine Ansicht, aber Du hast mich nicht richtig verstanden
doch ich habe Dich verstanden, entsprechend Deiner Argumente habe ich Dir ja geantwortet .
> Okay, mal angenommen unsere Ressourcen sind endlich,
> dann sind zumindest die Grundzutaten zum
> Leben für Generationen ausreichend vorhanden!
Du kannst davon ausgehen, das sehr viele Ressourcen endlich sind bzw. nicht nachhaltig genutzt werden z.B. die Wälder mit ihrem vielfältigen Leben und andere Ökosysteme, und wir sind dabei den nächsten Generationen eine an Vielfalt ärmere Welt zu hinterlassen die zwar gewisse Ressourcen zum Leben sicher noch hat, wie Du es ausdrückst, aber verbunden mit stärkeren Einschränkungen und Verzicht. Und wenn wir keine Lösung finden, dann wird es die Natur für uns tun, denn die hat was gegen Lebewesen die ausserhalb der natürlichen Ordnung geraten sind .
Sie (die Natur) will immer ein Gleichgewicht erhalten, und wenn eine
Art dieses Gleichgewicht nachhaltig stört, katapultiert sie sich selber ins Aus .
> Beispiele: Energieträger wie Sonnenlicht,
> Wasserstoff usw.
> Wir können sogar schon Wasser und
> Luft zum Überleben erzeugen – und das
> überraschenderweise immer effizienter
Das mit Sonnenlicht hat nur den Haken, das es zur entsprechen Stromerzeugung für den industrieellen Maßstab nicht aussreicht und bei Bewölkung nur eingeschränkt funktioniert und ohne entsprechende Energiespeicher in solchen Situationen nicht sinnvoll genutzt werden kann. Sonnenenergie macht nur Sinn für die Versorgung von Haushalten aber nicht für die Industrie, wie schon erwähnt, und schon garnicht für die Schwer-Industrie .
Bei Wasserstoff vergisst Du daß dieser mit elektrischer Energie erzeugt werden muß, und mit nicht wenig das kannst Du mir glauben .
Wasser und Luft müssen nicht erzeugt werden, geht ja auch garnicht für einen ganzen Planeten, es ist ja alles im Überfluss da, wir nutzen es nur nicht effizient genug .
Nochmals zusammngefasst: Unendliches Wirtschaftswachstum wird es niemals geben, es kann aber ein nachaltiges Wirtschaften geben, in dem nur das produziert wird was gebraucht wird ohne Verzicht auf moderne Technologien, aber ob wir dahin kommen mit unserer bisherigen Lebensweise ist fraglich solange alles Handeln nur Monetärorientiert abläuft .
Gruß Markus
Die Behauptung nachhaltiges Wachstum sei durch die Verlagerung des Wachstums auf den Dienstleistungssektor möglich, ist bisher lediglich eine Behauptung, die empirisch nicht belegt ist.
Bisher geht auch das Wachstum im Dienstleistungssektor mit einem Wachstum des Ressourcenverbauchs einher. Möglicherweise ist eine relative Entkoppelung da, aber das reicht bei weitem nicht.
Selbst wenn wir eine absolute Entkoppelung erreichen und z.B. durch Effizienzsteigerungen bei einem Wachstum des BIP von 2% gleichzeitig der Ressourcenverbrauch um 2% zurück geht, reicht das nicht um die nötigen Reduzierungen zu erreichen, die im Angesicht des Klimawandels nötig sind.
Dazu kommt der Rebound-Effekt, der jegliche Effizienzsteigerung teilweise wieder auffrisst. Dazu gibt es viele Studien.
Darum: Wie sollen die hier beschriebenen Behauptungen belegt werden? Das ist in meinen Augen bisher nur Ideologie und nicht durch empirische Forschung gestützt. Und damit ist es ein Spiel mit dem Feuer.
Einerseits in Hinsicht auf den Klimawandel, andererseits auch im Hinblick der Beratung zum Thema Investment.
Ich würde mich sehr gerne davon überzeugen lassen, dass unbegrenztes Wachstum möglich ist, weil das bedeuten würde, dass wir auf dem richtigen Weg im Denken sind und die Veränderungen die nötig sind, nicht so tiefgreifend und utopisch, dass Hoffnung gerechtfertigt ist. Aber ich finde es steht zuviel auf dem Spiel, als dass wir uns ideologisch und nicht empirisch damit auseinandersetzen.
Einige interessante Gedanken dazu:
https://www.postwachstum.de/absolute-oder-relative-entkoppelung-eine-obsolete-debatte-20131018
Hey,
vielen Dank für deinen Kommentar.
„Die Behauptung nachhaltiges Wachstum sei durch die Verlagerung des Wachstums auf den Dienstleistungssektor möglich, ist bisher lediglich eine Behauptung, die empirisch nicht belegt ist.“
Das habe ich aber nicht behauptet. Es soll lediglich zeigen, dass nicht – wie meistens angenommen – wir bei Wirtschaftswachstum automatisch von mehr produzierten Produkten sprechen, für die zwangsweise Ressourcen benötigt werden. Auch höhere Preise bei gleicher Nachfrage, mehr Dienstleistungen (deren Effekt mit Sicherheit meistens geringer wäre als verkaufte physische Produkte im gleichen Volumen) und Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen führen eben zu Wirtschaftswachstum und haben dabei nicht per se den Effekt, dass sie bestehende Ressourcen unwiederbringlich verbrauchen.
„[…] reicht das nicht um die nötigen Reduzierungen zu erreichen, die im Angesicht des Klimawandels nötig sind.“
Stimmt. Im Artikel geht es auch nicht um den Klimawandel, sondern grundlegend darum, was Wirtschaftswachstum wirklich ist und ob die Phrase „Auf einer endlichen Welt gibt es kein unendliches Wachstum“ haltbar ist. Die Frage, wie stark wir wachsen wollen und wie stark Einsparungen nötig sind, um Probleme wie den Klimawandel anzugehen, stehen auf einem anderen Blatt – prinzipiell teile ich deine Einschätzung da aber.
„Darum: Wie sollen die hier beschriebenen Behauptungen belegt werden? Das ist in meinen Augen bisher nur Ideologie und nicht durch empirische Forschung gestützt.“
Ich denke, dass die vorgetragenen Argumente logisch schlüssig formuliert sind – natürlich lasse ich auch gerne Gegenargumente dazu zu – weshalb ich den Begriff „Ideologie“ hier etwas fehl am Platz finde.
„Ich würde mich sehr gerne davon überzeugen lassen, dass unbegrenztes Wachstum möglich ist, weil das bedeuten würde, dass wir auf dem richtigen Weg im Denken sind und die Veränderungen die nötig sind, nicht so tiefgreifend und utopisch, dass Hoffnung gerechtfertigt ist. Aber ich finde es steht zuviel auf dem Spiel, als dass wir uns ideologisch und nicht empirisch damit auseinandersetzen.“
Ich sehe hier keinen Widerspruch zwischen unendlichem Wirtschaftswachstum und der Notwendigkeit von Veränderungen. Wenn das Wirtschaftswachstum unbegrenzt ist, heißt das ja nicht, dass wir es einfach gestalten können, wie wir wollen, und dass nachhaltiges Wirtschaften völlig egal sei. Wenn wir es falsch machen, sprich nicht nachhaltig wirtschaften, werden wir dem Wirtschaftswachstum logischerweise vorzeitig ein Ende setzen. Das bedeutet aber nicht, dass das Wirtschaftswachstum aus heutiger Sicht – egal, was wir tun – eine Obergrenze hätte, wie es so oft behauptet wird. Der Grund liegt genau in nachhaltigeren Wirtschaftszweigen und -formen. Wollen wir langfristiges Wirschaftswachstum, wird das aber nur über nachhaltige Lösungen passieren können (die der Mensch, zumindest historisch, immer wieder gefunden hat).
Viele Grüße
Jannes
Hallo Jannes,
hier eine kleine Ergänzungen zu Deinem Statement aus den Kommentaren: „Aber in der Regel wird die Geldmenge von Zentralbanken erhöht, was wir seit Jahren und Jahrzehnten beobachten können.“
Das ist nicht ganz richtig, denn die Notenbanken steuern vor allem die Rahmenbedingungen für Geldschöpfung. Das Geld entsteht, wenn Banken Kredite vergeben.
Spannend wird es, wenn die Zinsen noch weiter ins Negative gesenkt werden. Dann kann es passieren, dass zusätzlich zu den Quellen des Geldes weitere Senken für das Geldes eingeführt werden. Das Stichwort ist Schwundgeld.
Viele Grüße
Christian
Und ganz genau! Wir benötigen weiteres Wirtschaftswachstum, schon alleine wegen:
– Bevölkerungswachstum wird weitere Generationen anhalten
– Verbreiterung und Verteilung von Wohlstand ohne jemanden etwas wegzunehmen
Betrachtet man die letzten 2 Jahrhunderte in Europa und im Westen, dann hat sich Frieden nur entfalten können, weil immer mehr Menschen am Wohlstand teilgenommen haben. Machen wir stattdessen das Gegenteil, gibt es Kollaps, Krisen und Kriege. Deshalb müssen wir aufpassen!
Es gibt viel zu tun. Es betrifft weiterhin selbst Grundbedürfnisse. Beispiele:
– Gesündere Ernährung ohne Lebensmittel-Verschwendung
– Sichere, saubere und warme Wohnungen ohne unnötige Energieverluste
– Umweltfreundliche Mobilität ohne Verlust von „räumlicher“ Freiheit
– Schaffung von Lebenssinn und Existenzsicherung trotz Wegfall von Erwerbstätigkeit
usw.
Um diese ambitionierten Ziele zu erreichen, benötigen wir Effizienzwachstum für Wertschöpfung und Wertverteilung. Dieses Wachstum drückt sich nicht nur materiell aus. Weitere Beispiele: Es erhöht sich nicht nur die Umlaufgeschwindigkeit von Geld, sondern auch die der Waren und Produktionsfaktoren einer Kreislaufwirtschaft. Jeder Umlauf zählt auch zum BIP-Wachstum und benötigt zumindest Energie.
Witzig, wie Ökonomen immer wieder glauben, gegen den ersten Hauptsatz der Thermodynamik sei die Wirtschaft gefeit. Im ersten Absatz schreibst du von Dienstleistungen, die kaum Ressourcen benötigen und später sind es dann auf magische Weise keine mehr. Dann postulierst du implizit unendliche Qualitätssteigerung als Motor unendlichen Wachstums sowie unendlich sinkende Rohstoffbedarfe. Beides eine Illusion, die derart offensichtlich ist, dass ich kaum glauben kann, dass du ernsthaft glaubst, was du schreibst. Das Wirtschaftswachstum wird noch eine ganze Weile so weiter gehen, aber nicht unendlich. Unendlich ist etwas länger als 30 Jahre.
Warum gibt es in Japan seit Jahren keine Zinserträge auf Spareinlagen? Weil die Wirtschaft so gut wächst?
Die Tatsache, dass ein Atom dem Energieerhaltungssatz und dem Entropiesatz unterliegt, bedingt, dass rein gar nichts sich in eine Richtung unendlichen Wachstums bewegen kann.
Warum haben wir denn Entwicklunsländer ohne Wirtschaftswachstum? Weil die da alle doof sind? Nein, weil der Erhaltungssatz seine Rechnung begleicht! Dagegen kann man nicht mit sinkenden Rohstoffpreisen argumentieren, denn nichts wird irgendwann einen Preis Null oder darunter erreichen – sowas nennen Menschen, die Physik können, einen Grenzwert. Die Qualität deines zitierten Laptops hat einen erstaunlichen Zuwachs hingelegt. Aber diese Leistungssteigerung ist endlich. Die Menge an Dienstleistungen, die in Anspruch genommen werden ist endlich, denn die Zahl an Menschen ist endlich. Die Menge an zur Verfügung stehenden Dienstleistungen ist endlich, denn die zur Verfügung stehende Energiemenge ist endlich, denn Rohstoffe sind endlich. (Dienstleistungen brauchen Energie, mein Lieber und nicht zu knapp). Da ist keine Ressource, die unendlich ist.
Kapitalismus als etwas Gutes?
Vielmehr ist die Abhängigkeit unserer Gesellschaft vom Geld anstelle von den Lebensnotwendigkeiten ein gewaltiges Problem. Aber als Analyst und Anleger darf man so nicht denken.
Menschen müssen wohnen und essen und das kostet dasselbe Geld, von dem Menschen wie du denken, es sei ein Allgemeingut, von dem man sich nehmen dürfe, soviel man aus den Märkten nunmal abzweigen kann. Dass Menschen auf dieser Welt ihre Kinder verhungern sehen und in westlichen Metropolen Menschen wie du und ich ihre Wohnung nicht mehr heizen können, ist kanz klar ein Indiz unseres unendlichen Wachstums…? Ich komme zu dem Schluss, dass du es einfach nicht wahrhaben willst, dass Wirtschaftswachstum aus simplen physikalischen Gründen nicht unendlich sein kann. Dazu muss man kein Ökonom sein – Physiker reicht.
Danke für den Kommentar! Auch wenn ich anderer Meinung bin, genieße ich eine solche Diskussion und schätze die investierte Zeit. Gern gehe ich – ähnlich spitz formuliert 😉 – darauf ein.
„Witzig, wie Ökonomen immer wieder glauben, gegen den ersten Hauptsatz der Thermodynamik sei die Wirtschaft gefeit.“
Witzig, wie Physiker immer wieder glauben, dass nur sie selbst physikalische Grundsätze kennen. 😉 Auf so ein ad hominem Argument muss ich denke ich nicht eingehen.
„Dann postulierst du implizit unendliche Qualitätssteigerung als Motor unendlichen Wachstums sowie unendlich sinkende Rohstoffbedarfe. Beides eine Illusion, die derart offensichtlich ist, dass ich kaum glauben kann, dass du ernsthaft glaubst, was du schreibst.“
Ich beschreibe den Irrglauben, dass Wirtschaftswachstum ausschließlich durch Produktion von physischen Gütern zu erreichen ist, da dies die Hauptargumentation ist, wenn das Wachstum als endlich beschrieben wird. Ich behaupte nicht, dass Rohstoffbedarfe unendlich sinken, sondern sage, dass mit weniger Rohstoffen mehr Wirtschaftsleistung zu erzielen ist. Das sind ziemlich große Unterschiede.
„Warum gibt es in Japan seit Jahren keine Zinserträge auf Spareinlagen? Weil die Wirtschaft so gut wächst?“
Den Einschub verstehe ich nicht. Was willst du damit aussagen und wo ist der logische Zusammenhang von Zins, Wirtschaftswachstum und dessen (Un-)Endlichkeit?
„Warum haben wir denn Entwicklunsländer ohne Wirtschaftswachstum? Weil die da alle doof sind? Nein, weil der Erhaltungssatz seine Rechnung begleicht!“
Auch hier das Strohmann-Argument: „Weil die alle doof sind“ behauptet offensichtlich niemand und hilft nicht weiter. Kannst du mir zehn Entwicklungsländer nennen, die über die letzten 50 – 100 Jahre kein Wirtschaftswachstum erzielt haben?
„Dagegen kann man nicht mit sinkenden Rohstoffpreisen argumentieren, denn nichts wird irgendwann einen Preis Null oder darunter erreichen – sowas nennen Menschen, die Physik können, einen Grenzwert.“
Naja, wenn du schon so selbstbewusst als Physiker auftrittst und mir (und Ökonomen) jegliches physikalisches Verständnis absprichst, müsstest du doch gerade wissen, dass man sich unendlich lange asymptotisch Grenzwerten annähern kann und damit Preise unendlich lang fallen können. Aber, wie gesagt: In keinem Punkt baut meine Argumentation auf dieser unsinnigen Annahme auf. Nebenbei: Es gibt, wenn auch selten und meist temporär, auch Preise unter Null. Auch Grenzwerte kennt nicht nur die Physik.
„Die Qualität deines zitierten Laptops hat einen erstaunlichen Zuwachs hingelegt. Aber diese Leistungssteigerung ist endlich. Die Menge an Dienstleistungen, die in Anspruch genommen werden ist endlich, denn die Zahl an Menschen ist endlich. Die Menge an zur Verfügung stehenden Dienstleistungen ist endlich, denn die zur Verfügung stehende Energiemenge ist endlich, denn Rohstoffe sind endlich.“
Du sprichst wieder nur über Quantität, nicht über Qualität. Genau diesen Unterscheid betone ich im Beitrag. Wenn die Menge an Dienstleistungen endlich ist (deine Aussage), ist aber die Optimierung, welche Dienstleistungen benötigt werden, genau das erwähnte Wirtschaftswachstum. Es ist ja kein statischer Block an Dienstleistungen, den die Gesellschaft leistet, sondern ein dynamischer. Das, was Menschen nicht brauchen, fällt weg, damit die freigewordene Energie in bessere, nutzenbringendere Dienstleistungen investiert werden kann. Auch wenn Ressourcen endlich sind, ist die Verwendung dieser das Optimierungspotenzial und das Wirtschaftswachstum.
Wirtschaften bedeutet mit begrenztem Input den maximalen Output zu erzeugen. Ich bin bei dir, dass – wahrscheinlich erst in einer sehr entfernten Zukunft – Grenzen beim Input (Ressourcen, Menschen) auftauchen können. Ob das in 100 Jahren oder durch Weltraumbesiedelung in 10.000 Jahren ist? Keine Ahnung. Der Mensch wird aber immer nach Verbesserung streben und mit begrenztem Input, auch heute schon, den Output verbessern. Das betrifft jede Form des Wirtschaftens. Deshalb kannst du ja sagen, dass keine Ressource unendlich ist, das allein ist aber kein Grund, warum Wirtschaftswachstum endlich sein sollte.
„Vielmehr ist die Abhängigkeit unserer Gesellschaft vom Geld anstelle von den Lebensnotwendigkeiten ein gewaltiges Problem. Aber als Analyst und Anleger darf man so nicht denken.“
Quatsch. Auch da fehlt mir zur Behauptung die logische Begründung. Unternehmen, die von Anlegern finanziert werden, liefern doch gerade die größten Teile dieser Lebensnotwendigkeiten (und ja, auch vieler Nicht-Lebensnotwendigkeiten). Wer sollte das sonst tun wenn nicht Unternehmen?
„Menschen müssen wohnen und essen und das kostet dasselbe Geld, von dem Menschen wie du denken, es sei ein Allgemeingut, von dem man sich nehmen dürfe, soviel man aus den Märkten nunmal abzweigen kann. Dass Menschen auf dieser Welt ihre Kinder verhungern sehen und in westlichen Metropolen Menschen wie du und ich ihre Wohnung nicht mehr heizen können, ist kanz klar ein Indiz unseres unendlichen Wachstums…?“
Hier verlierst du mich völlig. Warum denken „Menschen wie ich“ (Notiz: Ich verstehe weder was/wen du damit meinst, den Sinn der Verallgemeinerung und warum du glaubst, mich als Menschen aufgrund eines Beitrags beurteilen & kategorisieren zu können) Geld sei ein Allgemeingut? Inwiefern sollen die von dir beschriebenen Umstände ein Argument für endliches oder unendliches Wirtschaftswachstum sein? Willst du suggerieren, dass es bei unendlich möglichem Wachstum keinen Hunger und keine Armut geben dürfe? Weder hätte ich das je behauptet noch erschließt sich mir, warum das der Fall sein sollte. Willst du sagen, dass das Brot, das wir essen, bei einem Menschen in einem Entwicklungsland zu Hunger führt und die Heizung, die ich 1 Grad wärmer drehe, in Osteuropa eine Heizung 1 Grad kälter macht? Auch das wäre ziemlich absurd. Wenn du eher auf eine Kapitalismus vs. Sozialismus Debatte hinaus willst ist das Argumentieren mit Hunger gegen den Kapitalismus historisch sehr dünnes Eis, aber nicht Bestandteil dieses Beitrags. Aber, wie gesagt: Ich verstehe nicht, was du hier aussagen willst.
„Ich komme zu dem Schluss, dass du es einfach nicht wahrhaben willst, dass Wirtschaftswachstum aus simplen physikalischen Gründen nicht unendlich sein kann. Dazu muss man kein Ökonom sein – Physiker reicht.“
Auch hier wieder das Totschlagargument, dass die andere Seite es „nur nicht wahrhaben will“ und ideologisch verblendet sei. Das zu behaupten (was ich genauso könnte) wäre völlig sinnfrei, da inhaltsleer. Die Hälfte deiner Argumente stützt sich in einem belehrenden Ton auf „Ich bin Physiker, ihr nicht“, der Gegenseite dann Ideologie vorzuwerfen wirkt für mich besonders paradox. Mal abgesehen davon, dass ich ja – wie mehrfach aufgezeigt – nicht allein bin mit dieser Ansicht.
Ich denke der Hauptunterschied bei unseren Sichtweisen liegt darin, dass du hier ein rein physikalisches Problem siehst und nach wie vor sagst, wenn der Input begrenzt ist, muss auch der Output begrenzt sein. Ich teile deine Ansicht, dass der Input begrenzt sein könnte, aber sage, dass der Output (auch bei begrenztem Input) immer weiter verbessert werden wird und der ggf. limitierte Input daher kein Argument sein kann, warum Wirtschaftswachstum endlich ist.