Der Film „The Wolf of Wall Street“ ist momentan im Kino und gilt als heißer Oscar-Anwärter.
Der Film zeigt den Aufstieg und Fall von Jordan Belfort. Eine Geschichte der Börse über Gier, Frauen, Drogen und Reichtum.
Neben der Unterhaltung habe ich einige Dinge entdeckt, die man aus dem Film lernen kann – und ein Vielfaches mehr, was man lieber vermeiden sollte.
Viele stehen dem Kino heute ablehnend gegenüber. Man muss sich aber natürlich auch was gönnen. Immerhin drei Stunden Unterhaltung und ein interessantes Thema noch dazu – da musste ich mal wieder ins Kino.
Auch wenn 5€ für einen Liter Cola und 5€ für Popcorn wahrscheinlich nicht nur für mich abschreckend wirken. 😀
Der Film The Wolf of Wall Street mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle behandelt die wahre Geschichte des Börsenmaklers und Unternehmers Jordan Belfort.
Dieser war vor gut 20 Jahren Multimillionär und besaß ein großes Brokerunternehmen. Pralle Gewinne garantiert.
Seine Memoiren wurden nun verfilmt, wodurch der Film zu großen Teilen der Realität entspricht. Wie genau weiß nur Belfort selbst.
Keine Angst! Ganz egal, ob du den Film gesehen hast, kein Interesse an diesem hast oder den Film noch sehen willst – ich werde dir hier nichts verraten.
Genauso wenig ist die Vorkenntnis des Films nötig, um Lehren aus diesem Artikel zu ziehen.
Selbstverständlich müssen wir aber beachten, dass der Film in erster Linie Unterhaltung ist und daher nicht alles als Realität wahrgenommen werden sollte.
Nichtsdestotrotz zeige ich dir fünf Lektionen, die der Film in deinem Kopf manifestieren sollte. Fünf Lektionen, die auch in der Realität gelten.
#1 – Hinterfrage fremde Absichten
Der Film liefert zahlreiche Musterbeispiele für ahnungslose Privatinvestoren.
Vom Geringverdiener bis zur Oberschicht sind alle Gesellschaftsschichten vertreten und lassen sich von geschickten Verkaufsstrategien um den Finger wickeln.
Ihr Geld verabschiedet sich in sekundenschnelle.
Im Film werden Privatpersonen per Telefon angerufen und ihnen innerhalb von kurzer Zeit völlig unrentable Aktien und andere Produkte angeraten, auf welche diese Menschen jedes Mal aufs Neue hereinfallen.
Heutzutage ist es eher die Ausnahme, dass per Telefon Kontakt aufgenommen wird, um Menschen zum Aktienkauf zu bewegen. Das heißt jedoch nicht, dass dies nicht mehr geschieht.
Ganz im Gegenteil: Heutzutage findet das bei der Bank oder im großen Stil im Internet statt.
Die „Privatanleger“ vertrauen den fremden Anrufern meistens blind. Es wird mit „schnellem Geld“ geworben, großartigen Renditen und den besten eigenen Absichten.
Fakt ist jedoch: Die Broker verdienen Geld durch solche Abschlüsse von Aktienkäufen.
„There’s no such thing as a free lunch“
Frag dich immer, wenn dir jemand einen (scheinbaren) Vorteil anbietet: Was hat derjenige davon? Irgendein Interesse, meist ein finanzielles, steckt immer dahinter.
Berater bei der Bank verdienen oft durch Provisionen an Investments – also sei doppelt vorsichtig!
#2 – Gier ist tödlich
Immer mehr. Immer mehr Frauen, Geld und Macht. Der Film zeigt eindrucksvoll, wie die Gier Menschen auffrisst und zu Grunde richtet.
Die Unersättlichkeit mag bis zu einem gewissen Grad der antreibende Motor sein. Jedoch muss dieser rechtzeitig gestoppt werden, bevor er unkontrollierbar wird.
Die Gier lässt viele Menschen Dinge tun, die ihnen selbst und ihren Mitmenschen schaden.
Kriminelle Dinge zum Zwecke der finanziellen Bereicherung sieht man überall, sowohl im Film, als auch im echten Leben. Dass dies jedoch kein erstrebenswertes Ziel ist, sollte allen klar sein.
Aber auch abseits der kriminellen Möglichkeiten ist die Gier kein guter Begleiter deiner Investments.
Wer eine Aktie kauft, weil eine Zeitschrift dreistellige Renditen verspricht, ist zu gierig. Er will sich nicht der Realität stellen und wird mit an 100% grenzender Wahrscheinlichkeit früher oder später alles verlieren.
#3 – Du bist dein bester Finanzberater
Die wohl offensichtlichste Lektion sollte jedem Zuschauer des Films klar geworden sein. Es gibt niemanden auf der Welt, dem du besser vertrauen kannst als dir selbst.
Weil andere in erster Linie an ihrem eigenen Profit interessiert sind, können sie niemals deine bestmögliche Rendite im Sinn haben. Höchstens als Nebenprodukt ihres eigenen Gewinns.
Willst du wirklich dein Geld in die Hände von diesen Menschen geben? Manche werden dir sicherlich helfen können, keine Frage.
Den Großteil jedoch kannst du als unrentabel abstempeln, erst Recht durch die zusätzlich anfallenden Gebühren und Provisionen.
Der Film handelt von zwielichtigen Beratern. Natürlich wird ein sehr überzeichnetes Bild dargestellt, die gezeigten Absichten hinter den Handlungen sind jedoch nach wie vor die gleichen:
Der eigene Profit, nicht der Profit des Kunden.
Nimm deine Geldanlage also selbst in die Hand und mach dich frei von solchen Illusionen!
#4 – Reichtum ist nicht gleich Wohlstand
Wenn der Film eins zur Genüge zeigt, dann ist das Reichtum. Prachtvolle Villen, herumfliegendes Geld, riesige Yachten, schnelle Autos und so weiter.
Mehr Reichtum kann man sich kaum vorstellen.
Vielleicht mag es abgedroschen klingen, aber das ist kein Wohlstand. Wohlstand definiert jeder für sich persönlich anders. Sei es aufgrund der Religion, der Familie oder anderen gegebenen Umständen.
Das Erreichen von bestimmten Zielen ist für viele wahrscheinlich wahrer Wohlstand. Diese Ziele können natürlich auch finanzieller Natur sein.
Dass Jordan Belfort finanziell gesehen reich ist, ist unumstritten. Aber ist das der Reichtum, den du dir wünschst? Ich kann es mir kaum vorstellen. Geld ist nur ein kleiner Teil des wahren Reichtums.
Mach dir klar, was für dich persönlich wahrer Reichtum ist – sonst wirst du ihn durch reines Streben nach einem höheren Kontostand nie erreichen!
#5 – Ehrlich währt am längsten
Es gibt wenige Bereiche, die derart von unseriösen Angeboten und zweifelhaften Verkäufern durchzogen sind wie die Finanzbranche.
Der Film zeigt dies demonstrativ. Überall werden die Menschen versucht mit außergewöhnlich hohen Renditen zu locken. Schnelles Geld, leicht verdient.
Natürlich sind das alles nur Phrasen. Worthülsen ohne Inhalt.
Jemand, der solche Zauberformeln kennt, müsste kein solches Angebot anbieten, sondern würde an der Spitze der reichsten Menschen der Welt stehen.
Es ist in keiner Weise erstrebenswert, auf solche Art und Weise Geld zu verdienen. Selbstverständlich ist es einfach und ohne großes Wissen machbar.
Jedoch denke ich, dass gute Informationen und lehrreiche Hilfestellungen honoriert werden.
Vertrau also nur Quellen, die du als ehrlich einstufst. Entgegen jeder Verlockung musst du unehrliche Angebote als solche wahrnehmen und ignorieren.
Ehrlich währt am längsten.
Fazit
Ein sehr unterhaltsamer Film, für den sich das Kino wirklich lohnt. Vorausgesetzt, man hält die vollen drei Stunden auch wirklich durch. 😉 Neben dem hohen Unterhaltungswert des Filmes kann man tatsächlich was lernen.
Die fünf Kernaussagen hast du nun kennengelernt. Falls du den Film noch nicht gesehen hast, kann ich dir dies nur empfehlen.
Besonders für Interessenten der Geldanlage ein Muss. Falls du den Film schon gesehen hast, wirst du diese Punkte mit Sicherheit wiedererkannt haben.
Ich hoffe, dir hat dieser Artikel gefallen. Wie gefiel dir der Film? Hast du noch weitere diskussionswürdige Aspekte des Filmes entdeckt? Ich würde mich freuen, wenn du mir diese mitteilst!
Bildquelle: “Gray Wolf” von dalliedee (bearbeitet), lizensiert unter CC BY 2.0
Hallo Jannes,
ich habe den Film auch kürzlich gesehen und fand ihn sehr unterhaltsam, auch wenn ein fader Beigeschmack geblieben ist, da man ja weiß dass das Ganze auf einer wahrend Gegebenheit beruht. Deine Zusammenfassung finde ich spitze insbesondere die leeren die man aus diesem Streifen ziehen sollte.
„Du bist Dein bester Finanzberater“ trieft den Nagel auf dem Kopf. Traue niemandem in Gelddingen (auch oder gerade Deiner Hausbank nicht!) und kaufe nie etwas dass Du selber nicht verstehst. Und vor allen Dingen ist es mindestens genauso wichtig sich aktiv um sein Geld zu kümmern wie es zu verdienen.
Vielen Dank für diese schöne Zusammenfassung!
Hallo Lars,
vielen Dank für deine Worte!
Das sehe ich genau wie du. Neben der Unterhaltung hat der Film ja vielleicht insofern noch einen positiven Nutzen, indem vielen Menschen klar wird, wie wichtig eigenes Finanzwissen ist und sie sich, wie du schon sagst, selber um ihr Geld kümmern.
Beste Grüße!