Das bewährte 60 / 30 / 10 – Portfolio

Das Basis-Portfolio für jeden Anleger - und der optimale Startpunkt, um dein Depot individuell auf dich anzupassen.

[Beitragsbild] 15 Aktienkennzahlen

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, nach denen du deine eigene Geldanlage gestaltest und dein Depot mit ETFs aufbaust.

Ich habe mit dem Feedback von mehreren hundert Kursteilnehmern einen klaren Schritt-für-Schritt Prozess entwickelt, mit dem du herausfinden kannst, wie du dein eigenes Portfolio aufbaust.

Dabei geht es nicht darum, welcher ETF nun besser als ein anderer ist (darum geht es an anderer Stelle), sondern darum, wie du aus der Vogelperspektive herausfindest, wie dein Geld letztendlich investiert wird.

Die komplette Schritt-für-Schritt Anleitung und viele weitere Muster-Portfolios (insgesamt weit über 10) erhältst du im Online-Kurs.

Hier möchte ich dir das Basis-Portfolio zeigen, von dem du starten solltest und welche Überlegungen eine Rolle spielen, wenn du deine eigene Geldanlage planst.

Hinweis: Das Portfolio eignet sich nicht nur als Grundlage für ETF-Anleger, sondern auch als Basis für das Investieren in einzelne Aktien.

Das Wichtigste zuerst: Die Asset Allocation

Ein wichtiger Aspekt, vermutlich sogar der wichtigste, beim Planen deiner Geldanlage ist die sogenannte „Asset Allocation“: Die Aufteilung deiner Vermögenswerte.

Dabei geht es um zwei Zustände: (1) Den heutigen Zustand und (2) deinen Ziel-Zustand, nach welchem du deine Geldanlage aufstellen möchtest.

Klar, eine wichtige Rolle spielt die Auswahl der ETFs. Bevor das klappt musst du aber wissen, in welche Anlageklassen du dein Geld aktuell investiert hast und in welche du es in Zukunft investieren möchtest.

Zu solchen Anlageklassen gehören:

  • Aktien
  • Anleihen
  • Rohstoffe
  • Immobilien (auch ein Eigenheim)
  • Tages- und Festgeldkonten, Bargeld
  • Andere Finanzprodukte (Lebensversicherungen, Bausparverträge, Zertifikate, Optionen,...)

Bei all diesen Anlageklassen gibt es noch spezifischere Segmente. Beispielsweise bei Anleihen sind dies Staats- und Unternehmensanleihen, Junk-Bonds, Wandelanleihen etc. Das würde jetzt aber zu weit führen.

Wichtig ist, dass du deine Vermögensaufteilung festlegst. Unterschiedliche Anlageklassen haben unterschiedliche Rendite- und Risiko-Profile, die für unterschiedliche Anleger interessant sind. Gleichzeitig kannst du durch eine Kombination mehrerer Anlageklassen dein Risiko effektiv senken.

Es gibt einige Studien, die zu dem Ergebnis kommen, dass für die Renditen und das eingehende Risiko (die Schwankungen) in erster Linie die Asset Allocation verantwortlich ist und erst in zweiter Instanz die konkrete Auswahl der einzelnen Aktien oder ETFs.

Das 60 / 30 / 10 - Portfolio: So funktioniert es

Wie sieht nun so eine Asset Allocation in der Praxis aus?

Offensichtlich unterscheidet sich die optimale Asset Allocation von Anleger zu Anleger - je nach Erfahrung, Kapital, Alter, Risikotoleranz, Anlagehorizont, Zielen der Geldanlage und mehr.

Wenn es ein Portfolio gibt, mit dem du deine Planung starten solltest, ist es das "60 / 30 / 10"-Portfolio. Lass mich dir kurz erklären worum es dabei geht.

Dieses Portfolio besteht aus 3 verschiedenen Anlageklassen:

60%
Aktien
30%
Anleihen
10%
Rohstoffe

Durch die 3 Bestandteile kann diese Vermögensaufteilung auch als ARERO-Strategie (Aktien, Renten, Rohstoffe) bezeichnet werden.

Jede Anlageklasse bringt unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich, die wir ausführlich im ETF-Meisterkurs analysieren und hier den Rahmen sprengen würden. Kurz zusammengefasst:

Aktien sind vor allem aus Renditesicht die interessanteste Anlageklasse, bringen aber höhere Schwankungen mit sich. Auch diese lassen sich reduzieren: Durch eine kluge Streuung innerhalb des Aktien-Anteils und fortgeschrittene Methoden.

Anleihen und Rohstoffe dienen vor allem dazu, dein Depot sicherer zu machen. Sprich: Die Schwankungen des Depots zu reduzieren und gleichzeitig eine Rendite abzuwerfen, die oberhalb der Inflation liegen soll.

Wichtig ist dabei das Konzept der Diversifikation zu verstehen: Anlageklassen, die nicht miteinander korreliert sind, senken in der Kombination dein Risiko. Sprich: Dein Depot schwankt weniger, als wenn du bspw. 100% in Aktien investieren würdest.

Wie dieses Portfolio in der Praxis funktioniert? Das zeige ich dir jetzt.

So schlägt sich das Portfolio in der Praxis

Schauen wir uns also einmal an, wie gut sich das 60/30/10-Portfolio in der Vergangenheit (Januar 1986 bis Februar 2018) gegen ein reines Aktien-Portfolio geschlagen hat.

Dazu der wichtige Hinweis: Vergangene Renditen und Vermögensentwicklungen sind keine Garantie für die Zukunft.

Ich habe beide Portfolios bei portfoliovisualizer.com analysiert. Der Aktien-Anteil besteht dabei zu 50% aus US-amerikanischen Aktien, zu 50% aus Aktien aus der ganzen Welt, was in etwa der Marktkapitalisierung entspricht und für beide Portfolios identisch ist.

Beide Portfolios starten mit 10.000€. Jährlich werden die gewählten Gewichtungen auf den Ursprung zurückgesetzt. Transaktionskosten und Inflation bleiben dabei unberücksichtigt.

Da die Datenhistorie für Rohstoffe als Ganzes nicht so lange zurückreicht habe ich hier Gold mit 10% abgebildet, um den beliebtesten aller Rohstoffe abzubilden.

Das Ergebnis siehst du in folgender Tabelle (ca. 32 Jahre, von 1986 - 2018):

Portfolio

Endwert

Rendite (CAGR)

Volatilität

Bestes Jahr

Schlechtestes Jahr

Max. kum. Verlust

Sharpe Ratio

100% Aktien

167.508€

9,16%

15,11%

38,97%

-40,57

-54,79%

0,45

60/30/10

132.511€

8,36%

9,27%

29,87%

-19,85%

-30,67%

0,57

Das reine Aktienportfolio hat die höhere Rendite geliefert. Diese lag im Durchschnitt um 0,8 Prozentpunkte höher. Das wurde allerdings mit starken Schwankungen erkauft:

Im schlimmsten Fall, der Finanzkrise 2008/09, haben Aktionäre vorübergehend ca. 55% ihres Vermögens verloren, während es im 60/30/10-Portfolio "nur" 30% waren. 

Im schlechtesten Jahr haben Aktionäre ca. 40% ihres Vermögens verloren, in der gestreuten Alternative waren es "nur" knapp 20%.

Dieses höhere Risiko spiegelt die Volatilität wider, die die Schwankungsbreite angibt: Das 60/30/10-Portfolio konnte die Schwankungen deutlich reduzieren.

Bei der risikoadjustierten Rendite, der Sharpe-Ratio, die die erzielte Rendite ins Verhältnis zum eingegangenen Risiko setzt, liegt das 60/30/10-Portfolio vorne.

Detailliertere Einblicke in das Rendite-Risiko-Verhältnis

Die folgende Grafik zeigt noch einmal die einzelnen Jahresrenditen. Zwei Dinge sind sehr gut erkennbar:

Wenn es hoch ging - was öfters der Fall war - lag das 100%-Aktienportfolio (hier "Portfolio 2") meistens vorne.

Wenn es mal stark bergab ging lag immer das 60/30/10-Portfolio (in der Grafik das blaue "Portfolio 1") vorne und konnte Verluste stark reduzieren.

In Portfolio 1 lagen 64,6% aller Monatsrenditen im positiven Bereich, in Portfolio 2 waren es 62,8%.

Die folgende Grafik zeigt in hellblau die Schwankungsbreite der realen Renditen des 60/30/10-Portfolios sowie in dunkelblau die durchschnittliche Rendite je nach Anlagedauer.

Die folgende Grafik zeigt die Phasen seit 1970, in denen mit dieser Strategie Verluste anfielen und gibt einen Einblick in die Stärke und Dauer dieser Phasen

Der stärkste Verlust lag dabei (wohlgemerkt bei realen, also inflationsbereinigten Renditen) bei -28%. Die längste Verlustphase, die der Anleger erlebt hat, der in den 50 Jahren zum ungünstigsten Zeitpunkt investiert hätte, dauerte etwa 10 Jahre.

Was du daraus lernen solltest (und was nicht)

Welches Portfolio ist nun der Gewinner?

Keins.

Denn beide haben ihre Vor- und Nachteile und sind unterschiedlich für verschiedene Anleger geeignet.

Wenn dir die Sicherung deines Vermögens wichtig ist und du nicht damit leben kannst, dass sich dein Portfolio auch mal vorübergehend halbiert, wird dir das 60/30/10-Portfolio bessere Ergebnisse liefern.

Wenn du eine möglichst hohe Rendite erreichen willst, dir Schwankungen völlig egal sind und du einen langfristigen Anlagehorizont hast, wirst du vermutlich die 100% Aktien-Variante vorziehen.

Dazu seien aber zwei Dinge gesagt:

Erstens: Dies sind nur 2 von vielen möglichen Portfolios. Es gibt noch andere Anlageklassen, spezifischere Ausgestaltungen der jeweiligen Aktien- und Anleihen-Anteile und andere Gewichtungen. Im Online-Kurs teile ich über 10 Muster-Portfolios mit dir.

Zweitens: Diese Portfolios sollen nicht dazu dienen, dass du sie blind übernimmst. Viel mehr sollten sie den Startpunkt für deine Überlegungen darstellen. Davon ausgehend kannst du dir überlegen, in welche Anlageklassen du investieren möchtest (oder auch gezielt nicht investieren möchtest) und wie du diese am besten abbildest.

Weder sind diese Portfolios also in Stein gemeißelt noch solltest du dich dein Leben lang an diese halten. Denn es kann gute Gründe geben, warum du alle paar Jahre ein paar leichte Anpassungen vornehmen könntest.

Ein möglicher Grund für eine Anpassung: Die Rahmenbedingungen ändern sich. Vor allem Anleihen sind stark vom Zinsniveau abhängig, weshalb du dir gut überlegen solltest, ob sie in der aktuellen Niedrigzinsphase für dich interessant sind.

Ein anderer Grund für eine Anpassung ist deine Lebenssituation: Ein 20-jähriger Student investiert vermutlich anders als ein 40-jähriger Familienvater und anders als ein 65-jähriger Rentner.

Eingangs habe ich dir bereits einige der Kriterien an die Hand gegeben. Dazu gehören dein verfügbares Kapital, dein Anlagehorizont, deine Erfahrung, deine Risikotoleranz und mehr. Diese Kriterien verändern sich im Laufe deines Lebens, weshalb du auch dein Depot daran anpassen kannst und solltest.

Wichtig ist eins - und genau das macht das 60 / 30 / 10 - Portfolio so wertvoll: Starte nicht ins Blaue hinein und fang nicht an, dir sofort ein exotisches Portfolio zusammen. Starte mit einem Fundament, das sich bewährt hat und passe es so an, dass es für dich optimal ist.

Das gleiche gilt für den Aufbau deines Aktienanteils - unabhängig davon, ob er nun 100% oder "nur" 60% deines Depots ausmacht:

Starte mit dem Fundament, nach dem du dein Geld entsprechend der Wirtschaftskraft der Unternehmen (gemessen an der Marktkapitalisierung oder dem BIP) aufteilst. Das bedeutet:

Du machst noch keine ausgeklügelten Prognosen, welche Region oder welche Branche besser als eine andere abschneidet. Wenn Deutschland nur 3% der weltweiten Wirtschaftskraft darstellt, sollte auch (vorerst) nur 3% deines Geldes in deutsche Aktien investiert sein.

Auch hier kannst du kluge Anpassungen vornehmen. Und auch hier gibt es mehrere Methoden, wie du unterschiedliche Regionen und Aktiengattungen gewichten kannst, um dein Depot zu optimieren und von dieser Grundregel abzuweichen.

Aber wenn du noch nicht weißt, wo du starten solltest, sind bewährte Portfolios und eine Aufteilung entsprechend der Wirtschaftskraft ein solides Fundament, auf dem du aufbauen und optimieren kannst.

Starte mit einem soliden Fundament - und zwar so

Starte also nicht bei 0, sondern beim 60 / 30 / 10 - Portfolio und einem Aktienanteil, der Aktien schlicht und einfach nach ihrer Größe gewichtet.

Ist das für jeden das optimale Depot?

Nein.

Aber es ist eine fundierte, bewährte Lösung, mit der vermutlich 90% der Menschen - ob sie ihr Geld bewusst an der Börse oder unbewusst auf dem Sparbuch anlegen - langfristig besser abschneiden würden und dir eine solide Basis für deine individuellen Planungen bieten.

Wenn du all das anschaulich per Video lernen möchtest (inkl. PDF-Checklisten), Schritt für Schritt und eine enge Verzahnung von theoretischem Wissen mit praxisnaher Umsetzung und vielen weiteren Muster-Portfolios, schaue gern im Kurs zur Rebell-Methode vorbei!

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