Was ist der Unterschied zwischen Stammaktien und Vorzugsaktien?
Und solltest du eher die Stammaktie oder die Vorzugsaktie eines Unternehmens kaufen?
Vorab: Nicht jedes Unternehmen unterscheidet zwischen diesen Aktien. Wenn es so ist, solltest du allerdings wissen, womit du es zu tun hast.
Am Ende zeige ich dir noch ein Praxisbeispiel und ein Fazit, welche Aktie du als Privatanleger in den meisten Fällen bevorzugen solltest.
Was sind Stammaktien und Vorzugsaktien?
Das Wichtigste in Kürze
- Vorzugsaktien und Stammaktien notieren zu unterschiedlichen Aktienkursen
- Stammaktien-Definition: Eine Stammaktie beinhaltet ein Stimmrecht, das du auf der Hauptversammlung einsetzen kannst.
- Vorzugsaktien-Definition: Eine Vorzugsaktie beinhaltet kein Stimmrecht, wird aber bevorzugt bei der Dividendenausschüttung und der Höhe der Dividende behandelt.
Zum Artikel: Was ist eine Dividende? (+ Definition)
Was ist eine Stammaktie? - Definition & Bedeutung
Eine erste Unterscheidung findet beim Stimmrecht einer Aktie statt: Die sogenannten Stammaktien schließen das Stimmrecht ein, welches dem Aktionär erlaubt, auf der Hauptversammlung des betroffenen Unternehmens abzustimmen. Dabei stellt eine Stammaktie jeweils ein Stimmrecht dar.
Die Aktionärsversammlung findet einmal jährlich statt, auf welcher über die Situation des Unternehmens informiert wird, der Vorstand mit Fragen bombardiert werden kann und beispielsweise die Dividende festgelegt wird.
Was ist eine Vorzugsaktie? - Definition & Bedeutung
Die Inhaber von Vorzugsaktien verzichten auf dieses Stimmrecht. Dies wird allerdings attraktiv entschädigt – in Form einer in der Regel höheren Dividende. Auch im Falle einer Insolvenz können Vorzugsaktien gegenüber den Stammaktien besser gestellt sein.
Volkswagen - Stammaktie oder Vorzugsaktie? (Praxisbeispiel)
Der Automobilkonzern Volkswagen hat sowohl eine Vorzugs- als auch eine Stammaktie, die an der Börse gehandelt werden.
Die Stammaktie ist in diesem Beispiel um ca. 2,66% teurer als die Vorzugsaktie.
BMW - Stammaktie oder Vorzugsaktie? (Praxisbeispiel)
Der Automobilkonzern BMW hat ebenfalls sowohl eine Vorzugs- als auch eine Stammaktie, die an der Börse gehandelt werden.
Die Stammaktie ist in diesem Beispiel um ca. 14,1% teurer als die Vorzugsaktie.
Fazit: Stammaktie oder Vorzugsaktie kaufen?
Stammaktien werden in der Regel teurer an der Börse gehandelt und beinhalten ein Stimmrecht. Dies ist jedoch vor allem für institutionelle und sehr große Investoren relevant.
Einen etwas spekulativen Vorteil beinhalten sie dazu noch, der sich daraus ergibt:
Sollte es zu einer Übernahme des Unternehmens durch ein anderes kommen, möchte dieses Unternehmen in erster Linie die Stammaktien kaufen, um die Stimmrechte zu besitzen.
Dadurch können Stammaktien ungeahnte Kurssteigerungen erleben. Solche Fälle sind allerdings natürlich eher die Ausnahme als die Regel.
Für die meisten Privatanleger ist die Vorzugsaktie daher die bessere Option: Sie ist meistens günstiger und beinhaltet eine bevorzugte Stellung bei der Gewinnausschüttung.
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Jannes