Der Aktienkurs bestimmt, ob du beim Aktienkauf gewinnst oder verlierst.
Wenn der Kurs steigt machst du einen Gewinn. Das ist das, was du erreichen willst, wenn du dein Geld anlegst.
Aber wie erkennst du, ob ein Aktienkurs steigt oder nicht?
Ich zeige dir 5 fatale Fehler, die Anleger machen, wenn sie vor dem Aktienkauf einen steigenden Aktienkurs voraussagen...
...und was der Google-Aktie einmal nach der Verkündung neuer Rekordergebnisse passiert ist.
Außerdem bespreche ich, ob es eine gute Idee ist, wenn du kurz vor dem nächsten iPhone Release Apple Aktien kaufen willst.
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Du investierst nur, wenn du überzeugt bist, dass du dein Geld dadurch vermehren wirst.
Diese Überzeugung darfst du allerdings nicht zu vorschnell treffen - und deshalb musst du eines unbedingt verstehen...
Wie entsteht ein Aktienkurs überhaupt?
Wie (fast) jeder Preis wird auch der Aktienkurs durch Angebot und Nachfrage bestimmt.
Der Kurs einer Aktie ist der Preis, den du einem anderen Aktionär für einen Unternehmensanteil bezahlen musst.
Er pendelt sich stets so ein, dass möglichst viele Anteile gehandelt werden. So sieht es das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage vor.
Beispiel
100 Aktien sollen zu einem Kurs von jeweils 50€ verkauft werden.
Die Anleger finden diesen Preis aber so attraktiv, dass sie 200 Aktien zu diesem Preis kaufen wollen. Die einzige Lösung: Der Preis muss steigen.
Angenommen der Kurs steigt um 3€ auf 53€: Jetzt werden nur noch 150 Aktien statt 200 Aktien gekauft, da nicht alle Käufer diesen erhöhten Preis zahlen wollen.
Die Verkäufer bekommen jetzt aber mehr Geld für ihre Aktien, weshalb sie jetzt ebenfalls bereit sind 150 Aktien statt 100 Aktien zu verkaufen.
Angebot und Nachfrage befinden sich jetzt bei 150 Aktien im Gleichgewicht. Der Aktienkurs beträgt also 53€.
Wann steigen Aktien also? Wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt.
Soviel zum technischen Verständnis. Jetzt geht’s aber ans Eingemachte: Wie entscheidet sich, ob ein Kurs steigt oder fällt?
Warum dem Aktienkurs die Vergangenheit und Gegenwart egal ist
An der Börse interessiert uns der Status Quo nur wenig bis gar nicht. Uns ist ziemlich egal, was das Unternehmen bisher gemacht hat.
Uns interessiert, was das Unternehmen in Zukunft macht. Ob das Unternehmen auch in Zukunft, nach unserem Aktienkauf, noch Gewinne abwirft oder seine Gewinne sogar steigern kann.
Deshalb werden an der Börse die Erwartungen gehandelt.
Die Erwartungen, die die Anleger an das Unternehmen haben, spiegelt der Aktienkurs wieder.
Den Anleger interessiert nicht, was das Unternehmen heute macht. Ihn interessiert viel mehr, wie hoch die Gewinne sind, die das Unternehmen in der Zukunft abwirft, durch die er dann profitiert.
Vergangene Gewinne sind deshalb nur soweit interessant, wie sie auf zukünftige Gewinne schließen lassen. Mehr aber auch nicht.
Merke
Die Gewinnerwartung ist das zentrale Element, das jeden Aktienkurs lenkt.
Wenn der Markt sich seine Prognose selbst erfüllt: Die self-fulfilling prophecy
Dabei kann aber ein interessantes Phänomen auftreten: Die „sich selbst erfüllende Prophezeiung“.
Wenn viele Anleger davon ausgehen, dass ein Aktienkurs steigen wird, werden sie diese Aktien kaufen. Was passiert dadurch?
Der Aktienkurs steigt.
Und wenn jetzt auch andere Leute denken, dass der Aktienkurs weiter steigen wird, werden auch sie diese Aktien kaufen. Und der Aktienkurs wird weiter steigen.
Die Anleger haben ihre Prophezeiung selbst erfüllt, da sie selbst für den Kursanstieg verantwortlich sind.
Die Finanzmärkte können unmöglich die Zukunft korrekt diskontieren, weil sie die Zukunft nicht nur diskontieren; sie tragen mit dazu bei, sie zu formen. - George Soros
Das geht allerdings nur so lange gut, wie die Erwartungen auch in der realen Wirtschaft erfüllt sind.
Wenn der Aktienkurs steigt, das Unternehmen sich aber verschlechtert, werden die Anleger nervös.
Dann kann es zu einer gefährlichen Abwärtsspirale kommen: Die Aktionäre werden skeptisch und verkaufen ihre Aktien wieder.
Einen starken Kursanstieg, auf den dann ein Kurseinbruch folgt, kennen wir alle: Es ist eine Spekulationsblase.
Merke
Erwartungen können sich kurzfristig selbst bestätigen.
Deshalb ist es umso wichtiger, den Bezug zur Entwicklung der realen Wirtschaft zu wahren und nicht nur auf die kurzfristige Kursentwicklung zu schauen.
Wie das funktioniert zeige ich dir in diesem Artikel zu den 15 wichtigsten Aktienkennzahlen.
Aber auch dann musst du 5 entscheidende Fehler vermeiden, die ich dir jetzt zeige...
5 Denkfehler von Anfängern beim Aktienkauf
Damit dir so etwas nicht passiert, habe ich mir einige Fehler von Neulingen an der Börse angeschaut.
Es gibt immer bestimmte Gründe - mal gute, mal schlechte - warum Menschen in bestimmte Aktien investieren.
Vor allem Anfänger begehen den Fehler, nicht genau zu wissen, wie der Markt auf verschiedene Situationen reagiert.
Denn der Markt ist oft klüger als gedacht.
Deshalb habe ich fünf Beispiele zusammengestellt, die zeigen, was wirklich zu einem steigenden Aktienkurs führt und was nicht. Diese solltest du bei deinem nächsten Aktienkauf definitiv im Kopf behalten, damit das Investieren in Aktien für Anfänger ein Erfolg wird.
Wenn du dich also beispielsweise fragst: Sollte ich jetzt die Amazon-Aktie, die Google-Aktie oder lieber die Apple-Aktien kaufen? Oder vielleicht doch lieber die VW-Aktie kaufen?
Wenn du herausfinden willst, in welche Aktie du investieren solltest und du Aktien die steigen finden willst darfst du keinen der folgenden 5 Fehler beim Aktienkauf begehen.
Fehler 1: „Wenn das neue iPhone rauskommt muss der Kurs der Apple-Aktie steigen - also sollte ich Apple Aktien kaufen!“
Das iPhone ist heute allgegenwärtig. Ob in der Werbung, in unserer Hand, im Alltag. Da kommen viele Menschen auf gefährliche Ideen.
Dieses Beispiel lässt sich genauso auf viele andere Produkte eins zu eins übertragen.
Wie kann man am besten von dem Hype um die neuen iPhones profitieren?
Ein Freund hat mich vor einigen Monaten dazu folgendes gefragt:
„Ich habe heute gehört, dass Apple wieder mit Rekordzahlen beim Verkauf vom neuen iPhone rechnet. Was meinst du, soll ich jetzt noch, bevor das iPhone rauskommt, die Apple-Aktie kaufen?“
Schließlich warten die Apple-Fans jedes Mal aufs Neue stunden- bis tagelang vor der Apple-Filiale auf das neueste iPhone Modell.
Wie wäre es dann, bevor das iPhone erscheint, die Apple Aktie zu kaufen? Schließlich bedeutet jedes iPhone-Release doch folgendes:
- der Umsatz von Apple steigt enorm
- der Gewinn steigt enorm
- Apple erfährt einen riesigen Hype
Die Anleger lieben hohe Gewinne. Ein steigender Gewinn scheint also ein logisches Kaufargument zu sein.
Warum geht diese Taktik aber nicht auf?
Jeder weiß, dass das iPhone erscheint. Jeder rechnet damit, dass die Gewinne enorm sein werden.
All das ist im Aktienkurs bereits enthalten – denn jeder weiß es!
Ramit Sethi, US-amerikanischer Finanzblogger, schreibt dazu:
It sounds intuitive, actually. The problem is that you know it–and so does everyone else. The market (e.g., other investors) has already calculated this potential and “priced it into the stock.”
Viel mehr ist die Situation brandgefährlich:
Bei einem Produkt wie dem iPhone ist die Fallhöhe enorm.
Denn was passiert, wenn die Absatzzahlen rekordverdächtig hoch sind, aber trotzdem hinter den Erwartungen zurückbleiben? Wenn die Anleger ein noch besseres Ergebnis erwarten?
Der Kurs wird fallen.
Dass das nicht nur so daher gesagt ist zeige ich dir gleich im 3. Fehler.
Da an der Börse die Erwartungen gehandelt werden, werden auch sehr hohe Erwartungen gehandelt.
Wenn das Unternehmen diesen Erwartungen gerecht wird, sind keine großen Kurssprünge zu erwarten - selbst wenn in diesem Zeitraum der Gewinn stark ansteigt.
Diese hohen Erwartungen sind im Aktienkurs schon längst enthalten.
Wenn du also nur von dieser Überlegung ausgehst und Apple Aktien kaufen willst, kannst du eine böse Überraschung erleben.
Merke
Nur, weil ein neues iPhone erscheint, solltest du keine Apple Aktien kaufen.
Fehler 2: „Das Unternehmen ist gut – der Kurs wird steigen!“
Es gibt immer bessere Unternehmen und schlechtere Unternehmen. Manche Unternehmen werden in Zukunft enorm wachsen, andere werden pleitegehen und verschwinden.
So funktioniert die Wirtschaft.
Bestimmt gibt es einige Unternehmen, von denen auch du in Zukunft viel erwartest.
Viele von ihnen werden in einer der folgenden Branchen vertreten sein, die enormes Wachstumspotential bieten:
- 3D-Druck-Technologie
- Internetunternehmen
- regenerative Energien
- Elektroautomobile
Ich glaube, dass wir uns darauf einigen können, dass diese Branchen in der Zukunft noch stark wachsen werden.
Spricht das jetzt für ein Investment in diese Branchen?
Nein. So einfach ist es leider nicht.
Wieder greift das gleiche Prinzip: Weil wir alle von diesen Branchen viel erwarten, sind die Kurse dementsprechend hoch.
Der ganze Markt erwartet das große Wachstum.
Deshalb werden die Amazon-Aktie, die Uber-Aktie, die Snapchat-Aktie, die Tesla-Aktie und viele weitere Aktien schon jetzt zu einem Preis gehandelt, der dieses Wachstum beinhaltet.
Du kannst nur profitieren, wenn das Wachstum stärker ist, als der Markt es heute prognostiziert. Und das einzuschätzen ist schwierig, diese 15 Aktienkennzahlen werden dir dabei allerdings enorm helfen.
Wenn ein Unternehmen in einer dieser Branchen den Erwartungen nicht gerecht wird, wirst du viel Geld verlieren.
Viele Anleger, die in der Vergangenheit auf die Solarbranche vertraut haben, haben deshalb viel Geld in den Sand gesetzt. Da konnte die Wachstumsbranche noch so reizvoll sein.
Merke
Du kannst nur dann von Markttrends überdurchschnittlich profitieren, wenn der restliche Markt dieser unterschätzt (was selten der Fall ist).
Fehler 3: „Ein rekordverdächtiger Gewinn – der Kurs muss steigen!“
Die folgenden Daten hat Rolf Dobelli in seinem Buch "Die Kunst des klugen Handelns" in dem Kapitel „Gehen sie mit ihren Erwartungen vorsichtig um“ präsentiert.
Google gab am 31. Januar 2006 das Ergebnis des vierten Quartals des Jahres 2005 bekannt:
Der Umsatz stieg um 97%. Der Reingewinn stieg um 82%. Ein neues Rekordquartal!
Wie reagierte die Aktie darauf?
Der Kurs brach um 16% ein. Der Handel musste unterbrochen werden. Danach brach der Aktienkurs nochmal um zusätzliche 15% ein.
Ein Blogger fragte damals: „Welches ist der beste Wolkenkratzer, um sich vom Dach zu stürzen?“
Trotz einer enormen Gewinnsteigerung und neuer Rekordzahlen sank die Firmenbewertung von Google in kurzer Zeit um sagenhafte 20 Mrd. Dollar.
Warum?
Du wirst es ahnen: Weil die Erwartungen der Analysten noch höher waren. Sie haben ein noch besseres Ergebnis erwartet.
Ebenfalls im Januar 2006 gab Juniper Networks einen Gewinn pro Aktie bekannt, der weniger als ein Zehntel Cent von den Erwartungen entfernt war.
Die Reaktion? Der Kurs fiel um 21%.
Die enormen Erwartungen führen oft dazu, dass die Unternehmen selbst bei sehr guter Arbeit und guten Zahlen mit einem Kurseinbruch bestraft werden.
Fehler 4: Du beachtest deinen eigenen Kaufkurs
Ein Fehler, den viele Menschen bei der Einschätzung einer Aktie unbewusst begehen, ist als Ankereffekt bekannt.
Tversky und Kahnemann konnten den Ankereffekt erstmals nachweisen.
Dieser Effekt besagt, dass wir andere Einflüsse unbewusst mit in die Entscheidungsfindung einbeziehen, obwohl diese keinen logischen Zusammenhang haben.
Birte Englich und Thomas Mussweiler konnten diesen Effekt sogar bei Richtern mit mehr als 15 Jahren Berufserfahrung nachweisen:
Der Schuldspruch dieser Richter orientierte sich dabei an einer willkürlichen Empfehlung eines Informatikstudenten im ersten Semester oder sogar an einer durch Würfeln ermittelten Zufallszahl.
Wo tritt der Ankereffekt an der Börse auf?
Du hast immer einen Kaufkurs. Den Kurs, den du für deinen Anteil bei deinem Aktienkauf bezahlt hast.
Das ist dein „Anker“ – ohne dass du es merkst.
Wir beziehen diese Information ganz zentral in unsere Entscheidungsfindung, ob wir eine Aktie halten oder abstoßen sollen, mit ein.
Beispiel
Die Aktie der Aktienboss AG (schön wär's 😉 ) notiert bei 100€.
Karl hat diese Aktie für 120€ gekauft. Peter hat diese Aktie für 80€ gekauft.
Sowohl Karl als auch Peter besitzen also genau die gleiche Aktie zu genau dem gleichen Kurs. Karl hat aber 20€ verloren und ist verzweifelt. Peter hat 20€ gewonnen und ist glücklich.
Peter schätzt den Wert der Aktie niedriger ein, da sein Kaufkurs, der Anker, bei 80€ liegt. Er verkauft und freut sich über seinen Gewinn.
Karl schätzt den Wert höher ein, da sein Anker bei 120€ liegt. Er denkt, dass die Aktie mehr als 100€ wert sein muss und hält sie noch.
Beide handeln also unterschiedlich, obwohl sie die gleiche Aktie halten.
Der einzige Unterschied ist ihr Kaufkurs. Dieser hat aber nichts mit der zukünftigen Entwicklung zu tun.
Genau deshalb solltest du ihn aus deinen Einschätzungen streichen.
Merke
Die Börse interessiert sich nicht für deinen Kaufkurs. Er ist völlig irrelevant für die Beurteilung einer Aktie in deinem Depot.
Fehler 5: „Das Unternehmen schreibt Verluste – lass bloß die Finger davon!“
Es kommt oft vor, dass Unternehmen an die Börse gehen, die rote Zahlen schreiben. Die Verluste in Millionenhöhe verzeichnen.
Trotzdem sind oft genau diese Unternehmen an der Börse außerordentlich begehrt.
Dies ist oft bei Internetunternehmen oder anderen Unternehmen der Fall, denen eine besonders rosige Zukunft vorausgesagt wird.
Beispiele dafür sind (Stand: Ende 2014):
- Twitter – im ersten Quartal 2014 Verlust von 132 Millionen US-Dollar
- Tesla – zuletzt Jahresverlust von 61,9 Millionen Dollar
- Zalando – bis heute 6 Jahre in Folge Verluste, zuletzt 120 Millionen Euro
- Amazon – starke Verluste in den Anfangsjahren
Obwohl der Gewinn ausbleibt steigt der Kurs. Er beruht auf den erwarteten, zukünftigen Gewinnen.
Das birgt natürlich Gefahren, die z.B. um die Jahrtausendwende in der Dotcom-Blase erkenntlich wurden.
Unternehmen, die noch keinen einzigen Cent verdient haben, waren plötzlich höher bewertet waren als viele erfolgreiche, etablierte Industrieunternehmen.
Danach folgte ein Börsencrash und man hat realisiert, dass die Internetunternehmen völlig überbewertet waren.
Umgekehrt gilt es genauso: Selbst wenn ein Unternehmen einen großen Gewinn verzeichnet, kann der Kurs fallen.
Wenn eine Branche vor einem Umbruch steht oder politische Beschlüsse die Zukunft eines Unternehmens in Frage stellen, kann trotz eines soliden Gewinns ein Kurseinbruch folgen.
Die Zukunft kann man nicht im Rückspiegel sehen. – Peter Lynch
Kein Anleger will sein Geld in eine Aktie stecken, die in der Zukunft nichts mehr abwirft. Da kann der vergangene Gewinn noch so hoch sein.
Ein Unternehmen, das bisher nur Verluste gemacht hat, dem aber große Gewinne prophezeit werden, gewinnt viel eher die Gunst der Anleger.
Merke
Wichtig ist nicht, ob ein Unternehmen bisher Verluste oder Gewinne gemacht hat, sondern die Gewinnerwartungen für die Zukunft.
Was du beim Aktienkauf immer beachten musst
Du merkst also: Zentral sind die Gewinnerwartungen der anderen Anleger.
Zu viele Anleger lassen die Erwartungen des Marktes außen vor und betrachten lediglich ihre eigene Sichtweise. Aber so einfach funktioniert es nicht.
Genau so sollten keine irrelevanten Infos wie der eigene Kaufkurs in die Betrachtung einer Aktie mit einbezogen werden.
Es gibt viele Strategien, die Aktien nach einem bestimmten Prinzip auswählen.
Andere befassen sich nicht damit, einzelne Aktien zu finden, sondern investieren in den gesamten Markt.
Wieder andere suchen wahllos „nach Gefühl und Intuition“ ihre Aktien aus oder lassen sie sich von anderen empfehlen – was letztendlich auf das gleiche Ergebnis hinausläuft.
Die letzte Variante führt zu den von mir erwähnten Fehlern und endet schlussendlich mit einem bösen Erwachen.
Zu erkennen, ob ein Unternehmen zu hoch oder zu niedrig bewertet ist, ist schwierig.
Dabei gibt es nicht „die eine, perfekte Lösung“, die dich nur die besten Aktien auswählen lässt.
Wenn du keine Ahnung hast, ob ein Aktienkurs fair bewertet ist oder nicht, solltest du nicht versuchen den Markt übertrumpfen zu wollen. Investiere breit in einen gesamten Index.
Wenn du Fehler des Marktes ausnutzen willst und die Zeit und die Disziplin hast, dich damit auseinanderzusetzen, kannst du dir ein Depot aus mehreren Einzelaktien zusammenstellen.
Viele Wege bringen dich ans Ziel. Eine Auswahl nur aufgrund den fünf von mir beschriebenen Denkweisen wird aber keine Früchte tragen.
Du brauchst einen Plan. Und diesen musst du konsequent umsetzen.
Hallo Jannes
Danke für den gelungenen Artikel.
Eine Frage:
Wenn ich das richtig verstanden haben, verdient man mit Shortpos-Aktien Geld durch Kurseinbrüche.
Würde es Sinn machen, vor einem iPhone-Release Shortposition zu gehen und Leerverkäufe von Apple-Aktien zu tätigen?
Danke
E. Santo
Hi Elia,
Genau, mit einer Short-Position bzw. Leerverkäufen von Aktien kannst du bei fallenden Kursen Geld verdienen.
Die Frage, ob es bei der Situation Sinn macht, ist genauso wie die ursprüngliche Frage zu beantworten: Nur weil ein neues iPhone ansteht ist es weder ein Grund für steigende noch für fallende Kurse. Du könntest höchstens spekulieren, ob die Anlegerschaft die Gewinnerwartungen durch das neue iPhone in deinen Augen zu hoch oder zu niedrig ansetzt und dementsprechend handeln. Das ist aber – wie gesagt – spekulieren und mehr eine Wette als eine rationale Geldanlage.
Zudem ist es fast unmöglich, so etwas besser als die anderen Marktteilnehmer und Fondsmanager zu schätzen. Dazu kommt, dass die Apple Aktie nicht nur durch das iPhone, sondern alle möglichen Gewinne und Nachrichten rund um das Unternehmen bewegt werden kann. Das alles führt also letztendlich dazu, dass es kein gutes Argument wäre, nur wegen eines iPhone-Releases die Apple Aktie zu kaufen oder zu verkaufen.
Beste Grüße,
Jannes
Was hier beschrieben ist, ist größtenteils FALSCH!
Aktien steigen, weil sie künstlich nach oben oder unten gedrückt werden.
Anders ausgedrückt, Menschen schieben ein und das selbe Produkt (eine Verbriefung, eigentlic egal was das ist) hin und her, dadurch bewegt sich der Preis, selbst wenn das Unternehmen wertlos sind, werden sie im milliarden-Höhe hin und her geschoben. Umgekehrt gibt es Unternehmen, die Wertvoll sind, an der Börse fast wertlos sind, weil halt gerade keiner mit rumzockt! An der Börse wird Geld grundsätlich weder vermehrt noch gemindert, es wechselt nur stets den Besitzer. Sogar ein Minussummenspiel kann man beweißen, die Gebühren!!
Das Geld wo zum Zocken hin- und herläuft fehlt in der Wirtschaft, paradoxerweise, kann ein und das selbe Geld gar nicht in der Marktwirtschaft und gleichzeitig an der Börse sein. „gewinnen“ tut immer nur der Letzte, der SEIN eingesetztes Zockergeld wieder abzieht, die Millionen von (sorry) Dummköpfen, die glauben, der Kurs hat was mit dem Unternehmen selbst zu tun mekt dann, dass sein Geld jetzt im Geldbeutel eines anderen liegt. genausogut könnte man Hundehaufen verbriefen und damit zocken, kommt aufs Gleiche raus.
NOCHMAL: An der Börse steigen Kurse weil Geld aus der Realwirtschaft abgezogen wird zum zocken, nicht mehr nicht weniger, die Leute fühlen sich reicher, weil der Schwachsinn so auf dem Papier steht, das Geld, ja genau die harten Münzen, können nur mehr werden, wenn sie laufend nachgedruckt werden, bei 1 % Wirtschaftwachstum kann auch der Börsenwert auch nur langfristig um 1 % steigen und zwar pro J Jahr.
Die Summe aller Momente ist immer = Null, was reinläuft, läuftauch wieder raus.
Gewinnen tun die Ultrazocker die dem, der glaubt „anzulegen“ eigentlich nur das Verdiente abspeisen.
Hallo,
Ich finde ihre Ausführungen durchaus interessant, auch wenn ich diese Dinge definitiv anders sehe.
Welche Unternehmen sind denn wertlos, werden aber in Milliardenhöhe gehandelt?
Welche Unternehmen sind sehr wertvoll, an der Börse aber fast wertlos?
Ein Minussummenspiel können Sie mit Gebühren nicht beweisen, da die Börsenkurse seit über einem Jahrhundert im Durchschnitt gestiegen sind.
Ich glaube Sie vergessen ganz stark den Aspekt der Dividenden. Wie im Artikel geschrieben werden erwartete Gewinne gehandelt, da Aktionäre an diesen Gewinnen beteiligt werden. Diese Unternehmen schütten einen Teil ihrer Gewinne aus. Genau deshalb können Sie auch keinen „Hundehaufen“ verbriefen, da dieser Ihnen (außer bestialischen Gestank) nie etwas ausschütten wird. Die Gewinnerwartungen sind gleich Null. Ihr Beispiel belegt also tatsächlich nur das, was ich im Artikel beschreibe.
Woher nehmen Sie die Aussage, dass der Börsenwert genau so stark steigen muss wie das Wirtschaftswachstum? Das ist einer der am weitesten verbreiteten Irrtümer. Gewinne und Gewinnerwartungen sind etwas anderes als Wirtschaftswachstum. Wenn die Unternehmen effizienter arbeiten und ihre Kosten senken fällt das Wirtschaftswachstum womöglich sogar niedriger aus, die Gewinnerwartungen (und dadurch die Börsenkurse) sind aber gestiegen.
Und warum sollten nur die „Ultrazocker“ gewinnen und anderen das „Verdiente abspeisen“? Viele Studien zeigen, dass gerade diese Ultrazocker (Trader) an der Börse wenig Erfolg haben.
In meinen Augen stellen Sie viele Thesen auf, ohne diese wirklich belegen zu können. Mir ist völlig klar, dass die Finanzbranche kritisch beäugt werden sollte und sich das auch selber eingebrockt hat, nichtsdestotrotz hilft es nicht mit den typischen Schlagworten um sich zu schmeißen, die nur auf den ersten Blick logisch erscheinen.
Beste Grüße,
Jannes
Schwachsinniger Kommentar.
Sie haben leider rein gar nix verstanden.
Börse IST Realwirtschaft, Derivate sind Scheinwirtschaft.
Vielen Dank Jannes, schöne Seite und interessante Ausführungen
Und, wie es zu erwarten war, hat Herr Hofmann keine weiteren Anmerkungen dazu. Ich glaube Herr Hofmann ist hier derjenige der einfach das nachplappert was andere Leute behaupten ohne die Hintergründe kritisch zu hinterfragen.
Hallo,
hab mich heut das erste mal mit dem Thema beschäftigt, deswegen habe ich erst wie „K.Hofmann“ gedacht.
Kann es sein, dass es so funktioniert:
Sagen wir zb. Apple hatte Anfang des Jahres einen Kurswert von 136€ pro Aktien. Macht eine gewaltige Show über das neue IPhone ende des Jahres, Leute erwarten ne Menge und ivestieren, Kurs steigt. Gegen Ende des Jahres steht der Kurs bei 236€. Neues IPhone kommt raus (sagen wir in diesem Jahr keine Revolution), Leute sind entäuscht, Apple verkauft viele seiner Aktien, Leute bekommen Panik und verkaufen auch. Kurs sinkt auf 190€ und Apple kauft wieder und fängt das Spiel im nächsten Jahr von vorne an. In dem Apple viel oder wenig Show macht, lenkt es die große Masse zum Kauf oder Verkauf oder etwa nicht? Machen dann große Konzerne Geld durch ihre eigenen Aktienkäufe?
Und damit heisst es ja unterm Strich, dass sowohl die „Zocker“ Konzerne und Anleger die Chance auf Gewinn haben oder seh ich das falsch?
Hi Alex,
Theoretisch könnte es so funktionieren, es scheitert aber in der Praxis an mehreren Dingen:
1. Anleger lassen sich in der Regel nicht mehrmals enttäuschen / für dumm verkaufen.
2. Eigene Aktien verkauft eigentlich kein Unternehmen bzw. wenn, dann ist das i.d.R. eine Kapitalerhöhung und geht mit einem Kursabschlag einher. Ein Unternehmen verdient also nicht mehr oder weniger Geld, wenn der Aktienkurs steigt oder fällt. Anders gesagt: Das Unternehmen hat gar kein Interesse daran den Aktienkurs kurzfristig schwanken zu lassen.
Viele Grüße
Jannes
Hallo Jannes
Danke für diesen Artikel, er hat mir einiges erklärt. Die wichtigste Erkenntnis war das sich der Aktienmarkt an Erwartungen ausrichtet. Das mit dem Anker verstehe ich zwar aber aber das ich mich davon frei machen soll nicht. Der Anker ist doch meine Grenze ob ich Verlust mache oder Gewinn oder verstehe ich das was nicht?
LG Paule
Hallo Paule,
Freut mich!
Genau, das ist richtig. Aber sobald du gekauft hast solltest du dich nicht mehr an deinem Kaufkurs orientieren – er wird dich nur dazu bringen irrationale Entscheidungen zu treffen. Stell dir vor, du kaufst eine Aktie für 100€, sie fällt auf 50€ und steigt jetzt wieder auf 80€. Wenn du deinen Kaufkurs im Hinterkopf behältst hoffst du womöglich darauf, dass dein Kaufkurs wieder erreicht wird und behältst die Aktie. Wenn du diesen aber außen vor lässt (was schließlich logischer ist) kannst du die Aktie beurteilen und entscheiden, ob dir diese Aktie 80€ wert ist oder nicht und darauf basierend verkaufen oder die Aktie halten. Dein Kaufkurs hat aber nichts mit der Aktie an sich zu tun und darf deine Kaufentscheidung daher nicht beeinflussen.
Ich hoffe, dass es dadurch noch etwas klarer geworden ist. 🙂
Beste Grüße,
Jannes
Hallo Jannes,
handelst Du selber auch mit Aktien? oder bist Du durch Dein Wissen sehr vorsichtiger geworden?
Gruß
Harald
Hallo Harald,
Tatsächlich bin ich durch mein Wissen vorsichtiger geworden. Es sprechen viele Argumente dafür, dass es sinnvoller ist, breit zu investieren, statt einzelne Aktien auszuwählen. Ich schließe es nicht aus aktiv Aktien zu handeln (bevorzugt nach einer festgelegten quantitativen Strategie), momentan fehlt mir dafür jedoch die Zeit und auch so kann ich sehr gut passiv investieren.
Viele Grüße,
Jannes
Hallo Jannes,
ich wollte eine Aktie kaufen die bei 0,001€ steht. Habe sie auch bestellt. Leider klappt das nie. Es wären 1000000 stück gewesen. Mache ich bei der Bestellung etwas verkehrt? Oder liegt es an der Stückzahl? Haben die nicht genug? Was muss ich tun?
Gruß
Christopher
Hallo Christopher,
Eine Ferndiagnose ist natürlich schwierig.
Als erstes: Du kaufst Aktien nicht von der Bank oder dem Unternehmen, die diese Aktien auf Anfrage „herstellen“, sondern du kaufst Aktien von anderen Anlegern. Also eventuell existieren genug Aktien, aber womöglich wollen die Aktionäre nicht so viele Aktien verkaufen, wie du kaufen willst. Das wäre das plausibelste Szenario.
Andere Optionen: Hast du ein zu niedriges Limit bei deiner Kauforder angegeben? Hast du den falschen Börsenlplatz ausgewählt?
Du kannst mal bei deiner Aktie das Handelsvolumen überprüfen, dann siehst du, wie viele Aktien am Tag von deiner Aktie gehandelt werden. Daran kannst du auch schätzungsweise erkennen, ob deine Order bedient werden könnte.
Wenn daraus nichts hervorgeht oder das Handelsvolumen deine Order deutlich übersteigt, würde ich mal bei deinem Broker bzw. deiner Depotbank anfragen, woran das liegt. Die sollten das im Zweifelsfall am besten wissen.
Beste Grüße,
Jannes
Hallo Jannes,
Zu welchem Zeitpunkt würdest du mir raten wieder in VW-Aktien zu investieren ? Wie kann ich am meisten Gewinn einfahren und das kleinstmögliche Risiko eingehen ?
Lg
Stefan
Hallo Stefan,
Das Finden des richtigen Zeitpunktes ist bei einer Aktie schwierig bis unmöglich. Wir haben keine Ahnung, was in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten passieren wird und wohin es den Aktienkurs von VW treiben wird. Wenn du dich für die VW-Aktie interessierst kannst du fundamentale Kennzahlen heranziehen, also bspw. das KGV, das KBV usw., um die Gewinne und Buchwerte ins Verhältnis zum aktuellen Kurs zu setzen.
Dabei musst du aber beachten, dass die möglichen Strafzahlungen erst in der nächsten Abrechnungsperiode ins Gewicht fallen und der Gewinn dadurch geschmälert wird.
Also zu einem bestimmten Zeitpunkt kann ich dir nicht raten, da niemand auf der Welt weiß, wohin der Kurs sich entwickeln wird. Du kannst einzig und allein heute für dich entscheiden, ob der Kurs, also der Preis der Aktie, dir zusagt oder in deinen Augen zu teuer für einen Unternehmensanteil ist. Das kannst du u.a. über die eben genannten Kennzahlen machen.
„Am meisten Gewinn“ und das „kleinstmögliche Risiko“ miteinander kombinieren beim Kauf einer Aktie ist nicht möglich. Du kannst z.B. den Cost-Average-Effekt nutzen. Dadurch senkst du deine maximale Gewinnchance, senkst aber auch stark das Risiko, dass du die Aktie zu teuer kaufst.
Wenn du dir die Chance auf die höchsten Gewinne erhalten willst, musst du mehr Risiko eingehen. Wenn du weniger Risiko eingehen willst, musst du ein Resultat akzeptieren, was sich dem Durchschnitt annähert (was keinesfalls schlecht sein muss).
Beste Grüße,
Jannes
Hallo Jannes,
Machen grad von der Schule bzw. Bank aus ein Projekt, das Planspiel heißt und man kann dann auf verschiedene Aktien setzten. Hast du da momentan ein Tipp, auf was man grad setzten soll oder andre Tipps.
Danke
Hallo,
Diese Planspiele kenn ich. Das Problem ist, dass sie tatsächlich zu 99,9% auf Glück basieren. Es ist schon enorm schwierig, die Aktien zu finden, die langfristig am besten abschneiden (über 10 Jahre und mehr). Die kurzfristig besten Aktien zu finden ist so gut wie unmöglich, da der Kurs kurzfristig fast ausschließlich davon abhängt, ob Neuigkeiten zu dem Unternehmen auftauchen, Großinvestoren ein- oder aussteigen usw. – also von Dingen, die wir heute nicht wissen können.
Ich würde in dem Planspiel (und wirklich nur in dem Planspiel) Aktien auswählen, die sehr risikoreich sind. Damit erhöhst du die Wahrscheinlichkeit, dass du hinten landest (wenn’s schief geht), aber wenn’s gut läuft wirst du weit vorne sein – und wahrscheinlich ist das das einzige Ziel des Planspiels. Also könntest du die VW-Aktie auswählen, weil diese stark davon abhängt was in den nächsten Wochen passiert. Wenn weitere schlechte Neuigkeiten veröffentlicht werden wird die Aktie stark verlieren, wenn aber gute Neuigkeiten veröffentlicht werden wird die Rendite stark steigen. Andere Aktien, die momentan nicht so stark schwanken, werden höchstwahrscheinlich dazu führen, dass du irgendwo im Mittelfeld landen wirst.
Ich weiß nicht, aus welchen Bereichen ihr Aktien auswählen dürfst, aber für das Planspiel wären evtl. auch Pennystocks attraktiv, da diese auch meistens hohe Schwankungen aufweisen.
Beste Grüße und viel Erfolg,
Jannes
Hallo Jannes,
ich habe vor kurzem begonnen mich mit dem Aktienhandel zu beschäftigen. Ich habe bereits einige Aktien ge- und verkauft und dabei ist mir aufgefallen, dass der Einkaufswert immer etwas höher als der Aktienkurs liegt. Ich habe 2 Fragen:
1. Neulich wollte ich eine Aktie erwerben, deren Kurs bei 19€ lag, allerdings konnte ich sie erst ab 20€ kaufen. Hat das auch mit der Nachfrage und dem Angebot zu tun, dass eben kein Aktionär die Aktie für weniger abgeben möchte? Ich fand das komisch, ist sonst noch nie in dem Ausmaß vorgekommen…
2. Wenn ich mit meinen Aktien durchweg Gewinne erziele, muss es dann nicht auch Anleger geben, die genau das Geld verlieren, welches ich einstreiche?
Beste Grüße,
Igrit
Hallo Igrit,
1. Ja, das hast du schon genau richtig analysiert. Bei Wertpapieren gibt es immer die Geld-Brief-Spanne, den sogenannten Spread. Wir kaufen zum höheren Briefkurs und verkaufen zum niedrigeren Geldkurs. Die Spanne dazwischen ist der Spread. Allgemein gilt: Je mehr Aktien gehandelt werden, desto niedriger ist der Spread. Gerade bei kleineren bzw. weniger gehandelten Aktien kann der Spread also recht groß werden.
2. Tatsächlich ist die Frage gar nicht so leicht zu beantworten. Ich versuche auch schon seit längerem, die Frage für mich zu klären, aber leider vertritt jeder da eine andere Auffassung. Jedenfalls muss kein anderer Anleger direkt Geld verlieren, wenn du Geld gewinnst.
Nehmen wir an, du kaufst eine Aktie bei 20€ und sie steigt auf 30€, wo du verkaufst. Du machst einen Gewinn von 10€ – aber niemand verliert diese 10€. Der Kurs ist gestiegen, weil mehr Menschen diese Aktien gekauft haben oder das Unternehmen reichlich Dividende ausgeschüttet hat. Die Geldmenge, die investiert ist, hat also zugenommen, wodurch du gewonnen hast, ohne dass ein anderer dieses Geld verlieren musste.
Vielleicht lauert indirekt noch irgendein Effekt, das ist nie auszuschließen. Die Wirtschaft ist generell so komplex, dass wir oft wissen was passiert, aber nicht wie und warum, und an der Börse trifft das auch manchmal zu. Ich würde die Frage also erstmal mit einem vorsichtigen Nein beantworten.
Hier gibt es eine 7-seitige Forumsdiskussion dazu, die ich mir dazu durchgelesen habe. Da wird größtenteils meine Meinung vertreten, insgesamt wird aber sehr kontrovers diskutiert.
Ich hoffe, dass ich dir damit weiterhelfen konnte.
Beste Grüße,
Jannes
[…] 5 fundamente Fehler von Anfängern beim Aktienkauf >Aktienboss […]
Ein sehr interessanter 5-Punkte-Artikel. Ich gebe dir vollkommen Recht, dass die Entscheidung darüber, ob ein Aktienwert steigt oder fällt, letztlich Käufer und Verkäufer an der Börse selbst treffen. Nehmen wir an die Mehrheit der Apple-Investoren will verkaufen also existiert kurzfristig ein Überangebot an Apple Aktien, die der Markt nicht aufnehmen kann/will. Deswegen werden die Verkäufer den Preis solange senken, bis sie einen Käufer gefunden haben. LOGISCH
ABER was du meiner Meinung nach zu gering berücksichtigst, ist das Unternehmen wie bspw. Apple im Gegensatz zu Amazon einen realen Wert haben. Hier gibt es (nur ca. Werte) einen jährlichen positiven Zahlungsmittel-Überschuss in Höhe von fast 50 Mrd. $ Das ist reales Geld das Apple verdient (und teilweise wieder in Apple investiert wird, um die Zukunft abzusichern). w
Des Weiteren kann man Apple nicht nur auf das Iphone reduzieren. Es gibt mittlerweile einige Produkte von Apple (Apple TV, Apple-Watch, Ipad, sowie vieles in der Pipeline) die dafür sorgen, dass das Unternehmen auch noch gut aufgestellt ist, wenn der Iphone-Markt irgendwann gesättigt ist.
Worauf ich hinaus will, ist das LANGFRISTIG (über einen Zeitraum von 10 Jahren) die Fundamentaldaten entscheidend sind. Sollte es zu einem heftigen Börsencrash kommen, habe ich lieber Aktien mit realem Wert im Depot (bspw. Apple) als eine Amazon-Aktie. Du führst das Beispiel mit dem neuen Markt und der Internetblase ja selbst als Negativbeispiel an. Du glaubst doch nicht, dass auch nur 10% dieser Unternehmen solide Fundamentaldaten aufzuweisen hatten. Was ist also passiert? Die Aktien sind massiv abgestürzt und nur die wenigsten (bspw. BB Biotech) haben sich wieder erholt.
Ich gebe dir natürlich Recht, dass an der Börse die Zukunft gehandelt wird (Dies passiert aber bei den Profis indem Sie die Quartalsberichte und Jahresabschlüsse bearbeiten mit dem Ergebnis am Ende die zukünftigen abgezinsten Free-Cashflows + Terminal Value zu bestimmen (bspw.). Sehr wichtig ist natürlich auch immer der Ausblick des zu bewertenden Unternehmens selbst.
DIE Formel gibt es nicht, um einen Unternehmenswert zu bestimmen. Genauso wenig, wie es DIE Formel gibt um langfristig die Entscheidung der Märkte vorherzusagen.
Aber es kann doch nicht sein, dass eine Apple-Aktie mit jährlichen Überschüssen von 50 Mrd. $ (Tendenz stark steigend) nur die dreifache Marktkapitalisierung einer Amazon-Aktie (mit kontinuierlich jährlichen VERLUSTEN) besitzt. Und in den Verlusten sind ja noch nicht einmal die Kosten für das Eigen- und Fremdkapital enthalten… Amazon ist eine Investition, die sich niemals lohnen und erst Recht nicht so lohnen wird, wie eine Apple-Aktie.
ABER DIE ANLEGER GLAUBEN DEN SCHEIß… Und da gebe ich dir wieder Recht, sollte Amazon doch mal 500 Mio. $ – 1 Mrd. $ Gewinn ausweisen (Amazon investiert immerhin jedes Jahr kräftig in eigene Produktentwicklungen und den Ausbau seines Vertriebsnetzes) ,würde sich der Kurs von Amazon wahrscheinlich innerhalb einer Woche weiter verdoppeln.
UND WARUM? WEIL DIE MEISTEN ANLEGER KEINE AHNUNG HABEN!
DIE WIRKLICHE AHNUNG HABEN NUR DIE BANKEN (denen es vollkommen egal ist, ob Kurse steigen oder sinken, Hauptsache es gibt ausreichend Volatilität).
FRÜHER ODER SPÄTER WIRD ES WIEDER EINEN BÖRSEN-CRASH GEBEN UND BEZAHLEN TUN WIEDER DIE ANLEGER DIE MÜLL-AKTIEN GEKAUFT HABEN – UND DIE DEN PROGNOSEN VON ANALYSTEN VERTRAUT HABEN
Überlegt doch mal Leute:
Abstraktes Beispiel:
Angenommen ihr benötigt dringend ein Atemgerät ohne dass ihr nicht mehr weiterexistieren könntet. Würdet ihr dieses dann bei dem Unternehmen bestellen, der dieses bereits massenweise produziert, optimiert hat, millionenfach jährlich verkauft und von dem die Kunden sagen, dass es das beste Atemgerät ist, dass es auf dem Markt gibt. ODER würdet ihr bei dem Schuppen kaufen, der jedes Jahr gucken muss, dass Investoren und Banken weiterhin immense Summen aufbringen um nicht pleite zu gehen?
Ist etwas sehr abstrakt aber ich denke es ist klar, was ich damit sagen will:
Was ist das größere Risiko? :
1. In ein Unternehmen zu investieren, dass bereits riesigen Erfolg hat und dennoch Jahr für Jahr die Anleger wieder positiv überraschen kann durch kräftige Gewinne, steigende Dividenden und innovative neue Produkte
oder
2. in ein Unternehmen zu investieren, dass zwar Jahr für Jahr keinen wirtschaftlichen Erfolg aufweisen kann aber trotzdem fast den gleichen Börsenwert wie Unternehmen 1, aufzeigt???????
Das Unternehmen in 2. (Amazon) kann theoretisch auch irgendwann Apple einholen (Aber dafür gibt es noch nicht die geringsten Anzeichen). Die Investition in 2. stellt einfach ein enormes Risiko für Kleinanleger dar.
Ich hoffe sehr, dass sich der eine oder andere meinen Kommentar zu Herzen, so viel wollte ich eigentlich auch gar nicht schreiben.
Hallo jannes,
ich bin 17 jahre alt und habe mich jetzt auch ein wenig mit den aktienkursen von vw Apple Samsung beschäftigt die Frage ist ob es klug ist sich aktien davon zu kaufen ich dachte an einzelne aktien im Wert von 1000€
Dein Beitrag war sehr nützlich und hat mir vieles erklärt nur was eine breite Investition ist und shortpops habe ich nicht verstanden
Wäre nett wenn du mir das erklären könntest
Danke im voraus ?
Hallo Erik,
Freut mich, dass ich dir schon helfen konnte. 🙂
Ob es klug ist, diese Aktien zu kaufen, musst du selbst entscheiden – diese Entscheidung kann und will ich dir nicht abnehmen. Es gibt verschiedene Wege, diese Aktien zu beurteilen. Beispielsweise kannst du dich auf fundamentale Kennzahlen fokussieren, wie bspw. das KGV und die Dividendenrendite. Du kannst auch „nach Gefühl“ investieren, wovon ich aber nicht viel halte. Generell solltest du dir ein Wissen aneignen, mit dem du diese Entscheidung selbständig treffen kannst, sonst ist der Schritt an die Börse wahrscheinlich noch etwas zu früh.
Mit einer breiten Investition meine ich eine diversifizierte. Sprich: Nicht nur eine, zwei oder drei Aktien halten, sondern 50, 100 oder sogar in 1000 Aktien gleichzeitig investieren. Ein geeignetes Mittel dazu sind ETFs.
Short-Positionen sind dafür da, um auf fallende Kurse zu setzen. Das kann bspw. durch Optionsscheine an der Börse realisiert werden. Wenn du also davon ausgehst, dass die Kurse fallen werden, kannst du „short gehen“ und davon profitieren. Das ist aber sehr risikobehaftet und relativ spekulativ.
Beste Grüße,
Jannes
Hallo Jannes,
ich habe ein Problem in einer Erb- und Vermächtnisangelegenheit.
Die verstorbene Person besitzt ein Depot mit unterschiedlichen Aktien. Nun soll dieses Depot prozentual nach der jeweiligen Quote der Vermächtnisnehmer und Erben aufgeteilt werden. Konkret bedeutet das, dass z.B. einem Vermächtnisnehmer 3,5% des Depots zustehen und die jeweiligen Anteile an ihn übertragen werden sollen. Dabei entstehen aber nicht immer glatte, sondern viele ungerade Anteile. So müsste ich ihm beispielsweise 4,165 Anteile übertragen. Macht das überhaupt Sinn? Kann ich überhaupt ungerade Anteile übertragen, oder muss ich die vollen Anteile (z.B. 4) übertragen und die entstehenden Reste (z.B. 0,165) verkaufen? Oder wäre es besser das komplette Depot zu verkaufen? Für mich als Aktien-Laie wäre es sinnvoller (logischer) das komplette Depot zu verkaufen (schädliche Verfügung) und den Geldbetrag prozentual aufzuteilen. Das kann ich nämlich cent-genau machen. Es ist so kompliziert…
Was sagt der Spezialist dazu?
Danke im Voraus!!
Der Testamentsvollstrecker 😉
Hallo,
Das ist zugegebenermaßen das erste Mal, dass ich mich gezielt mit so einem Fall auseinandersetze. Aber nichtsdestotrotz habe ich natürlich eine Meinung dazu. 🙂
Soweit ich weiß ist es nicht möglich, Aktien aufzuteilen, also diese Bruchstücke entstehen zu lassen. Falls Bruchstücke bestehen, können diese wohl verkauft werden, aber ganze Stücke im Depot aufzuteilen und zu übertragen ist glaube ich etwas schwieriger. Im Zweifelsfall weiß die Depotbank da mehr drüber, aber ich glaube nicht, dass das möglich ist. Und selbst wenn das ginge, wäre das wohl ein etwas komplizierteres Vorhaben.
Ich denke, das einfachste wäre, einfach das gesamte Depot zu verkaufen und das Geld aufzuteilen, selbst wenn das mit den Bruchstücken klappen würde. Denn dann
kann das Geld genau aufgeteilt werden
es entstehen keine Diskussionen wer nun die „besseren Aktien“ bekommen hätte (sollte nicht jeder genau die gleichen bekommen)
wenn die Erben/Vermächtnisnehmer sich nicht gut mit Aktien auskennen (wovon ich mal ausgehe), ist die Investition in Aktien für diese generell nicht unbedingt empfehlenswert
Und selbst wenn diese Personen lieber die Aktien hätten, können sie diese ja von dem gewonnen Geld wieder nach Belieben kaufen, dann fallen lediglich die Transaktionskosten der Bank/des Brokers an, was aber zu verschmerzen sein sollte.
Ich weiß nicht, wie die rechtliche Regelung da ist und inwiefern du das bestimmen darfst, in meinen Augen ist der Verkauf der Aktien aber deutlich sinnvoller – nicht zuletzt deshalb, weil Aktien-Bruchstücke meines Wissens nach nicht handelbar und wahrscheinlich auch nicht übertragbar sind.
Ich hoffe, dass ich damit weiterhelfen konnte. 🙂
Beste Grüße,
Jannes
Hallo Jannes,
vielen Dank für deine Meinung. Damit bekräftigst du mein Denken und Handeln! Ich bin auch davon überzeugt, dass ein Komplettverkauf des Depots das Beste ist.
Viele Grüße und eine schöne Weihnachtszeit!
Der Testamentsvollstrecker 🙂
Hallo Jannes,
deine Seite gefällt mir und die Hinweise und Tipps, die du gibst, finde ich für Anfänger sehr gut. Zu viele wollen in den Aktienmarkt einsteigen, haben aber keine Idee davon, was sie eigentlich tun.
Ich selbst beschäftige mich intensiv mit Aktien, jedoch eher auf einer etwas kurzfristigeren Basis ;-).
Ich wünsche dir weiter viel Erfolg mit deiner Seite.
Viele Grüße
Christo
Bin gerade zufällig hir gelandet und verstehe ehrlich gesagt nicht warum weiter oben Apple so sehr gelobt und amazon schlecht sein soll. Das zeigt nur dass sich manche Personen einfach auf etwas Einschiessen und der GMV dabei aussetzt. Erst Kennzahlen lesen lernen, dann Posten. Alle wollen Apple und co…wie Hannes beschrieben hat werden die am Ende enttäuscht werden. Sucht euch Firmen aus die Produkte herstellen die man immer braucht oder die sich für die Zukunft rüsten durch Investitionen und das ausbauen des Geschäftsmodells. Nur als Beispiel, keine Empfehlung zum handeln: Amazon;-), Altria, P&G, Visa usw…aber doch net den überhypten Mist wie Apple die ausser nem Telefon nix innovatives bieten….Fernsehen verkaufen kann Netflix besser.
Just my two cents…
Hättest in allen Fällen mehr als Recht..
Hallo Jannes,
also hier muss ich Dir widersprechen, Der aktuelle Kaufkurs ist doch ein wichtiger Faktor,, also auf jeden Fall für mich.
ich beobachte den Chartverlauf in den letzten 9-10 Jahren, meine Formel ist:
wenn der heutige Kurs annährend oder unter dem wie vor 9-10 Jahren ist ,dann kommt so eine Aktie in die engere Wahl.
entscheident sind m.E. das KGV die Dividende .Branche, Weltmarktführer,
ich sehe aber die ganze Sache eher als Hobby.gruss Rolf
Hallo Rolf,
Aber wo steht das denn im Gegensatz zu dem, was ich geschrieben habe? Vor dem Kauf ist der Kaufkurs definitiv nicht egal, weshalb wir bspw. auch das KGV heranziehen (wie du es auch machst), wo ja der Kaufkurs einer der beiden Faktoren ist. Nach dem Kauf ist der Kaufkurs aber völlig egal, da das nur zu Irrationalitäten führt und keine Bedeutung für die Aktie selbst hat.
Vielen Dank für deinen Kommentar!
Beste Grüße,
Jannes
Hey Jannes,
Der Aktienkurs besteht doch aus Angebot und Nachfrage, wie du schon alles erklärt hast.
Ich verstehe nur nich warum? Warum sollte ich eine Aktie kaufen, wenn ich genau wüßte, dass dieses Unternehmen Gewinn macht. Warum wollen denn dann immer mehr Leute von diesem Unternehmen Aktien ? Nur weil das Unternehmen Gewinn macht, steigt ja nicht automatisch der Aktienkurs.
Nur wenn eben die Nachfrage besteht.
Bleibt die Nachfrage also gleich bei steigendem Gewinn, habe ich auch keine Vorteile die Aktie zu kaufen außer vielleicht eine höhere Dividende zu erlangen oder?
Also kannst du mir erklären, welche Sicht jemand hat der Aktien kauft?
Ich komme da noch nicht ganz klar, warum die Nachfrage dann steigt.
Und warum interessiert sich das Unternehmen für dessen Aktienkurs?
Die haben doch schon das Geld bei der Emission der Aktien bekommen.
Ob die Aktien nun steigen oder fallen, kann doch dem Unternehmen egal sein?
Außer es will weitere neue Aktien auf den Markt bringen. Gibt es sonst noch einen Grund?
Genau, bares Geld fließt nur bei der Emission von Aktien. Aber ein paar Effekte auf das Unternehmen gibt es dennoch:
Wenn keiner eine Aktie eines Unternehmens kauft, würde der Aktienkurs in den Keller fallen und die Marktkapitalisierung, also der Wert des Unternehmens, sinken. Die Folge daraus wäre, dass das Unternehmen leicht aufgekauft werden kann.
Zudem verliert ein schlecht bewertetes Unternehmen massiv an Vertrauen, sowohl bei Eigenkapital- als auch Fremdkapitalgebern, wodurch die neue Kapitalbeschaffung deutlich erschwert ist (keine neue Aktienausgabe möglich und sehr hohe Bank- und Anleihezinsen).
Auch das Vertrauen der Kunden, Zulieferer usw. ist durch einen gefallenen Aktienkurs sicherlich nicht verbessert worden.
Das bedeutet: Es fließt zwar nicht direkt Geld ins Unternehmen, aber indirekte Effekte beeinflussen das Unternehmen trotzdem stark.
Hey Andreas,
Das hast du soweit schon richtig erfasst. Bei höherem Gewinn ist eine Aktie attraktiver, wodurch die Nachfrage steigt, wodurch letztendlich der Aktienkurs steigt.
„Bleibt die Nachfrage also gleich bei steigendem Gewinn, habe ich auch keine Vorteile die Aktie zu kaufen außer vielleicht eine höhere Dividende zu erlangen oder?“
Und genau die höhere Dividende ist der Knackpunkt. Langfristig wollen wir als Aktionäre Geld aus den Gewinnen ausgeschüttet bekommen – bei höheren Gewinnerwartungen ist also auch die Wahrscheinlichkeit höher, dass Gewinne ausgeschüttet werden.
Letztendlich ist die Nachfrage nach einer Aktie also immer an die Gewinnerwartungen gekoppelt, weil an die Gewinnerwartungen auch meistens die Erwartungen über zukünftige Ausschüttungen (Dividenden) gekoppelt sind.
Ich hoffe, ich konnte das so verständlich erklären. 🙂
Beste Grüße,
Jannes
Herzlichen Dank! Nun ist einiges klar geworden 😉
Jannes, wenn du HEUTE zwischen
# flatex
# onvista
# lynx
# comdirect
nochmal wählen müsstest …
Was wäre deine Entscheidung?
Ich kenne nicht jeden Broker in- und auswendig, würde mich aber nach meiner Recherche höchstwahrscheinlich wieder für die comdirect entscheiden. Allerdings finde ich auch Flatex sowohl von den Gebühren als auch dem Angebot sehr interessant und fast besser, sowas wie die Gebühr bei ausländischen Dividenden ist mir aber ein kleiner Dorn im Auge. Außerdem mag ich bei der comdirect, dass ich dort ebenfalls Girokonto, Tagesgeldkonto, Kreditkarte usw. vereinen kann. Onvista und Lynx würden für mich persönlich rausfallen wegen des vergleichsweise schlechten ETF-Sparplan-Angebotes.
Daran sieht man aber auch, dass allein die Produktwahl (ETFs, Aktien, binäre Optionen,…) und die Handelsfrequenz (langfristiger Anleger oder kurzfristiger Trader) ein großer Faktor bei der Auswahl ist. Ich als primär langfristiger ETF-Anleger würde deshalb momentan die comdirect (oder knapp dahinter Flatex) präferieren.
Beste Grüße,
Jannes
Hallo Jannes,
ich würde gerne in ETFs investieren(50-100€/Monat). Habe ein Depot bei 1822-direkt (Frankfurter Sparkasse).
Die verlangen pro Ausführung 2,95€ an Gebühren!!! (Nur für ETFs. Normale Fonds sind Kostenfrei.) Also wären in meinem Fall ca. 3-6% schon weg, bevor ich das Sparen anfange.
Kannst du einen anderen Anbieter empfehlen oder eine Alternative zum ETF-Sparen?
Vielleicht Dividendenfonds?
Mein Ziel ist es mich zum einen möglichst breit aufzustellen. Zum anderen gucke ich mir aber auch einzelne Aktien aus, in die ich dann direkt investiere.
Danke
Steffen
Hey Steffen,
Zuerst einmal muss ich sagen, dass ich dein Vorhaben sehr gut finde. Die Gebühren dafür sind aber tatsächlich ziemlich hoch.
Meine Empfehlungen für dich ist entweder die comdirect oder Flatex. Beide haben sehr gute ETF-Sparpläne, von denen viele kostenlos besparbar sind und selbst wenn nicht, liegt die Gebühr meistens (je nach Anlagevolumen) im 0,…%-Bereich. Damit würdest du also deutlich günstiger fahren. Ich persönlich würde dir die comdirect empfehlen, wo ich auch selber meine ETF-Sparpläne habe, da du dort ab 25€ pro ETF besparen kannst (andere Anbieter erst ab 50€) und du dort bei deinem Anlagevolumen noch etwas günstiger wegkommst (soweit ich die Gebühren richtig im Kopf habe) – das solltest du aber am besten selber nochmal durchrechnen.
Ich hoffe, dass ich dir damit helfen konnte. Viel Erfolg dabei! 🙂
Beste Grüße,
Jannes
Hallo Jannes
Kennst du folgende Situation?Mir ist es passiert das ich eine Aktie kaufte,die dann auch im laufe von ca 2 Jahren um über 100% stieg,aber dann allmählich
wieder fiel.Ich habe sie seltsamerweise solange ,behalten,bis sie
unterhalb des Einkaufkurses war,und dann verkauft.Hinterher verstand ich
nicht mehr, wie ich so handeln konnte.Kann es sein das der Höchstkurs,über den
ich mich natürlich sehr freute,von mir unbewußt als Anker gesehen wurde,
oder sogar schon als sicherer Gewinn,unter dem ich auf keinen Fall verkaufen
wollte.Das ich einfach nicht wahr haben wollte,das der Kurs wieder fiel.
Vor Jahren,noch zu DM Zeiten,gab es im Fernsehen einen Bericht über einen
Gabelstablerfahrer,der für 10000 DM EMTV Aktien gekauft hatte.Da die Kurse
zur Zeit des neuen Marktes extrem stiegen,lag sein Börsenwert bei ca.
1200000 DM.Er hat nicht verkauft.Die Kurse stürzten ab,und er war wieder
beim Kaufkurs.Hatte er noch mehr erwartet?Obwohl ich den Fall kannte,
habe ich Jahre später den gleichen Fehler gemacht.
Hey Dieter,
Spannende Frage. Das zeigt aber sehr gut, dass die Psyche bei der Börse mit der größte Einflussfaktor ist. Tatsächlich glaube ich auch an den von dir erwähnten Ankereffekt: Der neue Stand wurde als Status Quo angesehen und alles, was darunter lag, wäre ein Verlust gewesen, den man nicht realisieren möchte. Und dann wartet man… und wartet… und entweder wird der Höchstkurs nochmal erreicht oder der Kurs fällt, wie es leider bei dir der Fall war.
Deshalb ist mein Tipp immer: Klare Regeln aufstellen, wann eine Aktie warum gekauft wird und diese Regeln regelmäßig überprüfen. Am besten anhand von Kennzahlen oder fundamentalen Daten. Ist die Aktie bspw. um 100% gestiegen, ist die Frage wichtig: Würde ich die Aktie zu diesem Preis wieder kaufen? Wenn ja: behalten. Wenn nein: verkaufen. Diese klaren Regeln sind wichtig, um eben solche psychologischen Unsicherheiten zu minimieren.
Beste Grüße,
Jannes
.Hallo Jannes
Ich habe vor 3,5 Jahren,die Nestle Aktie gekauft.Aber nicht weil ich besonders gute Nachrichtendarüber gelesen hatte,sondern einfach, weil sie seit 100 Jahren,mit Unterbrechungen,und ununterbrochen ,stetig steigenderDividende sehr attraktiv wirkte.Sie ist jetzt 32 % im Plus,war aber schon mal höher.Ferner habe ich letzten Oktober,und diesen Februar Aktien von Barrik Gold gekauft.Ich habe sie gekauft,weil sie so niedrig war, wie lange nicht mehr,und weil ich las, das ein neuer Vorstand die Firmenstruktur verbessert hat,die Schulden abgebaut,und uneffektive Firmenteile verkauft hat.Ausserdem wurden die Förderkosten pro Unze gesenkt.Und nach dem großenAbschwung beim Gold,kommt wie so oft, ein Aufschwung,der sich bei Goldminenaktien um so mehr auswirkt.Der bisherige Gewinn liegt bei circa 100 %.Nicht wenige sagen eine mehrjährige Hausse bei Edelmetallen vorraus.Auch George Soros hat vor 2 Monaten,also nicht mehr zum Tiefstkurs , 19 Millionen Stück gekauft.Weis er mehr wie derNormalanleger?Aber eigentlich müsste ja auch die ganze Welt die Infos haben.Ich würde gerne deine Einschätzung dazu haben.
Gruß Dieter
Hey Jannes, ich hab eine Frage.
Es wird im März 2017 höchstwahrscheinlich ein neues Android-Flagschiff erscheinen, wie es dieses Jahr im März mit großem Erfolg erschien. Ich glaube jedoch, dass das 2017er Flagschiff nicht so erfolgreich ankommen wird wie das, dieses Jahres, weil es meiner Meinung nach nicht mehr Innovationen bieten wird.
Darum frage ich mich nun, ob es nicht sinnvoll wäre, ungefähr 4 Monate vorher Aktien von Samsung zu kaufen und diese dann zu verkaufen kurz bevor dieses neue Flagschiff von 2017 erscheint? So wie ich das in diesem Artikel verstanden habe wäre das ein relativ langsam aber sicherer Weg, ein wenig Gewinn zu machen und vom Unwissen anderer Aktienkäufer zu profitieren?
Es wird ja bekanntlich sehr sehr viel geleaked, das wäre dann das Problem.
Hallo Bernhart,
Spannende Frage, die mit Sicherheit nicht zu 100% aus heutiger Sicht zu beantworten ist. Ich persönlich bin prinzipiell eher Befürworter davon, beruhend auf fundamentalen Kennzahlen zu investieren, statt auf subjektiven Meinungen, aber ich gebe dir trotzdem mal meine Gedanken mit auf den Weg.
Wenn deine Einschätzung stimmt, kann es durchaus ein Weg sein Gewinne einzufahren. An der Börse geht es bei der Auswahl von Einzelaktien im Kern darum, Aktien besser einschätzen zu können als der Rest der Anlegerwelt. Eine Schwierigkeit besteht darin die Erwartungen der restlichen Anlegerwelt festzuhalten: Welche Erwartung über das Release des neuen Android-Flaggschiffs ist heute im Kurs enthalten? Und darüber hinaus: Wie sicher ist deine Prognose, also bist du wirklich klüger bzgl. der Thematik als die anderen Anleger?
Außerdem darfst du nicht vergessen, dass ein solches Android-Flaggschiff nur ein Teil der Samsung-Produktpalette ist. Ich weiß nicht, wie groß der Anteil ist, aber das lässt sich bestimmt herausfinden. Jedenfalls könnte eine im gleichen Zeitraum stattfinde schlechte Entwicklung bspw. im Fernsehgeschäft von Samsung deine Rendite verschlechtern.
Also es kann definitiv klappen, ist aber einigen Unsicherheiten unterworfen, die deine daraus resultierende Rendite in die eine oder die andere Richtung beeinflussen können. Ich wünsche dir auf jeden viel Erfolg!
Beste Grüße,
Jannes
[…] werfen. Doch was ist die Lösung? Sogenannte Experten mahnen, man solle mehr in Aktien investieren. Doch sind Aktien wirklich die optimale Lösung? Besonders für jemanden, der sich damit kaum auskennt und auch nicht die nötige Zeit bzw. das […]
Hallo Jannes,
bevor ich zu meiner Frage komme, möchte ich dir ein großes Lob aussprechen.
Tolle Seite, gut erklärt, übersichtlich und ich konnte auch schon Infos daraus ziehen.
Ganz besonders toll finde ich, dass man dir hier ganz offen Fragen stellen kann und du sie professionell (auch, wenn mal Jemand nicht deiner Meinung ist) beantwortest.
Daumen hoch! 😉
Nun zu meiner Frage:
Ich bin ein Forex – Trader und kein Aktientrader.
Ich hoffe, dass du meine Frage trotzdem beantworten kannst.
Ich bin bei einem NDD – Broker (No-Dealing-Desk).
Hat meine Order bei so einem Broker Einfluss auf den Kurs, wenn ich mit richtig viel Volumen reingehe in den Markt?
Denn beim Market Maker ist das doch nicht so wirklich der Fall, oder?
Der Market Maker eröffnet doch eine gegenläufige Position zu meiner getätigten Order, oder habe ich das nicht ganz richtig verstanden?
Dadurch gleicht sich der Kurs ja dann aus und er bewegt sich nicht viel nach oben und nach unten.
Wenn ich mit meinen Orders etwas Einfluss auf den Kurs haben möchte, welche Brokerart würdest du mir empfehlen?
Ich meine bei meiner kleinen Kontogröße könnte ich den Kurs eh nicht wirklich beeinflussen, aber bei welcher Brokerart würde man den Kurs am meisten beeinflussen,
wenn man ein mega Konto hätte und total viel Volumen reinpumpt?
Market Maker, NDD, DD oder sogar ECN?
Würde mich einfach mal interessieren. 🙂
Noch eine Frage: Wenn man 1.000.000 Trader dazu bringen würde, auf die gleiche Uhrzeit zu kaufen, müsste der Kurs doch in die Höhe schnellen, oder?
Freue mich schon auf deine professionelle Antwort. 🙂
LG Victor
Hey Victor,
Vielen Dank für dein Lob! Freut mich wirklich sehr. 🙂
So gerne ich auch deinen Worten Taten folgen lassen würde: Leider kenne ich mich beim Forex-Handel kaum aus. In jedem Fall zu wenig, um dir auf deine (spannende) Frage eine qualifizierte Antwort geben zu können. Sorry!
Jap, das würde höchstwahrscheinlich passieren. Es hängt noch mehr vom Volumen der Transaktionen ab (also dem Kapital), als nur von der Traderanzahl, aber in jedem Fall sollte der Kurs sich dadurch bewegen. Aber auch das ist noch abhängig vom gesamten Handelsvolumen, manche Aktien werden bspw. millionenfach an nur einem Tag gehandelt.
Viele Grüße,
Jannes
Hallo Jonnas,
erstmal dickes Lob an der Stelle für den tollen Blog und die Antworten auf die Fragen.
Ich bin absoluter Neuling an der Börsen orientierten Anlageformen.
Als Einstieg hatte ich an ETFs gedacht und habe mich gestern bei flatex registriert. Ich hoffe eine gute Wahl. Oder ist die Comdirect deiner Meinung nach besser?
Ist deiner Meinung nach der Einstieg in ETFs ein guter Anfang? Würde auf auf einen Sparplan mit msci world einsteigen mit 150€ monatlich.
Des Weiteren möchte ich für meine zwei Töchter einen Sparplan mit jeweils 25€ monatlich machen, ist das die richtige Entscheidung hierfür?
Freu mich auf deine Antwort
Danke
Viele Grüße Stefan
Hey Stefan,
Entschuldige die verspätete Antwort, dein Kommentar ist mir leider durchgerutscht.
Ich finde sowohl Flatex als auch die comdirect für ETF-Investments gut. Da sehe ich keinen Grund zu wechseln für dich.
Klar, ETFs sind in meinen Augen der optimale Einstieg, wenn du noch nicht viel Erfahrung hast. ETFs sind auch bei mir noch das zentrale Anlageinstrument.
Auch für die Vorsorge für Kinder finde ich ETFs sehr gut geeignet: Wenig Aufwand, monatlich schon mit kleinen Beträgen besparbar und automatisch ein langfristiger Anlagehorizont, wenn das Kinderdepot bis mind. zur Volljährigkeit nicht angerührt werden soll.
Klingt nach sehr guten Vorhaben!
Viele Grüße,
Jannes
[…] Es wäre ziemlich fatal. Es kommt immer darauf an, wie viel du für ein Unternehmen zahlst. Hier (5 fundamentale Fehler von Anfängern beim Aktienkauf) habe ich mehr dazu […]
Hi Jannes,
zur Zeit halte ich an der Frankfurter Börse das einzige Handelsvolumen eines von amerikanischen Analysten degradierten Unternehmens. Der Großinvestor Dan Loeb sieht jedoch in diesem Unternehmen, was auch ich sehe. Sollte das Unternehmen also in den nächsten zwölf Monaten entgegen aller Erwartungen durch die Decke schießen, hielte ich an der Frankfurter Börse als einziger lukrative Aktion, die hierzulande vermutlich niemand kennen würde.
Da ich ein solches Suenario noch nie hatte, bitte ich dich um deine Einschätzung was beim oben genannten Erfolg des Unternehmens passieren könnte. Sprich wem könnte ich meine Aktien überhaupt verkaufen? – Sofern ich dann überhaupt verkaufen will.
Bestes!
Manuel
Hi Manuel,
Ich selbst habe so ein Szenario noch nicht erlebt, könnte also nur Mutmaßungen anstellen: Sollte es zu diesem Erfolg kommen, kann es natürlich potentielle Interessenten anziehen, die Interesse an deinen Aktien hätten.
Aber inwiefern „hältst du diese Aktie an der Frankfurter Börse“? Letztendlich kaufst du doch eine Aktie nur an einem Börsenplatz und kannst sie anschließend an jedem Börsenplatz auf der Welt, wo diese Aktie gehandelt wird, wieder verkaufen? Bspw. eine Daimler-Aktie kann in Frankfurt gekauft und in Stuttgart wieder verkauft werden und umgekehrt. Bist du also womöglich gar nicht an den Frankfurter Börsenplatz gebunden?
Beste Grüße,
Jannes
Wo ist denn das Problem, wenn ich, vor dem iPhone release, Aktien kaufe und sie, mit ständigem Blick auf den Kurs, schnell wieder verkaufe bevor er fällt? Was genau ist dabei der Fehler, wenn ich keine buy & hold Strategie fahren will? Nur interessehalber…
Die Frage ist, woher du die Information nehmen willst, wann der Kurs fällt um dann schnell reagieren zu können. Wenn du darauf wartest die offiziellen Verkaufszahlen oder andere Indikatoren auszuwerten wirst du es als Privatanleger enorm schwierig haben schneller zu sein als institutionelle Investoren, Computer-Algorithmen, vorgefertigte Orders etc.
Der Abschnitt zum Anker-Problem ist so nicht ganz korrekt, und zwar auf mehrere Weisen gleichzeitig. Erstens gehen da zwei verschiedene Dinge ein bisschen durcheinander, nämlich die Bewertung der Aktie einerseits und die Bewertung des Depots andererseits, und zweitens hat die psychologische Seite davon wirklich gar nichts mit dem Ankereffekt zu tun.
(1)
Wer mit seinem Portfolio im Minus ist, bewertet die Situation ganz zu Recht anders als jemand, der im Plus ist. Ob man im Minus oder im Plus ist, hängt vom Investment ab. Dieser Teil der Geschichte ist keine Frage der Wahrnehmung, sondern ganz objektive Arithmetik.
Dass jemand, der im Plus ist, unterschiedlich handelt als der, der im Minus ist, obwohl beide die gleichen Aktien halten, ist nicht nur verständlich, sondern richtig. Wenn ich im Minus bin, muss ich überlegen, ob ich mir das überhaupt leisten kann bzw. wie lange noch. Jemand, der im Plus ist, hat Gewinne zur Verfügung, die er wieder investieren kann. Hier handelt es sich nicht um eine Verzerrung der Wahrnehmung, sondern bloße Wirtschaft.
Die Einschätzung, wie viel *Potenzial* die Aktie hat, kann selbstverständlich durch die Gewinn/Verlust-Situation verzerrt sein. Dies ist aber strikt zu trennen vom faktischen Marktwert des Depots. Hier kommen wir zu Punkt 2.
(2)
Auch wenn die Einschätzung des Potenzials durch emotionale Faktoren verzerrt ist, handelt es sich hier nicht um den Ankereffekt. Der Ankereffekt beschreibt eine Wahrnehmungsverzerrung, welche durch *irrelevante Informationen* verursacht wird (wie beispielsweise eine Zufallszahl). Die Gewinn/Verlust-Rechnung jedoch ist in höchstem Maße relevant (und auch nicht zufällig) — es gibt wohl kaum eine relevantere Information als die, ob man im Plus oder im Minus ist. Wer sich also nicht eingestehen will, dass er das Spiel verloren hat, ist keineswegs Opfer des Ankereffekts, sondern von Verlustaversion und Wunschdenken (also einfach der typischen Antagonisten des Traders).